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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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nichts. Ich möchte nur wissen, warum Sie mich stören. Ich sitze einfach nur auf einer öffentlichen Straße ruhig in meinem Auto, ohne jemanden zu belästigen.«
    Der Fahrer gab dann aber nach. Er steckte seine Zigarette in den Mund und lehnte sich nach vorn, um seine Ausweispapiere aus der Gesäßtasche zu ziehen. Duffy nahm den Führerschein entgegen und ging zur Streife zurück. Währenddessen warf mir der Mann unter der Krempe seiner Schiebermütze hervor einen Blick zu und meinte: »Na, wie geht’s?«
    Ich gab ihm keine Antwort.
    »Mir dir und deiner Familie alles klar?«
    Er sah mich weiter an.
    »Schön, eine Familie zu haben.«
    Ich antwortete ihm immer noch nicht, und mit übertriebener Lässigkeit wandte sich der Typ wieder dem Rauchen zu.
    Duffy kam wieder vom Streifenwagen zurück und gab dem Fahrer Wagenpapiere und Führerschein zurück.
    »Haben Sie hier vor ein paar Nächten schon einmal gestanden?«
    »Nein, Sir. Davon weiß ich nichts.«
    »Warum fahren Sie nicht einfach weiter, Mister O’Leary? Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, und lassen Sie sich hier nicht mehr sehen.«
    »Das ist eine öffentliche Straße, oder nicht?«
    »Nicht für Sie.«
    »Meinetwegen, Officer.« Wieder lehnte er sich nach vorn und schob stöhnend seine Brieftasche zurück unter seinen Hintern. »Tut mir leid, ich bin ein bisschen langsam. Das Alter, wissen Sie. Das trifft uns alle, stimmt’s?« Er grinste zuerst Duffy und dann mich an. »Ich wünsche einen schönen Abend, meine Herren.« Er zog den Sicherheitsgurt über die Brust und klickte ihn übertrieben umständlich ein. »Sonst gibt’s eine Strafe«, meinte er. »Sie müssen Ihren Wagen wegfahren, fürchte ich, sonst komme ich hier nicht weiter, Officer.«
    Duffy ging zur Streife und fuhr sie ein paar Meter zurück.
    »Gute Nacht, Mister Barber«, rief der Mann mir zu und fuhr langsam fort.
    Duffy kam auf mich zu.
    »Und was sollte das Ganze hier?«
    »Ich möchte mir dir reden.«
    »Willst du reinkommen?«
    »Ich verstehe, wenn du mich nicht im Haus haben willst. Das ist kein Problem, Andy. Wir können auch hier draußen reden.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung. Komm einfach rein.«
    »Ich würde lieber …«
    »Duffy, es ist in Ordnung.«
    »Ist Laurie noch auf?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Hast du Angst, ihr zu begegnen?«
    »Ja.«
    »Aber es macht dir nichts aus, mich zu sehen?«
    »Ich überschlage mich nicht vor Freude, um ehrlich zu sein.«
    »Mach dir keine Gedanken. Sie schläft schon, glaube ich.«
    »Darf ich dir den abnehmen?«
    Ich händigte ihm den Schläger aus.
    »Wolltest du den benutzen?«
    »Ich habe das Recht zu schweigen.«
    »Gute Idee.«
    Er warf den Schläger in den Streifenwagen und folgte mir ins Haus.
    Laurie stand mit verschränkten Armen oben auf dem Treppenabsatz. Sie trug Pyjamahosen aus Flanell und ein Sweatshirt und sagte kein Wort.
    »Hallo, Laurie«, begrüßte Duffy sie.
    Laurie wandte sich um und verschwand wieder ins Bett.
    »Hallo, Jacob.«
    »Hallo«, antwortete Jacob, angetrieben von seinen guten Manieren und der Angewohnheit, keine Gefühle zu zeigen.
    In der Küche fragte ich Duffy, warum er sich vor unserem Haus aufgehalten hatte.
    »Ich habe einen Anruf von deinem Anwalt bekommen. Er konnte weder in Newton noch in Cambridge Hilfe bekommen.«
    »Und da hat er dich angerufen? Ich dachte, du würdest dich jetzt um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern?«
    »Na ja, das ist eher eine Art private Initiative.«
    Ich nickte. Meine Gefühle gegenüber Paul Duffy waren in diesem Augenblick gemischt. Ich wusste, dass er nur seinen Job gemacht hatte, als er gegen Jacob aussagte, und konnte ihn deswegen nicht als persönlichen Feind betrachten. Aber Freundschaft war zwischen uns nicht mehr möglich. Wenn mein Junge ohne Bewährung in Walpole landete, dann wegen Duffy. Das war uns beiden klar. Und uns beiden fehlten die Worte, direkt darüber zu sprechen, also ließen wir es sein. Das ist das Schöne an Männerfreundschaften: In gegenseitigem Einvernehmen werden peinliche Themen gar nicht erst angeschnitten, und weil der direkte Draht fehlt, macht man einfach in Parallelwelten weiter.
    »Wer war der Typ?«
    »Ein gewisser James O’Leary, auch Father O’Leary genannt. Er ist im Februar 1943 geboren, mithin vierundsechzig Jahre alt.«
    »Also eher Grandfather, Großvater.«
    »Der ist nicht ohne. Ein alter Gangster. Seit fünfzig Jahren im Geschäft, und sein Strafregister hat es in sich: Waffenhandel, Drogenhandel, Gewalt. Die

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