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Verschollen

Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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müssen uns mit Schilden vor der Welle schützen. Martin schlug vor, dass wir die Monster in eine Gasse treiben und dann den Zauber sprechen.«
    Katmar nickte anerkennend. »Ein guter Plan. Jedoch wird es schwer die Kreaturen in nur eine Gasse zu treiben. Wie ihr seht, münden an ihrem Ende des Platzes drei Gassen.«
    »Wir haben am Tor noch drei Dutzend Mann«, warf der Gardist ein. »Die könnten auf Umwegen den Monstern aus einer Gasse in den Rücken fallen. Außerdem ist die Straße nach Norden eine Sackgasse, das können die Kreaturen vom Platz aus sehen und selbst wenn einige dort hinein rennen, sind sie darin eingesperrt. Die Hauptstreitmacht wird sicher die Ostgasse nehmen, um sich den Rückweg zum Bergwerk nicht abzuschneiden.«
    Katmar stimmte zu. »Bleibt aber immer noch die Frage, wie wir sie zurücktreiben. Sie sind uns nach wie vor überlegen, ich rechne jeden Moment damit, dass sie uns angreifen, statt sich zurückzuziehen. Einen Sturmangriff auf breiter Front halte ich angesichts unserer zahlenmäßigen Unterlegenheit für riskant.«
    Plötzlich flatterte Lord Noldans Del-Sari herbei, landete auf der Schulter des Vanamirs und tschilpte aufgeregt. »Es sieht so aus, als hätten wir keine Zeit zu warten«, verkündete Noldan. »Aus dem Bergwerk kommt Verstärkung, eine große Anzahl Oger sammelt sich dort.«
    »Simiur!«, rief Katmar und der eilte herbei. »Schnell, schick uns sechs Paladjur, die besonders gut bei der Schockwelle sind und sechs weitere gute Schildzauberer. Frag nicht, tu es«, unterband er eine Frage und Simiur eilte davon. Katmar wandte sich an den Gardisten. »Schickt ihr einen Boten zu euren Mannen am Tor, sie sollen sich bereithalten, aus der Südgasse anzugreifen.«
    »Und wie wollen wir die Monster zurücktreiben?«, fragte Ilgar.
    Darauf wusste Katmar auch keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Lord Noldan. »Macht euch bereit, ich werde Verstärkung schicken. Bereitet ihr mittlerweile den Schockwellenzauber vor, Meister Tristan«. Damit eilte der Vanamir in eine nahe Gasse davon und ließ die anderen ratlos zurück.
    »Wo will er denn Verstärkung herholen?«, wunderte sich Ilgar.
    Katmar hob die Hände zum Himmel. »Wir haben ohnehin keine Wahl, wenn die neuen Oger auf den Platz kommen, werden sie uns einfach über den Haufen rennen.« Er sah Martin an, der noch immer die riesige Axt an der Seite trug. »Werdet ihr mir helfen, die Viecher zurückzutreiben?«
    Martin nickte grimmig und Katmar rief die Soldaten zusammen.
    Tristan blickte sich unterdessen nach Simiur um und sah ihn aus dem Tor geeilt kommen, ein Dutzend Paladjur im Schlepptau, darunter auch Tiana und Vinjala. Als sie heran waren, erklärte Tristan ihnen kurz Meister Johanns Plan, verabredete ein Zeichen mit den anderen und überließ Simiur das Kommando. Er selbst hielt sich im Hintergrund, froh, auf diese Weise nicht noch einmal zum Schwert greifen zu müssen – so hoffte er zumindest.
    Die Gruppe um Katmar hatte sich formiert, doch das war auf der anderen Seite des Platzes nicht unbemerkt geblieben, auch in die Reihen der Oger und Wolfsmenschen war Bewegung gekommen. Die sich gegenüberstehenden Reihen beobachteten einander lauernd, warteten ab, was die jeweils andere tat. Schließlich reckte Katmar sein Schwert in die Luft, doch sein Kriegsschrei ging in einem ohrenbetäubenden Gebrüll unter, das aus der Gasse kam, in der Lord Noldan verschwunden war.
    Es wurde immer lauter und dann rasten zwei riesige Echsenwesen um die Ecke, den Nobos nicht unähnlich, aber gut dreimal so groß und, nach den Fangzähnen in ihren aufgerissenen Mäulern zu urteilen, eindeutig keine Pflanzenfresser. Tristan starrte sie völlig verdattert an, unfähig sich zu rühren. »Lorbos«, kreischte Vinjala neben ihm.
    Die Gruppe von Katmar fuhr herum. Auch in den Augen der abgebrühten Kämpfer zeichnete sich angesichts der riesigen Gegner Panik ab. Doch die Lorbos beachteten sie gar nicht, stürzten an den Menschen vorbei, auf die Monster zu. Da begriff Tristan, dass die beiden Echsen Noldans Verstärkung waren, wo auch immer er sie hergeholt hatte.
    Auch bei Katmar fiel der Groschen. Er brüllte zum Angriff und setzte mit seinen Mannen den Echsen nach. Simiur führte Tristans Gruppe auf die Seite des Platzes, sodass sie ungefähr in einer Linie mit der Ostgasse standen, wohin jetzt schon die ersten Wolfsmenschen flohen. Die Echsen stürmten auf die Monster los, wobei sie von der Südseite

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