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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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möchte, dass wir ihm bei der Suche nach zwei Jugendlichen helfen. Zwei Halbwüchsige, die anscheinend ein Snowmobil-Rennen veranstalten und den Park mit einer Rennpiste verwechseln. Sie treiben sich am Igloo Creek rum, da kommt man nicht mal mit dem Geländewagen hin.«
    Julie stellte sich vor und unterdrückte mühsam einen Schrei, als der Polizeichef sie mit einem festen Händedruck begrüßte. »Und wir sollen sie festnehmen?«, fragte sie verwundert. »Ich dachte, das dürfen nur Polizisten.«
    »Normalerweise schon«, stimmte ihr Greg zu, »aber wir haben es mit zwei jungen Kerlen zu tun, die weder gemeingefährlich noch bewaffnet sind.« Sein Schnurrbart war eisverkrustet und zitterte nicht mal. »Ich habe nicht zum ersten Mal mit den beiden zu tun. Der Super würde mir ordentlich einheizen, wenn ich ihretwegen einen Hubschrauber klarmachen würde. Schon mal von einem Aufgebot gehört? Das waren erfahrene Bürger, die ein Sheriff im alten Westen als Helfer verpflichtete, wenn er auf Verbrecherjagd ging.« Er rieb sich über den Schnurrbart. »So streng, wie es in der Broschüre steht, die man Ihnen gegeben hat, sind unsere Abteilungen nicht getrennt. Man hat mir gesagt, Sie können gut mit einem Hundeschlitten umgehen?«
    »Ich denke schon«, erwiderte Julie mutig. »Zum Iditarod hat es bisher noch nicht gereicht, aber ich komme zurecht.« Sie holte tief Luft. »Ich bin bereit.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Carol.

4
    »Heya! Lauft, ihr Lieben!« Julie hielt ihr Gesicht in den eisigen Fahrtwind und genoss die rasante Fahrt über die feste Schneedecke der Park Road. »Hier könnt ihr euch mal richtig austoben! Bleib an Carol dran, Chuck! Lass dich nicht abhängen! So gut wie Skipper bist du schon lange! Vorwärts, Chuck!«
    Julie fuhr im Windschatten von Carol, die Knie leicht angewinkelt, um Schneeverwehungen oder Bodenwellen besser abfedern zu können. Auf dem festen Schnee und in der Gewissheit, keinen Gegenverkehr zu haben, machte das Fahren besonders großen Spaß. Ihre Hunde freuten sich, nach der unbequemen Fahrt auf dem Pick-up wieder laufen zu können, und hetzten in weiten Sprüngen über den Schnee, legten es manchmal sogar darauf an, das andere Gespann zu überholen und ließen sich nur widerwillig wieder zurückfallen.
    Von Carol konnte sich Julie einiges abschauen. Die Rangerin fuhr noch ruhiger und gleichmäßiger als sie und stand so locker auf den Kufen , als steuerte sie den Schlitten über festes Eis. Scheinbar ohne Anstrengung meisterte sie jedes Hindernis, und ihre Befehle waren so kurz und knapp, dass sich Julie jedes Mal wunderte, wie schnell ihre Huskys reagierten. Besonders Skipper, ihr Leithund, war ein intelligenter Bursche, der auch Chuck noch einiges an Kraft und Schnelligkeit vorauszuhaben schien. Rowdy benahm sich öfter mal daneben, bellte wütend nach vorn oder drehte sich vorwurfsvoll zu den anderen Huskys um, gehorchte aber schnell, wenn Carol mahnend seinen Namen rief. So routiniert und gelassen verhielt sich nur eine erfahrene Musherin, die mehrmals an großen Hundeschlittenrennen teilgenommen hatte.
    Wie fast jede junge Musherin hatte auch Julie schon darüber nachgedacht, am Iditarod teilzunehmen, den Gedanken aber gleich wieder verworfen. Nicht, weil ihre Huskys den Anforderungen dieses harten Rennens nicht gewachsen wären. Chuck war ein erfahrener Leithund, der sich selten aus der Ruhe bringen ließ. Bronco lief neben ihm und war so kräftig, dass er den Schlitten auch allein gezogen hätte. Curly benahm sich manchmal wie ein ungezogener Junge, schaffte es aber auch, die anderen Huskys aufzumuntern, wenn es mal nicht so lief. Apache war trotz seiner Jugend schon sehr erfahren und würde Chuck einmal als Leithund ablösen. Blacky und Nanuk, die beide direkt vor dem Schlitten liefen, brachten Kraft, Ruhe und Ausdauer mit. Ein erfahrenes Gespann, auf das man sich verlassen konnte und das auch den hohen Anforderungen der Park Ranger in einem Nationalpark gewachsen war.
    An einem Aussichtspunkt am östlichen Ufer des Jenny Creek hielt Carol ihr Gespann an. Julie lenkte ihren Schlitten neben sie. Inzwischen war die Sonne aufgegangen, und der helle Streifen am östlichen Horizont überzog das verschneite Land mit rötlichem Licht, das selbst die eisigen Hänge im Norden einladend aussehen ließ. Feiner Nebel hing über den zugefrorenen Flüssen und stieg bis in die Ausläufer des mächtigen Mount McKinley empor, der wie ein gewaltiges Monument aus dem Land ragte

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