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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in Flanellhemden auf wetterfesten Stühlen, von denen man eine schöne Aussicht auf den See hatte.
    Sie nickten ihr zu, als sie den Motor abstellte und ausstieg. Der am weitesten rechts saß, tippte sich an den Schirm seiner blauen Baseballkappe, auf der der Name des Ladens stand: Mac’s Mercantile and Grocery .
    »Sieht ganz so aus, als hätten Sie Schwierigkeiten, Lady.«
    »Und ob. Wissen Sie, wer mir da weiterhelfen kann?«
    Der Mann stemmte die Hände auf die Oberschenkel und erhob sich von seinem Stuhl. Er war kräftig gebaut, hatte braune Augen und freundliche Lachfältchen in seinem verwitterten Gesicht. Er sprach langsam und gedehnt.
    »Warum öffnen wir nicht einfach die Motorhaube und sehen mal nach?«
    »Das wäre nett.« Nachdem sie den Hebel gedrückt hatte, klappte er die Motorhaube hoch und trat wegen des Qualms gleich einen Schritt zurück. Irgendwie fand Reece das Ganze eher peinlich als beängstigend. »Das hat vor ungefähr zehn Kilometern angefangen. Ich hab nicht genau darauf geachtet, weil ich nur Augen für die Landschaft hatte.«
    »Wundert mich nicht. Wollen Sie in den Nationalpark?«
    »Das hatte ich ursprünglich vor. Oder so was in der Art.« Aber sicher war sie sich da nicht. Im Grunde war sie sich bei nichts wirklich sicher, dachte sie. Sie versuchte sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, anstatt in Gedanken zurück- oder vorauszueilen. »Aber ich fürchte, mein Wagen hatte andere Pläne.«
    Sein Freund trat neben ihn, und die beiden Männer sahen unter die Motorhaube, wie das nur Männer können. Mit wissendem Blick und gerunzelter Stirn. Sie tat es ihnen gleich, auch wenn ihr klar war, wie lächerlich das wirken musste. Eine Frau, die einen Blick unter die Motorhaube wirft, ist wie ein Wesen von einem anderen Planeten.
    »Der Kühlerschlauch ist kaputt«, sagte er. »Den werden Sie wohl ersetzen müssen.«
    Das klang zum Glück recht harmlos, nach keiner teuren Reparatur.
    »Gibt es hier irgendwo eine Werkstatt, die das für mich erledigen kann?«
    »Lynt wird Ihnen das reparieren. Wenn Sie mögen, ruf ich schnell dort für Sie an.«
    »Sie sind meine Rettung.« Sie schenkte ihm ein Lächeln und gab ihm die Hand – was ihr bei Fremden noch am leichtesten fiel. »Ich bin Reece, Reece Gilmore.«
    »Mac Drubber. Und das hier ist Carl Sampson.«
    »Sie stammen von der Ostküste, stimmt’s?«, fragte Carl. Er sah aus wie ein gut erhaltener Mittfünfziger und hatte eine Spur indianisches Blut in sich.
    »Ja. Aus der Nähe von Boston. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Ist doch nur ein Anruf«, sagte Mac. »Sie können sich hier aufwärmen oder einen Spaziergang machen. Es kann eine Weile dauern, bis Lynt auftaucht.«
    »Ich würde gern einen kurzen Spaziergang machen, wenn Sie nichts dagegen haben. Vielleicht wissen Sie ja eine nette Unterkunft für mich. Nichts Besonderes.«
    »Weiter unten liegt das Lakeview Hotel. Das Teton House auf der anderen Seite des Sees ist gemütlicher. Mehr so was wie ein Bed & Breakfast . Und dann gibt es noch Ferienhäuser am See oder außerhalb des Orts, die man wochen- oder monatsweise mieten kann.«
    Sie dachte nicht mehr in Monaten. Ein Tag, das war schon Herausforderung genug. Und gemütlich klang ihr zu privat. »Vielleicht schau ich mir mal das Hotel an.«
    »Das ist ein ganz schönes Stück zu Fuß. Ich könnte Sie fahren.«
    »Ich saß schon den ganzen Tag im Auto. Ein Spaziergang wird mir gut tun. Trotzdem – vielen Dank, Mr. Drubber.«
    »Ganz wie Sie wollen.« Er blieb noch eine Weile stehen, während sie den Bürgersteig entlanglief. »Ein hübsches Ding«, bemerkte er.
    »An der ist doch nichts dran.« Carl schüttelte den Kopf. »Heutzutage hungern sich die Frauen alle Kurven weg.«
    Sie hatte sich nicht heruntergehungert, sondern versuchte im Gegenteil zuzunehmen, was sie während der letzten Jahre abgenommen hatte. Sie war einmal fit und schlank gewesen, danach einfach nur dürr. Jetzt konnte man sie immerhin als so was wie schlaksig bezeichnen. Zu viele Ecken und Kanten, zu viele Knochen. Wenn sie sich auszog, kam ihr ihr Körper jedes Mal fremd vor.
    Sie selbst hielt sich nicht für ein hübsches Ding . Nicht mehr. Früher hatte sie sich durchaus für hübsch gehalten – für schick und sexy, wenn sie es darauf anlegte. Aber jetzt war ihr Gesicht viel zu hart und hohlwangig. Die schlaflosen Nächte wurden weniger, aber wenn sie zurückkehrten, hinterließen sie tiefe Augenringe und verliehen ihr einen fahlen, grauen

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