Verschollen im Agena-Sektor
wieder öffnet, möchte ich, dass ihr eure Waffen bereithaltet. Wir werden uns dort in Position stellen, wo sich auch vorhin die Öffnung befunden hat“, erteilte er dann seine Anweisungen.
Harriet und Karin - ihr sichert nach hinten und achtet besonders auf Hanne, die wegen ihres Fußes noch gehandicapt ist.“
Er wendete sich direkt seiner Astronav-Spezialistin zu.
„Hanne, wie geht es deinem Fuß?“, fragte er besorgt.
„Ich glaube, es geht schon wieder. Karin hat sich hervorragend darum gekümmert.“
Sie bewegte ihn vorsichtig zur Probe hin und her.
„Nun, Wettrennen gewinne ich damit vielleicht noch nicht, aber ich werde gehen können“, meinte sie dann mit einem zuversichtlichen Lächeln.
Tom klopfte ihr aufmunternd auf die Schultern. In diesem Moment hielt der Aufzug mit einem letzten, leichten Ruck an. Die ganze Aufmerksamkeit der TESECO- Agenten richtete sich nun gegen den Teil der Kabinenwand, an welcher sich vor kurzem noch die Öffnung befunden hatte, durch die sie herein gelangt waren. Das Zischen, mit dem sich die Wand nun wieder öffnete, war ebenso wie beim vorherigen Schließen kaum wahrnehmbar. Die Blicke der sieben Menschen fielen nun in einen kleinen Raum. Er war schätzungsweise drei Mal vier Meter groß, und seine Höhe mochte etwa 2,50 Meter betragen. Einige altersschwache Lichtquellen tauchten den Raum in ein düsteres, trüb- gelbes Licht.
Irgendwie drängte sich hier bei allen der Eindruck auf, dass man in einer Art Vorraum für etwas anderes angelangt war. Langsam und vorsichtig traten sie nun aus der Liftkabine heraus in den kleinen Raum. Die Luft im Raum roch abgestanden und verbraucht. Aber sie war durchaus atembar. Es war kühl, besonders nach der fast tropischen Hitze, die im Dschungel an der Oberfläche des Planeten geherrscht hatte.
Als alle den Aufzug verlassen hatten, schob sich hinter ihnen die Eingangstür zur Kabine wieder mit leisem Zischen zu.
Das plötzliche Geräusch ließ die Raumfahrer sich umdrehen und so erblickten sie ein pfeilähnliches Leuchtsymbol links an der Wand neben der vormaligen Türöffnung. Es pulsierte in einem hellen, violetten Farbton und zeigte offensichtlich an, dass sich der Aufzug wieder auf dem Weg nach oben zu befinden schien.
„Na dann, Prost Mahlzeit!“, knurrte Roy mit finsterer Miene.
„Wenn das Teil wieder nach oben rauscht und dort seine Tür öffnet, während wir hier unten festsitzen, dann haben wir in einer starken halben Stunde die ersten Straussaffen hier unten zum Tanz!“
„Deine Ausdrucksweise ist wie immer sehr blumenreich“, sagte Carna zu dem blonden Engländer.
„Nichtsdestotrotz hast du aber recht. Und genau deshalb werden wir jetzt nicht tatenlos herumstehen und auf unsere ‚Tanzgäste‘ warten!“
Er sicherte seine Waffe und steckte sie wieder in die dafür vorgesehene Öffnung am rechten Oberschenkel seiner Expeditionsmontur.
„Lasst uns den Raum absuchen. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass dieser Lift einfach in einer blinden Kammer endet. Das wäre doch mehr als nur sinnlos!“
Das war ein Argument, dem keiner der Anwesenden etwas entgegen zu setzen hatte. So verteilten sie sich an den Wänden des Raumes und begannen damit, diese systematisch abzusuchen. Kurz darauf hatten sie auf diese Weise eine Art Klappe in der rechten Stirnwand des Raumes aufspüren können. Die mehr als haarfeinen Umrisslinien waren fast unsichtbar, aber sie schienen ein Quadrat von ungefähr 15 x 15 cm zu bilden. Nach einigen zunächst erfolglosen Versuchen war es schließlich Karin Schroeder, der es gelang, diese geheimnisvolle Klappe zu öffnen. Langsam schwang sie aus der Wand hervor und schob sich nach links weg. Tom trat neben die Technik- Spezialistin und blickte in die entstandene Öffnung hinein. Sie war nicht sehr tief und in ihrem Inneren befand sich lediglich ein kleiner, hellblauer Kippschalter. Der TESECO Agent zögerte kurz. Ein Rundblick zu seinen Kollegen bestärkte ihn jedoch in seiner Absicht, den Schalter zu betätigen: er sah nur aufmunternde und zustimmende Blicke.
Carna gab sich einen entschlossenen Ruck.
„Achtung - Sichert nach allen Seiten hin!“, wies er seine Crewmitglieder an.
„Ich werde diesen Schalter jetzt umlegen - egal was dann passieren wird!“
Energisch griff er zu und drückte den hellblauen Kippschalter von der Oberen in die Untere Position hinunter. Minutenlang geschah jedoch gar nichts. Gespannte Stille herrschte in dem Raum, ja eine fast unerträgliche Spannung baute
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