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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Vielleicht sind sie auch nur deshalb noch am Leben, weil ich eingeschritten bin. Sie bekämpfen den Teufel, Schwester, ich seine Stellvertreter auf Erden.«
    Ihr Blick schien ihn zu durchbohren. »Wer ist denn hier in Wahrheit der Teufel Mr. McCracken?«
    »Tja, wenn es mir hilft, dem Feind auf den Pelz zu rücken, weise ich von keiner Seite Hilfe ab …«
    »Ich meinte damit, wie Sie sich selbst sehen. Wie kann man Gutes bewirken, wenn man sich selbst nicht als Werkzeug des Guten sieht?«
    »In meinen Augen ist das, was ich tue, weder gut noch schlecht, sondern schlicht notwendig.«
    »Ich rede von Ihrer Person, nicht von ihren Taten.«
    »Das ist für mich ein und dasselbe.«
    »Sind Sie wirklich davonüberzeugt Mr. McCracken?«
    »Unbedingt. Allein dieses Wissen läßt mich weitermachen. Und es bewahrt mich davor, mir selbst die Fragen zu stellen, mit denen Sie mich hier konfrontieren. Ich glaube an meine Arbeit, Schwester, und damit glaube ich auch an mich.«
    Barbara begriff jetzt, was sie so sehr gestört hatte. Blaine McCracken mochte sich vieler Dinge schuldig gemacht haben, aber er war nicht einmal von der Wahrheit seiner Ideale abgewichen. Dagegen hatten die Jahre, die sie im Kreis der Sieben verbracht hatte, sie im Vergleich zu ihm schwach gemacht. Sie hatte danach gestrebt, so sehr danach gestrebt, etwas zu erlangen, daß sie dieses Ziel zum Sinn und Zweck ihres Daseins gemacht hatte, und dadurch hatte sie sich sehr verändert, so daß sie nun dazu verdammt war, auf immer die Person zu suchen, die sie einmal gewesen war. Auf den Reisen durchs Land war ihr das nicht gelungen. Und sie hatte auch keinen Erfolg gehabt, als sie in die Oase zurückgekehrt war, um dort Harlan Fryes Rache abzuwarten. Erst, als sie gestern angesichts des Massakers an ihren Anhängern übermächtigen Zorn empfunden hatte, hatte sie zu ihrer wahren Persönlichkeit zurückgefunden. Die Gewalt hatte ihre innersten Gefühle erreicht und war zu ihrer eigentlichen Bestimmung vorgedrungen. Erst in der Welt, in der Blaine McCracken zu Hause war, hatte sie sich wiedergefunden.
    Nachdem man die Brücke schließlich repariert hatte, wurde die Fahrt fortgesetzt. Der Lastwagen, bei dem die fünf zugestiegen waren, hatte ausschließlich Bausteine und Ersatzteile für Solarzellen geladen. Der Inhalt der Kisten würde wohl ausreichen, eine Anlage in Betrieb zu nehmen, die den Großteil der Energieversorgung des Königreichs der Sieben sicherstellen konnte. Die Außenfläche der unterirdischen Stadt mußte über und über mit Sonnenkollektoren überzogen sein.
    »Sobald wir im Königreich sind«, erklärte Blaine Karen, »wird Johnny Ihnen dabei helfen, die Labors zu finden.«
    »Und inzwischen werden Sie …«
    »Werde ich mich ein wenig umsehen. Um herauszufinden, was der Reverend für unsere Welt bereithält. Sie entdecken in den Labors wahrscheinlich, welches Mittelchen er einzusetzen gedenkt. Aber nicht, wann und wo er zuschlagen will.«
    »Ihnen bleibt sicher nicht viel Zeit«, entgegnete Karen und dachte an die Rolle, die die Zwillinge zu spielen hatten. »Genauso wenig wie mir.«
    »Bestenfalls zwei Stunden, nachdem alle Ladungen angebracht sind. Wir müssen eben versuchen, damit auszukommen.«
    »Müssen wir denn unsere Zeit so knapp bemessen? Können wir den Sprengstoff nicht erst dann hochjagen, wenn wir das Königreich wieder verlassen haben? Ist der Zeitzünder denn wirklich notwendig?«
    »Dann müßten wir eine Garantie dafür haben, daß einer von uns lebend herauskommt, um den Detonator zu betätigen, Dr. Raymond«, erwiderte McCracken. »Da uns aber niemand diese Garantie geben kann, dürfen wir dieses Risiko nicht eingehen. Wenn wir scheitern, darf das Königreich nicht weiterbestehen. Alles in ihm muß zerstört werden. Und sollten die Sprengladungen nicht ausreichen, bleibt immer noch Schwester Barbara, die ihren Einfluß geltend machen wird, um die Welt vor dem Schicksal zu warnen, das ihr bevorsteht.«
    Der Konvoi befuhr jetzt die Route 287 und gelangte auf ihr ins Herzland des Panhandles. Die Laster steuerten in Richtung Palo Duro Canyon. Links und rechts breiteten sich weite, flache Kalksteinebenen aus, die hier und da von niedrigen Hügellandschaften abgelöst wurden. Braune Gräser, Kakteen und Steppenhexe beherrschten das Land, das auch als Llano Estacado oder Staked Plain bekannt war. Als McCracken durch ein kleines Loch in der Plane die tiefen Canyons erblickte, die nun allmählich auftauchten, wußte er, daß es

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