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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Ihnen?«
    »Alles okay«, bestätigte der Mann, ein drahtiger Naturbursche mit gebräuntem Gesicht und gewinnendem Lächeln. Beide waren um die dreißig, wirkten sehr sportlich und durchtrainiert und schienen daran gewöhnt zu sein, mitten im Winter bei arktischen Temperaturen in einem Zelt zu übernachten. »Wir üben gerade ein wenig für die Schneeschuhwanderung. Normalerweise sind wir auf Skiern unterwegs.«
    »Dann kann ja nichts schiefgehen.« Carol deutete auf die Schneeschuhe. »Das neueste Modell, nicht wahr? Sie kennen sich aus, das muss man Ihnen lassen. Stimmt es, dass Sie beide mal Profisportler waren? Abfahrtslauf?«
    Mike Linaker schnallte sich seinen zweiten Schneeschuh an. »Abfahrtslauf, Riesentorlauf, Slalom … alles, was bergab geht. Aber für die Medaillenränge hat es nie gereicht. Ruth war mal kalifornische Jugendmeisterin im Abfahrtslauf und hätte vielleicht die Qualifikation für die Olympischen Spiele geschafft, doch dann verletzte sie sich und eine andere nahm ihren Platz ein. Jetzt fahren wir nur noch zum Spaß und probieren auch andere Sachen aus. Auf Schneeschuhen waren wir bisher kaum unterwegs, aber wir werden noch fleißig üben bis Samstag, damit wir uns nicht blamieren. Übrigens … die Schneeschuhe stammen aus unserem Sportgeschäft in Sacramento. Von irgendwas muss man ja leben, nicht wahr?« Er lächelte schwach. »Wann geht es denn los?«
    »Am Samstag um sieben Uhr vor dem Murie Center«, antwortete Carol. »Wir kommen zwar später hier vorbei, aber es wäre besser, Sie würden sich auch dort einfinden, sonst müssten wir unsere kleine Ansprache zu Beginn der Wanderung zwei Mal halten. Julie und ich werden die Wanderung führen.« Sie blickte auf das Zelt. »Und vergessen Sie nicht Ihr schönes Zelt. Sie werden es brauchen. Wir werden drei Nächte in der Wildnis verbringen.«
    »Wir haben alles dabei, Ranger. Wer kommt denn noch mit?«
    »Eine Frau aus Oregon, zwei junge Männer aus Anchorage, professionelle Snowboarder, wenn ich mich nicht irre, ein gewisser Scott Jacobsen aus Chicago, und heute Morgen rief ein junger Bursche aus Fairbanks an, der will ebenfalls mit.« Sie wechselte einen raschen Blick mit Julie, ohne zu verraten, was er zu bedeuten hatte. »Ich hoffe, Sie haben ausreichend Proviant dabei.«
    »Alles, was man in der Wildnis braucht, Ranger.«
    »Am Samstag vor dem Murie Center. Pünktlich um sieben.«
    »Wir werden da sein, Ranger.«
    Wieder auf der Park Road, wartete Carol, bis Julie mit ihrem Schlitten aufgeschlossen hatte. »Der junge Mann aus Fairbanks hat übrigens nach dir gefragt«, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln. »Wie hieß er noch gleich?«
    »Josh Alexander?«
    »Josh Alexander … richtig! Er wollte nur auf die Schneeschuhwanderung mitkommen, wenn du auch dabei bist.« Sie lächelte wieder. »Ein Verehrer?«
    »Ach, was!«, beeilte sich Julie zu sagen. »Ich habe ihm aus der Patsche geholfen, das ist alles. Er war von seinem Hundeschlitten gefallen, und ich kam zufällig vorbei, konnte den Schlitten aufhalten und Josh von einem steilen Hang hochziehen. Jetzt denkt er wahrscheinlich, ich will was von ihm. Dabei ist er gar nicht mein Typ. Ich mag keine Angeber, und er ist ganz sicher einer. Kaum hatte ich ihn aus der Klemme befreit, hielt er sich schon wieder für den Größten.« Sie schnaubte unwillig. »Müssen wir ihn unbedingt mitnehmen?«
    »Dies ist ein freies Land«, erwiderte Carol amüsiert, »und ich kann ihm die Teilnahme nicht verbieten. Benimm dich professionell, dann kann dir gar nichts passieren. Schlimm wäre es nur, wenn du deine persönlichen Probleme mit in den Nationalpark bringen würdest. Das sieht der Super gar nicht gern.«
    Julie wirkte finster entschlossen. »Keine Angst! Das tue ich nicht!«
    Doch als sie weiterfuhren, blieb das Bild des jungen Mannes in ihrem Gedächtnis haften, und sie verspürte plötzlich ein seltsames Kribbeln in ihrer Magengegend, ein Gefühl, das sie schon beinahe verdrängt hatte, weil ihre Karriere ihr momentan am wichtigsten war. Julie konnte gerade alles brauchen, nur keinen aufdringlichen Freund, der ihr ständig auf der Pelle saß, sie bis in den Nationalpark verfolgte und ihre Aufstiegschancen zunichtemachte.
    Trotz allem konnte sie jedoch nicht leugnen, dass sich sein Lächeln und sein eindringlicher Blick immer wieder in ihre Gedanken stahlen. Und dann tat es gut zu wissen, dass sie ihn bald wiedersehen würde und er nur ihretwegen nach Denali kam.
    Mach dich nicht

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