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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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miteinander verbunden – oder würden es nach ihrer Fertigstellung sein. Auf den zweiten Blick erkannte er, daß der Komplex wie ein ultramodernes Hochhaus angelegt war, woman keinen Quadratmeter Platz verschwendete. Überall wurde gebaut, und die Luft war angefüllt von Summen, Stampfen und Klopfen. Die Geräusche verschmolzen zu einem Klangteppich, der Blaine durchaus gelegen kam, denn er bot ihnen einen gewissen Schutz.
    Bis eben hatte McCracken sich noch keine Gedanken über das Licht gemacht, das hier unten herrschte. Nachdem er sich nun ausreichend umgesehen hatte, hielt er nach den Beleuchtungsquellen Ausschau. Sein Blick ging zur Decke, wo eine gigantische Lichtanlage angebracht war, die von Solarenergie gespeist werden mußte. Die meisten Lampen besaßen Ausmaße von mehr als dreißig Quadratmetern, andere breiteten sich sogar über sechzig Quadratmeter aus. Sie waren in unregelmäßigen Abständen in die Decke eingelassen, und zunächst schien es Blaine, als seien sie aufs Geratewohl angebracht worden. Doch dann sagte er sich, daß man sie wohl dort installiert hatte, wo für die Bauarbeiten viel Licht benötigt wurde. Die Deckenlampen stellten etwa fünfzig Prozent der Beleuchtung im Bergwerk dar, der Rest stammte von riesigen Scheinwerfern, die auf hochgezogenen oder bereits fertiggestellten Komplexen standen.
    Wenn man nach oben sah, konnte einem leicht schwindlig werden, die Kosten für die Unterhaltung einer solchen Beleuchtung mußten astronomisch sein. Von seinem Standort aus konnte McCracken nur wenige der weiteren Kammern erblicken, von denen die Schwester gesprochen hatte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine Phantasie zu bemühen und sich die noch nicht fertiggestellten Wohnbezirke vorzustellen. Das Königreich als Ganzes war noch viele Jahre von seiner endgültigen Inbetriebnahme entfernt. Doch allein schon das, was hier bislang geschaffen worden war, bezeugte eindringlich, was Frye anstrebte und wie weit sein Wahnsinn schon gediehen war.
    Das Hauptquartier dieser Stadt lag nach den Angaben Barbaras hinter drei hohen, halbfertigen Gebäuden, die sich gut hundert Meter weiter befanden. Die Zentrale verfügte über insgesamt acht Stockwerke, von denen sich drei in den Minenboden erstreckten. Der Komplex war wie ein Bürohochhaus angelegt, allerdings hatte der Reverend im Innern einige Besonderheiten vornehmen lassen. Zwar konnte Blaine das Hauptquartier von hier aus nicht ausmachen, doch der Weg, den die Schwester ihm aufgezeichnet hatte, beschrieb genau, welche Route er wählen mußte.
    »Stellen Sie die Zeitzünder auf Punkt vierzehn Uhr ein«, wies er die Zwillinge an.
    »Also in genau zwei Stunden«, bemerkte Jacob nach einem Blick auf seine Uhr.
    »Damit bleibt uns jede Menge Zeit«, brummte der Indianer.
    Blaine und Johnny warteten, bis die Zwillinge losgezogen waren. Dann setzten auch sie sich in Bewegung und nahmen Karen in die Mitte. Die vielen Baumaschinen, die zahlreichen Schutthaufen und die halbfertigen Gebäude boten ihnen auf dem Weg zum wichtigsten Komplex des Königreichs ausreichend Schutz. Als sie ihn erreicht hatten, erblickten sie nicht mehr als ein simples Rechteck, in das ohne erkennbares System Fenster eingelassen waren. Die Fassaden waren cremefarben gestrichen, weil dieser Ton am ehesten das Licht der Deckenbeleuchtung aufnahm. Der Verputz fehlte noch an einigen Stellen, und die Ränder wirkten so wie Stuckarbeiten. Blaine wunderte sich schon seit einiger Zeit darüber, hier unten kaum Sicherheitskräfte oder -posten auszumachen. Aber vermutlich war der Reverend der Ansicht, daß ein Eindringling es nie bis hierher schaffen könnte. Davon abgesehen mußte er ja davon ausgehen, daß seine größten Widersacher den Tod gefunden hatten. Nur selten ließ sich ein Wächter blicken, der zu Fuß oder in einem Golfkarren patrouillierte – und stets ließ sich diesen Bewaffneten leicht ausweichen.
    Als sie nur noch wenige Meter von dem Zentrum trennten, mußte McCracken erkennen, daß es doch Probleme gab, dort hineinzugelangen. Die Eingangstüren wiesen weder Klinken noch Knäufe auf. Man mußte entweder eine Karte in einen Schlitz schieben oder einen bestimmten Code eingeben. Blaine war klar, daß sie sich nicht gewaltsam Zutritt verschaffen konnten, weil damit sämtliche Sicherheitskräfte auf den Plan gerufen worden wären. Aber welche Möglichkeit blieb ihnen sonst noch?
    Die Antwort erfolgte wenige Minuten später, als ein Wächter mit seinem Wagen vor einem

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