Verschwörung der Sieben
Sal?«
»Dieser Arsch Salami hat gerade bei Rot die Fifty-ninth überquert. Ist ja nicht zu fassen!«
»Salarabi.«
»Salami, Bologna – für mich macht das alles keinen Unterschied. Schmier einfach reichlich Senf drauf, leg das ganze zwischen zwei Scheiben Roggenbrot und vergiß die Gewürzgurken nicht.«
»Wo ist er jetzt?«
»Marschiert in Richtung Fifty-eighth. Moment, die Ampel springt gerade um. Ich gehe jetzt auch rüber.«
»Bleib in Sichtweite, Sal.«
»Er wird langsamer.«
»Wo?«
»Bei einem Obststand auf dem Bürgersteig vor Alexander's. Hat gerade genau davor angehalten«, setzte Belamo hinzu und zog sich wieder in die Lexington Avenue zurück.
»Indianer«, rief McCracken, der sich drei Blocks westlich aufhielt und in der Nähe eines Springbrunnens stand.
»Bin schon unterwegs«, erwiderte Johnny Wareagle, der vor einem Laden namens Boogie's in der Mitte zwischen Fifty-seventh und Fifty-eighth gewartet hatte, der gleichzeitig Delikatessen und Freizeitkleidung anbot.
»Halte dich zurück, Sal, aber verlier die Aktentasche nicht aus den Augen. Wir sind hinter dem Mann her, der sie übernimmt.«
»Ich habe diese Spielchen schon früher mal gespielt, McCrackensack.«
»Es läuft aber nie zweimal gleich ab«, warnte McCracken. »Wer auch immer die Aktentasche nimmt, er muß an einem von euch beiden vorbei.«
McCracken selbst mußte sich im Moment zurückhalten, weil er wußte, daß El-Salarabi ihn von ihrer letzten Begegnung her wiedererkennen würde. Vor achtzehn Monaten hatte ihn ein Freund, der für den ägyptischen Geheimdienst arbeitete, gebeten, seine Organisation bei der Bekämpfung der Terroranschläge auf Touristen zu unterstützen. Wenige Stunden nach seiner Ankunft führte die Meldung, El-Salarabi sei gesehen worden, ihn und seine ägyptischen Begleiter nach Luxor. Salarabi verließ im falschen Augenblick eine überfüllte Moschee und tauchte direkt vor Blaine auf. Bevor McCracken auch nur einen einzigen Schuß abgeben konnte, verwandelte sich El-Salarabi in eine wilde Bestie. Seine wahllos in die Menge gefeuerten Kugeln lösten Panik unter den Moscheebesuchern aus, während er sich gleichzeitig praktisch von Geisel zu Geisel bewegte, um McCracken daran zu hindern, seinerseits zu schießen. Und jetzt wollte Blaine eine Wiederholung dieser Ereignisse in den Straßen von New York um jeden Preis verhindern.
Vor zwei Tagen hatte McCracken von einem arabischen Informanten erfahren, daß El-Salarabi bereits vor einem Monat eine Reise nach New York unternommen hatte und nun zum zweiten Mal dorthin unterwegs war. Der Informant hatte erklärt, angesichts der besonderen Qualifikation Salarabis sei mit einem größeren Anschlag zu rechnen, zugleich jedoch beteuert, keine weiteren Einzelzeiten zu kennen. Er wußte lediglich, daß El-Salarabi im Pierre Hotel absteigen würde. McCracken hatte daraufhin Sal Belamo und Johnny Wareagle nach New York beordert, um ihm zu helfen, den Anschlag zu verhindern und alle dingfest zu machen, die mit El-Salarabi zusammenarbeiteten. Normalerweise wäre zur Erledigung einer derart komplexen Aufgabe ein gutes Dutzend Männer erforderlich gewesen. McCracken ging allerdings davon aus, daß sie drei völlig ausreichten.
Belamo, der Exmittelgewichtsboxer, dessen Ruhm vor allem darauf beruhte, daß ihm in den beiden Kämpfen, die er gegen Carlos Monzon verloren hatte, jedesmal die Nase gebrochen worden war. Wareagle, der geheimnisvolle, zwei Meter zehn große Indianer, an dessen Seite Blaine in Vietnam gekämpft hatte und den er jedesmal aus seinem Heim in den Wäldern Maines zu sich rief, wenn es die Situation verlangte. Bis vor wenigen Jahren war Belamo noch regelmäßig für den Geheimdienst tätig gewesen, doch nachdem er einmal zu oft auf eigene Rechnung gearbeitet hatte, war er dort in Ungnade gefallen. Zum Glück für McCracken war es Sal gelungen, seine Kontakte aufrechtzuhalten, die noch immer zu den besten in der Branche zählten. Wareagle hingegen blieb stets der Stoiker, der er schon immer gewesen war. Tatsächlich kam es McCracken so vor, als habe sich der Indianer in den mehr als zwanzig Jahren, die sie sich nun schon kannten, überhaupt nicht verändert.
El-Salarabi hatte das Pierre kurz vor Mittag verlassen und sich geradewegs zu Bloomingdale's begeben. Nachdem er sich mehr als drei Stunden lang in dem Gebäude aufgehalten hatte, war das Ziel des geplanten Anschlags klar. Seine Aktentasche würde jetzt die Pläne des Bauwerks enthalten. Und
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