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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nicht mehr weit zum Königreich der Sieben war.
    Zwanzig Minuten später spürte er, wie der Laster ruckelte. Der Fahrer mußte auf die Bremse getreten haben. Die Geschwindigkeit verringerte sich drastisch, und kurz darauf blieb der Laster ganz stehen. Blaine wagte es nicht, noch einen Blick durch das Loch zu werfen. Aber er wußte, daß sie ihrem Ziel sehr nahe sein mußten. Vermutlich hatte der Konvoi einen Sicherheitszaun erreicht, der ein Stück Land umgab, das als Regierungsbesitz ausgegeben wurde. Wer würde hier draußen, in dieser abgelegenen Gegend, schon Fragen stellen oder wissen wollen, welches Projekt irgendein Ministerium hier durchführen mochte?
    Der Laster setzte sich wieder in Bewegung, hielt jedoch nach paar Meter wieder an, um danach erneut ein kurzes Stück voranzukommen. Etliche Minuten vergingen, bis das Fahrzeug ein Sicherheitstor passierte und den Eingang zum Salzbergwerk erreichte. Blaine spähte kurz durch das Loch. Wachen winkten den Wagen durch, und er rumpelte über den unebenen Boden.
    »Was nun?« flüsterte Karen.
    »Die Versorgungs- und die Baufahrzeuge werden sicher hydraulisch nach unten befördert … auf überdimensionalen Aufzügen. Solche Anlagen arbeiten nicht besonders schnell. Es kann also noch eine Weile dauern.«
    Tatsächlich vergingen dreißig Minuten, ehe der Wagen in eine garagenartige Halle fuhr und auf eine von drei abgesicherten Plattformen rollte. Ein riesiges Tor schloß sich hinter ihm, und die Fläche bewegte sich quietschend und langsam nach unten. Blaine vermutete, daß sie in eine zentrale Entladestation gebracht wurden. Dort angekommen, würden Wareagle, Karen und er sofort zum Hauptgebäude aufbrechen. Schwester Barbara hatte ihnen eine detaillierte Karte vom Königreich gezeichnet, wie es noch vor zwei Jahren ausgesehen hatte. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich bei dem Hauptgebäude um den einzigen Komplex, der mittlerweile vollkommen funktionstüchtig war. Und das ließ darauf schließen, daß sich die Laboratorien, zu denen Karen vorstoßen sollte, in dessen Innern befinden mußten; und womöglich auch das, wonach McCracken Ausschau halten wollte.
    Rachel und Jacob würden sich inzwischen durch das Königreich vorarbeiten und an diversen Schlüsselpunkten in den noch nicht fertiggestellten Bauten Plastiksprengstoff anbringen. Es bestand kein Anlaß, flächendeckend Detonationen zu erzeugen. Die Zwillinge würden die Ladungen so anbringen, daß die dahinterliegenden Räumlichkeiten verschüttet oder mit zerstört würden.
    Mit einem leisen Stoß setzte der Lastenaufzug auf. Der Fahrer vorn in der Kabine legte einen Gang ein und gab Gas. Der Transporter rollte über unebenen Boden und wurde dabei heftig durchgeschüttelt. Nach fünf Minuten kam er rumpelnd zum Stehen. McCracken hob die Plane ein Stück weit an. Wie erwartet stand der Laster in einer langen Schlange von Fahrzeugen, die allesamt darauf warteten, in einem großen Depot entladen zu werden. Rings herum standen Wagen, Kisten und Container, und entlang der Wände öffneten stählerne Hallen ihr Maul, um sich mit den einzelnen Frachtgütern füttern zu lassen. Ein paar Meter entfernt wurde gebaut. Zwei Zementmixer erhoben sich über einem Fundament von vierhundert Quadratmetern Fläche und schienen darauf zu warten, ihren Inhalt in die Tiefe zu ergießen. Vermutlich entstand hier ein großes Lagergebäude.
    Blaine ließ sich vorsichtig von der Ladefläche herab und half Karen nach unten. Dann hielt er Wache, während Johnny und die Zwillinge den Laster verließen. Der Indianer führte sie in die Deckung eines riesigen Bulldozers, der neben dem Fundament abgestellt war. Das Fahrerhaus erhob sich fast vier Meter über dem Boden, und seine Räder waren so groß wie Wareagle. An seiner Vorderseite befand sich eine mächtige Schaufel mit großen Zähnen, die vier Kubikmeter Erdreich oder zwei Tonnen Gewicht aufnehmen konnte. Wenn einem solchen Gefährt ausreichend Zeit zur Verfügung stand, konnte es Berge bewegen, und im Verlauf der Bauarbeiten in diesem unterirdischen Reich hatte es vermutlich genau das getan.
    McCracken ließ kurz den Blick schweifen. Hier schien tatsächlich eine ganze Stadt zu entstehen. Unfertige Straßen, die breit genug waren, um selbst den mächtigsten Tiefbaumaschinen Platz zu bieten, verliefen zwischen den im Bau befindlichen Konstruktionen. Auf den ersten Blick erschien das Straßennetz so symmetrisch, daß McCracken den Eindruck gewann, alle Wege seien

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