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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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allerdings beleidigt!“, fügte sie stöhnend hinzu.
    „Bloß raus hier, bevor ich mich übergeben muss!“
    Die restlichen Crewmitglieder lachten lauthals los, teils wegen Hannes sarkastischer Bemerkung, teils aber auch wegen des belämmerten Gesichtes, das Glenn nun machte.
    Doch dann verließen sie alle mehr oder weniger fluchtartig die ‘Küche’, denn der Gestank, den die zähe, breiartige Masse verströmte, wurde immer penetranter.
    Sie setzten ihre Erkundungen noch eine Zeitlang fort und durchstreiften auch noch andere Gebäude der kleinen Siedlung. Allerdings war nichts Bemerkenswertes mehr zu entdecken.
    Nach etwa zwei Stunden versammelten sie sich alle an einer Stelle, die etwas abseits der Gebäude lag. Einige große Mauerbrocken oder Trümmerstücke dienten als Sitzgelegenheiten.
    „Meine Güte...“, gab Karin Schroeder nach einigen Minuten des Schweigens von sich.
    „Ich hätte nie gedacht, in solch jungen Jahren Geschichte zu schreiben!“
    „Wie meinst du das?“, fragte Harriet prompt die junge Deutsche.
    Karin sah die Südafrikanerin mit ihren großen, blauen Augen an und lächelte.
    „Na - wir sind doch hier so ziemlich die ersten Menschen, die den Nachweis erbringen, dass es tatsächlich außerirdisches Leben, ja sogar intelligentes Leben und Zivilisationen gab und gibt!“, sagte sie dann mit ernster Stimme.
    „Du hast recht, Mädchen!“, gab Carna zu.
    „Ich glaube, es liegt an dieser besonderen Situation, dass wir uns der Geschichtsträchtigkeit dieses Augenblickes gar nicht recht bewusst werden!“
    Die anderen Crewmitglieder nickten zustimmend, doch keiner gab irgendeinen Kommentar ab. Jeder schien seinen eigenen, tiefgründigen Gedanken nachzuhängen.
    „Was mich allerdings am meisten erstaunt...“, fuhr Carna nach einigen Minuten des Schweigens fort zu sprechen, “...ist die Tatsache, dass wir hier noch funktionierende Apparaturen vorgefunden haben. Wie die Analysegräte angezeigt haben, stehen die Bauwerke der unbekannten Wesen seit mindestens 10.000 Jahren leer. Und trotzdem gibt es noch Energie, arbeiten noch Geräte!“
    „Also haben die großen Unbekannten eine absolut hoch stehende Verarbeitungstechnik gehabt, von der sich unsere Industrie noch ein gehöriges Stück abschneiden könnte“, warf Harriet ein.
    „Da hast du absolut recht!“, pflichtete Hanne Arminos ihrer Kollegin bei.
    „Wenn man bedenkt, dass die einem gerade mal ein Jahr Garantie auf einen Toaster geben!“
    Heiteres Gelächter löste ein wenig die Spannung, die von den Raumfahrern seit ihrer Ankunft auf dem Planeten Besitz ergriffen hatte.
    „Aber warum ist das alles hier verlassen?“, warf Roy Anthony die Frage in den Raum, die sich wohl schon jeder der sieben Menschen gestellt hatte.
    „Ich meine, es sieht nicht so aus, als wären die geheimnisvollen Fremden, die Ageniasen, einer Katastrophe oder einem globalen Krieg zum Opfer gefallen!“
    Diese Möglichkeit kann jedoch nicht ganz ausgeschlossen werden, Roy!“, widersprach der Subcommander, Glenn Stark, dem funktechnischen Spezialisten.
    „Auf der Erde des 20. Jahrhunderts waren Waffen entwickelt worden, die fast nur Leben zerstörten, aber Materie weitgehend unangetastet ließen. Sie wurden ‘Neutronenwaffen’ genannt.“
    „Und dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dass chemische oder biologische Waffen zum Einsatz kamen“, ergänzte Tom Carna die Ausführungen seines Stellvertreters.
    „Vielleicht sind sie aber auch nur ausgewandert, oder sie waren so degeneriert, dass keine Fortpflanzung mehr stattfinden konnte“, mutmaßte Hanne.
    Tom beendete die Diskussion.
    „Krieg oder Auswanderung - dieses Rätsel sollen unsere Wissenschaftler lösen. Wir schaffen das mit Sicherheit nicht. Und ich denke - Entdeckung des Jahrhunderts hin oder her - dass wir wirklich momentan andere Probleme haben, auf die wir uns konzentrieren sollten!“
    Er warf einen Blick auf sein Multicom.
    „Eines kann ich jedoch mit Sicherheit behaupten: Wir haben noch einen weiten, sehr weiten Weg ins Innere des Kontinents vor uns. Und in wenigen Stunden bricht bereits wieder die Nacht an. Wir sollten uns also langsam wieder auf den Weg machen!“
    Er betrachtete seine Leute um sich herum. Dabei fiel ihm auf, dass sich Harriet suchend umschaute.
    „Harriet - du guckst in die Gegend, als wenn du deinen Lippenstift verloren hättest“, scherzte er.
    „Nein - den Lippenstift suche ich nicht...aber weiß einer, wo Nomo abgeblieben ist?“, fragte sie ihre

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