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Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Titel: Verschwunden in den Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traci Hohenstein
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höher war die Chance für ein gutes Ende.
    Zwei Frauen saßen in ausgeleierten Gartenstühlen auf der Veranda und schlürften Getränke. Rachel stieg aus ihrem Geländewagen und ging auf die beiden zu.
    »Aufgepasst bei der ersten Stufe, die ist ein bisschen wacklig!«, rief die ältere Frau. »Sie müssen Rachel sein. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich bin Nora, und das hier ist Tammie.«
    Vorsichtig ging Rachel die Stufen hinauf zur Veranda. Das mobile Heim wirkte so, als ob es jeden Moment in sich zusammenfiele. »Hi. Danke für das Treffen.«
    »Setzen Sie sich. Ich bringe Ihnen etwas Eistee. Es ist heiß heute«, sagte Nora im schleppenden Akzent des Südens.
    Nora sah älter aus als ihre fünfundfünfzig Jahre. Ihr blond gebleichtes Haar war perfekt frisiert, und trotz der schwülen Hitze war ihr Gesicht mit Make-up zugekleistert. Sie trug Stretch-Capri-Leggins, darüber eine lila, ärmellose Tunika, auf der in einem Schriftzug aus Strasssteinchen
Beauty Queen
stand.
    Während Nora hineinging, um etwas zu trinken zu holen, nahm Rachel in einem der durchgesessenen Gartenstühle Platz, an dessen Rändern die Plastikfasern ausfransten.
    »Sie sind also hier, um dabei zu helfen, Sam zu finden?« Tammie musterte Rachel von Kopf bis Fuß. »Nora hat mir alles über Sie erzählt.«
    »Ja, ich bin hier, um zu helfen. Sie sind eine Freundin von Sam?«
    Tammie nickte. »Ja, Sam und ich kennen uns schon ewig. Wir sind seit der vierten Klasse befreundet. Ich kann Ihnen so ziemlich alles erzählen, was auch immer Sie wissen müssen.«
    »Das ist gut. Je mehr ich über sie weiß, desto besser stehen die Chancen, sie bald zu finden.«
    Nora kam wieder nach draußen und reichte Rachel den Eistee. An dem Glas perlten winzige Kondenstropfen herunter.
    »Ich wusste nicht, ob Sie Zitrone mögen. Es ist auch ein bisschen Minze drin.«
    »Alles bestens so, vielen Dank.« Rachel nippte an ihrem Tee. Er war köstlich, angenehm und süß, so wie ihre Mutter ihn machte. An einem heißen Sommertag gab es nichts Besseres als gesüßten Eistee.
    »Erzählen Sie mir mehr über Sam«, wandte sich Rachel an Nora. »Am Telefon sagten Sie, dass Sie nicht glaubten, dass sich Sam urplötzlich aus dem Staub machen würde. Warum glauben Sie das?«
    Nora schob ihren schweren Körper auf dem Stuhl hin und her und tupfte sich mit einem feuchten Papiertuch den Schweiß von der Stirn. »Sam war am Morgen hier, bevor sie zur Arbeit ging. Ichpasse auf Bella und Gracie auf, wenn sie bei der Feuerwehr Dienst hat. An jenem Morgen kam sie ein bisschen früher als sonst. Sie sagte, sie wolle meine Zeitung ausleihen, um nach Stellenanzeigen für einen neuen Job zu schauen.«
    »Warum suchte sie einen neuen Job?«
    »Die Feuerwehr hatte sie vorübergehend vom Dienst suspendiert, als sie wegen Mittäterschaft verhaftet wurde. Obwohl die Anklage fallen gelassen wurde, glaube ich, dass die Behörde Kens Verhandlung abwarten wollte, um zu entscheiden, was sie mit ihr machen würden. Sie wollte eine Halbtagsstelle finden, um die Rechnungen zu bezahlen – und als Sicherheit für alle Fälle. Der Anwalt kostete die beiden viel Geld, und sie waren pleite. Sie hatten schon mehrere Darlehen auf das Haus und das Grundstück aufgenommen.«
    »Was hat sie sonst noch gemacht, als sie hier war?«
    »Ich habe gehört, wie sie am Telefon davon sprach, das Haus zu verkaufen. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie, sie habe einen Makler angerufen, um zu erfahren, wie viel sie für das Haus bekommen könnte. Deshalb haben wir angefangen, uns zu streiten.«
    »Warum?«
    »Ihr Vater und ich haben ihr das Grundstück geschenkt, als sie Ken heiratete. Es ist seit langer Zeit im Besitz der Familie. Ich wollte nicht, dass sie es verkauft.« Nora wischte sich erneut den Schweiß von ihrer Stirn und verschmierte dabei etwas Make-up. »Warum sollte sie so etwas tun, wenn sie vorhatte abzuhauen? Und was am allerwichtigsten ist, sie liebt ihre Kinder mehr als ihr eigenes Leben. Sie würde sie nie verlassen. Sie würde mich nie verlassen.« Nora brach in Tränen aus. »Es tut mir leid, aber ich mache mir einfach solche Sorgen um sie.«
    Rachel beugte sich vor und tätschelte ihr Knie. »Das ist verständlich. Ich weiß, was Sie durchmachen.« Sie stellte ihr Teeglas auf den Verandaboden. »Hätte Sam mit dem Verkauf ihres Hauses denn Geld gemacht?«
    »Nicht bei der momentanen Lage des Wohnungsmarktes. Abgesehen davon hat die Steuerbehörde alle Konten eingefroren wegendes

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