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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Macker, während er in Wahrheit superschwul ist, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Und dahinter liegt das Blockhaus, das Boyd benutzt. Es gibt noch ein paar davon, aber die meisten sind Wochenendhäuser. Wir haben’s also schön ruhig hier.«
    »Die Gegend ist wirklich schön. Ich bin sogar einem Elch begegnet. Fast hätte ich ihn über den Haufen gefahren.«
    »Solange sie mir nicht die Bude einrennen … Ich hab nichts gegen Elche oder anderes Wild. Außer, sie machen sich über meine Blumen her.«
    Joanie musterte Reece einen Moment, griff nach einem Geschirrtuch und wischte sich die Hände ab. »Ich mach mir eine Tasse Kaffee und geh eine rauchen. Das Wasser kocht schon. Los, mach dir einen Tee. Wir werden die nächsten drei Stunden schwer beschäftigt sein, und wenn wir erst mal angefangen haben, mag ich nicht groß rumquatschen. Also lass uns das lieber gleich erledigen.«
    »Okay.«
    Joanie griff nach einer Zigarette und steckte sie sich an. Sie lehnte sich gegen die Küchentheke und blies eine Rauchwolke in die Luft. »Du fragst dich bestimmt, was ich an so einem Ort verloren habe.«
    »Es ist wunderschön hier.«
    »Mir gehört das Haus jetzt seit fast zwanzig Jahren. Immer, wenn ich etwas Zeit hatte, habe ich daran herumgewerkelt.« Sie schwieg, nippte an ihrem Kaffee und schlug ihre in grauen Wollsocken steckenden Füße übereinander. »Jetzt sieht es ungefähr so aus, wie ich es mir immer vorgestellt habe.«
    Reece nahm den Wasserkessel. »Sie haben wirklich Geschmack.«
    »Und deshalb fragst du dich, warum mein Lokal nicht auch etwas schicker ist. Das kann ich dir sagen«, fuhr sie fort, bevor Reece den Mund öffnen könnte. »Die Leute kommen nach Angel’s Fist, weil sie es dort gemütlich haben wollen. Sie möchten gut essen, und das schnell und preiswert. Und genau das sah ich vor mir, als ich mein Lokal vor fast zwanzig Jahren aufgemacht habe.«
    »Der Laden läuft gut.«
    »Und ob der gut läuft. Ich bin hergekommen, weil ich selbstständig sein und meinem Jungen ein gutes, anständiges Leben bieten wollte. Ich hatte einen schweren Fehler gemacht und einen Mann geheiratet, der nichts draufhatte, außer gut auszusehen. Ansonsten war er weder für mich noch für meinen Jungen der Richtige.«
    Reece nippte vorsichtig am Tee, den sie sich gemacht hatte. »Sie sind prima ohne ihn zurechtgekommen.«
    »Wenn wir zusammengeblieben wären, wäre jetzt einer von uns tot.« Joanie zuckte die Achseln und nahm einen weiteren Zug von ihrer Zigarette. »Nur gut, dass ich auf und davon bin. Ich hatte etwas gespart, ein hübsches Sümmchen.« Sie verzog ihre Lippen zu einer Mischung aus einem Lächeln und einem höhnischen Grinsen. »Ich war zwar blöd genug, ihn zu heiraten, aber nicht so blöd, mein eigenes Konto aufzugeben – das ich ihm übrigens verheimlicht hatte. Ich habe geschuftet wie ein Tier, seit ich sechzehn bin. Ich hab gekellnert, in einem Imbiss gearbeitet. Ich hab die Abendschule besucht und Restaurantmanagement studiert.«
    »Gar nicht dumm. Das volle Programm.«
    »Als ich den Kerl los war, beschloss ich, mich ins Zeug zu legen, für mich und für meinen Jungen. Und für sonst niemanden. Und so bin ich hier gelandet. Ich hab einen Job als Köchin angenommen, in einem Lokal, das damals noch The Chuckwagon hieß.«
    »Ihr Laden? Das Joanie’s hieß mal The Chuckwagon?«
    »Fettige Hamburger und totgebratene Steaks. Aber es dauerte keine vier Monate, und der Laden gehörte mir. Der Eigentümer war ein Idiot und so gut wie pleite. Er hat mir das Lokal zu einem Schnäppchenpreis verkauft, um seinen Arsch zu retten. Und als ich ihn richtig runtergehandelt hatte, war da nicht mehr viel zu retten.« Ein zufriedenes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. »Ich hab das erste Jahr oben drüber gewohnt, zusammen mit William, genau dort, wo du jetzt wohnst.«
    Reece versuchte sich eine Frau und ein kleines Kind in der winzigen Wohnung vorzustellen. »Das war bestimmt hart«, murmelte sie und ließ Joanie nicht aus den Augen. »Ich meine, sich selbstständig zu machen, ein Kind großzuziehen – und das alles ganz allein.«
    »Das geht schon, wenn man Rückgrat hat und ein Ziel vor Augen. Ich hatte beides. Ich hab dieses Grundstück gekauft und ein kleines Haus draufgebaut. Zwei Zimmer, Küche, Bad, wobei die Küche halb so groß war wie diese hier. Aber für mich war es der reinste Palast, nachdem ich mich so lange mit einem Achtjährigen in dieses

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