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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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hinaufgeholfen, bevor sie zugestiegen waren. Die fünf quetschten sich zwischen die Frachtkisten. Die Enge wurde als noch unangenehmer empfunden, nachdem Wareagle die Plane wieder heruntergelassen hatte und vollständige Dunkelheit eingekehrt war.
    McCracken fand direkt neben Karen einen freien Platz auf dem Boden. Anfangs hatte er sich dagegen gewehrt, sie an dem Abenteuer teilnehmen zu lassen, doch dann war ihm ziemlich rasch zu Bewußtsein gekommen, daß er sie brauchte. Schließlich war Karen die einzige in seiner Truppe, die das, worauf sie im Königreich stoßen mochten, am ehesten verstehen und interpretieren konnte. Nach dem Vorfall in Beaver Falls hatte der Reverend ein neues Mittel gefunden, um die Menschheit durch sein Jüngstes Gericht zu vernichten. Und sie mußten unbedingt herausfinden, worauf er da gestoßen war.
    Zwar wußten sie jetzt, wo Fryes geheime Stadt lag, aber das bedeutete noch lange nicht, daß sie sich auch Zutritt zu dem Ort verschaffen konnten. McCracken hatte Sal Belamo angerufen, der etwas verschnupft darüber war, nicht an der Aktion beteiligt zu werden. Von ihm erfuhr Blaine jedoch die präzise Route der Transportkonvois, die nunmehr schon seit Monaten mit unbekanntem Ziel täglich von Amarillo aufgebrochen waren. Der Weg führte auch über die Colorado-Brücke, und kaum war McCracken darüber in Kenntnis gesetzt, entwickelte er auch schon einen Plan. Derselbe Jet, der sie bereits nach Knoxville geflogen hatte, beförderte sie nun nach Texas. Normalerweise hätte Blaine Sal gebeten, für ihn einige Ausrüstungsgegenstände zu besorgen, doch die Zwillinge waren buchstäblich mit allem ausgestattet.
    Die Schwester hatte ebenfalls mitkommen wollen, doch in ihrem Fall blieb McCracken bei seinem Nein. Einer von ihnen mußte ganz einfach als Reserve sowie als Kontakt- und Koordinierungsstelle zurückbleiben, und dafür kam eigentlich nur Barbara in Frage.
    »Wir hier sind die einzigen Menschen auf der ganzen Welt, die über den Reverend, seine Mitverschwörer und seine Machenschaften Bescheid wissen«, erklärte er der Schwester. »Das bedeutet, wir sind auf eine Rückversicherung angewiesen. Und ich kann mir niemand Besseren als Sie vorstellen, Barbara. Sie besitzen Glaubwürdigkeit, und Sie können die richtigen Stellen erreichen. Wenn wir nicht mehr aus dem Königreich herauskommen, sind Sie unsere einzige Chance, Frye noch stoppen zu können.«
    Die Schwester widersprach nicht, aber sie sah Blaine lange und ernst an. »Das alles gefällt Ihnen, macht Ihnen großen Spaß.«
    »Ist das eine Frage?«
    »Nein, eine Feststellung.«
    »Erwarten Sie von mir, daß ich das abstreite?«
    »Ich würde nicht im Traum daran denken.«
    McCracken sah sie ebenso ernst an. »Sind Sie gut in dem, was Sie tun, Schwester? Ich meine, Seelen retten und so weiter?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Doch, Sie wissen es. Sie konnten es in den Gesichtern Ihrer Anhänger lesen, wenn diese das Zelt verließen. Sie konnten erkennen, ob Sie die Menschen an einer inneren Stelle berührt haben, die diese schon halb vergessen hatten. Und Sie konnten feststellen, ob die Gläubigen zufriedener und in sich selbst ruhender gingen, als sie gekommen waren.«
    Barbara schwieg und schien darauf zu warten, daß er fortfahren würde.
    »Natürlich sind Sie gut, Schwester, sogar hervorragend. Aber Sie können nur dann gut sein, wenn Ihnen Ihre Arbeit gefällt. Das bedeutet nicht unbedingt, daß Sie hundertprozentig verstehen müssen, warum Sie dieses oder jenes anfangen. Manche Dinge braucht man nur zu akzeptieren. Sie haben eine Bestimmung, und das wissen Sie auch.« Blaine schwieg für einen Moment und setzte ein leises Lächeln auf. »Sehen Sie, Schwester, wir beide haben mehr miteinander gemein, als Ihnen vielleicht bewußt ist.«
    Barbara seufzte tief. »Doch, es war mir wohl bewußt. Andernfalls hätte ich das Thema wohl kaum zur Sprache gebracht.«
    »Stört Sie unsere Ähnlichkeit etwa?«
    »Nein, höchstens dann, wenn ich darüber nachdenke, wie sehr sich unsere Methoden voneinander unterscheiden. Mir macht aber viel mehr Sorge, daß es mir mittlerweile gleich ist, welche Methoden zur Anwendung kommen, solange sie nur Erfolg haben. So sehr will ich, daß wir diesem Mann das Handwerk legen.«
    »Warum sich darüber Sorgen machen, Schwester?« provozierte er sie. »Sie und ich, wir beide helfen den Menschen. Das ist unsere Aufgabe. Vielleicht haben sich Menschen gebessert, weil Sie in ihr Leben getreten sind.

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