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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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schienen ihre Verfolger nicht aufgeben zu wollen.
    Ihre Hand zuckte zum Griff ihrer Waffe, die sie bereits wieder in die entsprechende Tasche der Kombinationshose geschoben hatte. Um ihre Mundwinkel begann es zu zucken.
    „Ich bin den Agenjasen ja dankbar, wo immer sie auch sein mögen, dass sie diese Anlage so gut gebaut haben“, sagte sie dann mit rauer Stimme.
    „Aber ich hoffe, dass sich diese Kabine möglichst bald in Bewegung setzt. Ich möchte endlich weg von diesen...diesen Pelzmonstern!“
    Sie wischte sich einige Tränen aus den Augenwinkeln und schluckte mehrmals trocken. Es schien ganz so, als würden die vergangenen Anstrengungen auch bei ihr ihren Tribut verlangen.
    Carna legte freundschaftlich den Arm um die Schultern seiner Technikspezialistin und drückte sie sanft.
    „Kopf hoch, Karin!“, versuchte er sie zu trösten.
    „Wir werden es schon schaffen. Kümmere dich ein wenig um den Fuß von Hanne, das wird dich für ein paar Minuten ablenken und auf andere Gedanken bringen.“
    Karin nickte stumm. Sie versuchte ein zaghaftes Lächeln, was ihr jedoch nicht so recht gelingen wollte. Dann begab sie sich zu der immer noch am Boden sitzenden Astronavigationsspezialistin und begann damit, deren verstauchten Fuß zu versorgen.
    Es war irgendwie eine gespenstische Situation. Da saßen sie alle, zusammengepfercht in einer kleinen Liftkabine, einer Hinterlassenschaft eines unbekannten, ausgestorbenen oder verschwundenen Volkes auf einem fernen Planeten, doch niemand sprach ein Wort. Es war mucksmäuschenstill, wenn man vom Klopfen und Hämmern der Eingeborenen auf der anderen Seite der Liftwand einmal absah.
    Unvermittelt hob Harriet James ihren Kopf. Überraschung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider.
    „Merkt ihr es denn nicht?“, fragte sie leise die anderen der Gruppe.
    Doch diese blickte sie nur verständnislos an.
    „Das Klopfen der Straussaffen wird leiser.....wir fahren!“
    Glenn erhob sich mit einem Ächzen, als auch er es bemerkte.
    „Tatsächlich. Dieser Lift hat sich - weiß der Himmel aus welchen Gründen auch immer - er hat sich in Bewegung gesetzt. Und dem Gefühl nach fahren wir abwärts.“
    Erleichterung spiegelte sich auf seinen Gesichtszügen wider.
    „Auf jeden Fall geht es erst mal weg von diesen gewalttätigen Eingeborenen da draußen. Vielleicht wird nun doch noch alles gut werden.“
    Der Crewmaster dämpfte den Optimismus seines Stellvertreters ein wenig.
    „Freu dich nicht zu früh!“ mahnte er mit nachdenklichem Gesicht.
    „Und das gilt für euch alle. Wer weiß denn schon, was uns am anderen Ende der Aufzugstrecke erwarten wird? Oder kann mir das einer von euch verraten?“
    Er blickte in erschöpfte und betroffene Gesichter. Nein, natürlich konnte ihm niemand von seiner Crew eine Antwort auf diese Frage geben. Und den von noch unbekannten, fremden Wesen gebauten Aufzug konnte man auch nicht fragen. Er erfüllte lediglich den Zweck, für den er einmal erschaffen worden war. Und so sank er langsam mit den sieben Menschen in seinem Inneren einem unbekannten Endpunkt entgegen.

Die Fahrt mit dem Aufzug schien eine Ewigkeit zu dauern. Immer wieder warf das eine oder andere Crewmitglied einen Blick auf die Chronometer in ihren multifunktionellen Armbändern. Nomo lief wie ein Tiger in seinem Käfig unruhig auf und ab, soweit das die beschränkten Platzverhältnisse zuließen.
    Wiederholt überprüfte auch er die bereits vergangene Zeit.
    „Jetzt fahren wir schon eine volle Viertel Stunde mit diesem Ding abwärts. Und es ist immer noch kein Ende der Fahrt abzusehen.“
    „Na irgendwann wird der Aufzug schon mal wieder anhalten“, meinte Harriet achselzuckend.
    „Ich glaube kaum, dass wir mit ihm durch den ganzen Planeten rauschen werden. Außerdem - ist es nicht faszinierend, dass diese fremdartige Technik hier nach so langer Zeit noch immer ihre Funktion erfüllt? Davon könnte sich die irdische Industrie eine Scheibe abschneiden. Wenn ich an den Toaster denke, den ich mir vor neun Monaten gekauft habe.....“
    Sie stockte für einen kurzen Moment, denn die Liftbewegung hatte sich von einem Moment auf den anderen deutlich verändert.
    „Hoppla - jetzt kann man spüren, dass sich die Abwärtsfahrt verlangsamt!“
    Tom Carna, der bis dahin in der Hocke auf dem Boden gekauert hatte, sprang auf. Er verharrte einen kurzen Moment wie lauschend.
    „Wir scheinen tatsächlich langsamer zu werden“, sagte er dann bestätigend.
    „Roy, Nomo, Glenn - wenn sich der Lift

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