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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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leeres Gerede?«
    »Du kennst mich doch.«
    Eben, hätte sie beinahe geantwortet, du hast schon so oft dein Versprechen gebrochen, dass ich dir nicht mehr glaube. Aber sie verkniff sich eine patzige Antwort und ging zu Josh, den eine Schwester gerade zum Aufzug rollen wollte.
    »Dad?«, rief sie ihren Vater herbei. Die anderen Verletzten und ihre Begleiter waren bereits auf dem Weg in die Notaufnahme. »Das ist Josh … ein lieber Freund. Wir sind uns mit den Hundeschlitten begegnet.« Sie errötete leicht und sah, dass auch Josh verlegen reagierte. Seine Schmerzen schien er vergessen zu haben. »Mein Dad … er wird dir ein paar schöne Krücken verpassen. Und wer weiß … vielleicht gehe ich sogar mit dir zum Pizza-Essen.«
    Josh strahlte trotz seiner Schmerzen. »Okay … ich ruf dich an.«
    »Ranger Wilson!«, rief der Pilot vom Hubschrauber. »Wir müssen zurück. Der Hubschrauber wird dringend für den Einsatz gebraucht. Kommen Sie!«
    Julie verabschiedete sich von ihrem Vater und Josh, der bereits auf dem Weg ins Haus war, und rannte zum Hubschrauber. Geduckt kletterte sie hinein und setzte sich neben den Piloten. Kaum hatte sie die Tür geschlossen und sich angeschnallt, stiegen sie auf. In einer weiten Linkskurve drehten sie über der Innenstadt und dem Chena River und hielten auf den Highway nach Süden zu. Mit leicht nach vorn geneigtem Bug flogen sie dem Denali entgegen.
    Obwohl es bereits tief in der Nacht war, bot sich ihnen eine einmalige Aussicht. Die Wolken waren fast vollständig abgezogen, und das blasse Licht des Mondes und der Sterne lag über den Bergriesen der Alaska Range und ließ sie in der Dunkelheit geheimnisvoll erstrahlen. Grünes Nordlicht zog flackernd über den Himmel. Aus der menschenfeindlichen Wildnis, die sie in den Ausläufern des Mount McKinley erlebt hatten, war eine verwunschene Winterlandschaft geworden, die Julie mit einer Festbeleuchtung willkommen hieß.
    Vor den Park Headquarters landete der Hubschrauber und wartete gerade so lange, bis Julie mit ihrem Backpack ausgestiegen war. »Danke und viel Glück!«, rief sie dem Piloten zu, als er die Maschine nach oben zog, um weiter zum Wonder Lake zu fliegen und dort einige andere Ranger an Bord zu nehmen.
    Im Büro des Superintendent brannte trotz der späten Stunde noch Licht. Julie hatte lange nicht mehr geschlafen und war hundemüde, wusste aber, was von einer guten Rangerin erwartet wurde, und betrat das Blockhaus. Die Tür des Superintendent stand offen, und sie beobachtete, wie ein junger Ranger mit einigen Papieren den Raum verließ. Er grüßte sie im Vorbeigehen und verschwand in dem langen Flur. »Superintendent Green? Sir?«, sagte sie, als sie in der offenen Tür stand. Sie hatte ihren Backpack neben der Tür an die Wand gelehnt. »Ich melde mich vom Fairbanks Memorial zurück. Mein Vater kümmert sich um die Verletzten. Die Verletzungen sind nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten, außer Carol … Ranger Schneider … sie hat wahrscheinlich ein Magengeschwür. Das kann ein paar Tage dauern, Sir … leider.«
    Der Superintendent stand auf und begrüßte sie mit Handschlag. »Julie … schön, dass Sie wieder hier sind. Ich habe gerade mit Ihrem Vater gesprochen. Den Patienten geht es gut. Nichts Ernstes bei Ruth Linaker, der junge Mann mit der Schusswunde muss ein paar Tage dort bleiben, aber nur für alle Fälle, und einen gewissen Josh mit einem verstauchten Knöchel werden sie wohl schon morgen früh entlassen. Ranger Schneider hat ein Magengeschwür, aber die Ärzte brauchen nicht zu operieren, und sie darf wahrscheinlich schon in drei, vier Tagen nach Hause. Bis die Medikamente wirken, muss sie auf der Intensivstation bleiben. Wir sollen uns keine Sorgen machen, sagt Ihr Vater.«
    »Gott sei Dank«, reagierte Julie erleichtert, »ich hatte mir schon Sorgen um sie gemacht. Sie hatte extrem starke Schmerzen und war sehr blass. Ich denke, viel länger hätte das schlechte Wetter nicht anhalten dürfen.« Sie unterdrückte mühsam ein Gähnen. »Gibt es noch irgendwas für mich zu tun, Sir?«
    Ihr Vorgesetzter lächelte. »Nein … Sie haben in den letzten Tagen schon genug getan. Meine Anerkennung, Ranger Wilson.« Die offizielle Anrede sollte wohl seinen Respekt unterstreichen. »Besser hätten Sie sich gar nicht einführen können, auch wenn ich auf das Auftauchen eines Mörders und einen vermissten Wanderer gern verzichtet hätte. Haben Sie das Tagebuch dabei?«
    »Natürlich, Sir.« Sie zog es aus ihrer

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