Verschwunden in den Flammen (German Edition)
mich mit dem Zeug nicht aus«, sagte er.
»Dreißig Riesen Gewinn im Monat täten mir ganz sicher gut«, sagte Ken. »Ich wäre ziemlich motiviert zu lernen, wie man es anbaut, wenn da so viel Geld drin ist.«
Kens Einkommen bei der Polizei war ordentlich, und Sam verdiente bei der Feuerwehr auch nicht schlecht, aber wegen der hohen Lebenshaltungskosten in einem exquisiten Badeort kamen sie gerade mal so über die Runden. Mit zwei Kindern, die ernährtwerden wollten, und jetzt noch einer zweiten Hypothek auf dem Grundstück erschien der Gedanke verlockend.
Nachdem seine Kumpels gegangen waren, ging Ken die Idee nicht mehr aus dem Kopf. Er setzte sich an den Computer und recherchierte, was man für den Anbau von Marihuana benötigte. Mit zunehmender Begeisterung studierte er die Webseiten, die sich dem Anbau und der gewinnbringenden Herstellung von Marihuana widmeten. Die Aussicht auf einen schnell verdienten großen Batzen Geld war verführerisch.
Zuerst betrachtete er es als reines Experiment, herauszufinden, ob er die Pflanzen zum Wachsen bringen konnte und ob ein brauchbares Produkt dabei herauskäme.
Es war unglaublich, wie einfach alles war. Nachdem er ein privates Postschließfach angemietet hatte, bestellte er auf einer der Webseiten die Samen und spezielle Lampen, die man benötigte, um drinnen anzubauen. Er wollte nicht, dass seine Frau oder irgendjemand sonst herausbekam, was er tat. Es war genauso einfach, den geeigneten Ort zum Anbauen zu finden – auf seinem sechs Hektar großen Grundstück stand eine einfache Scheune. Seine Frau kam nie hier heraus, und wegen der vielen Bäume war die Scheune vor Blicken geschützt.
Nach wenigen Monaten hatte er eine brauchbare Pflanze herangezüchtet, die man ernten konnte. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wie er das Produkt verkaufen konnte. Das war der knifflige Teil. Ein falscher Zug, und er würde im Gefängnis landen.
Eines Abends rief er Patrick an und lud ihn zu sich ein. Er war sich nicht sicher, wie Patrick reagieren würde, denn seit dem letzten Mal hatten sie nicht oft über die Marihuana-Verhaftung gesprochen. Er kannte Patrick seit Teenagerzeiten, und manchmal war er schwer einzuschätzen. Aber Ken kannte sonst niemanden, der das nötige Geld hatte, um in eine solch groß angelegte Operation zu investieren. Nach ein paar Bier brachte er das Thema wieder auf den Tisch.
»Hey, ich muss dir was zeigen. Lust auf einen Spaziergang?«, fragte Ken.
»Klar, Alter. Solange du deine Klamotten anbehältst.«
»Komm schon, du Witzbold. Es ist in der Scheue.«
Auf dem Pfad zur Scheune fragte Ken: »Erinnerst du dich noch an den Drogenfall, den ich vor ein paar Monaten aufgedeckt habe?«
»Die lokale mexikanische Mafia. Klar erinnere ich mich. Hast du ein paar von den Jungs in der Scheune angebunden?«
»Nee, viel besser.« Ken sperrte das Tor auf, und sie gingen in die Scheune.
»Sag mir jetzt nicht, du hast deine eigene kleine Anbau-Operation hier draußen.«
Ken schaltete das Licht an. Die fluoreszierende Beleuchtung warf einen grünen Schein in den Raum. Drei große, rechteckige Kästen mit blühenden, süßlich riechenden Pflanzen standen in der Mitte eines langen Tisches. Er hörte, wie Patrick mit angehaltenem Atem fluchte.
»Was … zur … Hölle?«, fragte Patrick.
»Es ist nur ein kleines Experiment. Diese Pflanzen sind am Wachsen und ich habe schon eine abgeerntet. Schau, hier.« Ken deutete aufgeregt zu einem anderen, kleineren Tisch. Dort lagen drei kleine Beutel, in denen sich etwas befand, das wie getrocknete Kräuter aussah.
»Ich hoffe mal, du hast da Oregano drin.«
Ken lachte. »Ich habe online ein paar Samen gekauft und mein eigenes kleines Experiment begonnen. Es ist so einfach, dieses Zeug zu züchten. Du malst dir nicht aus, was die alles im Internet verkaufen. Es gibt nur ein kleines Problem.«
»Und das wäre?«
»Ich kann es nicht ausprobieren. Du weißt schon … Ich würde einen unangekündigten Drogentest in der Behörde nicht bestehen. Es wäre nicht so gut, wenn sie mich positiv testen würden.«
»Schau mich nicht so an, Alter. Ich bin in derselben Situation. Hast du wirklich vor, das zu tun, wonach es für mich aussieht?«
»Vielleicht. Weiß nicht.« Ken zuckte mit den Achseln. »Es scheint allerdings eine gute Möglichkeit zu sein, ein bisschen richtigesGeld zu machen. Überleg mal. Man traut mir als Polizeibeamten. Ich weiß aus erster Hand, wann eine Razzia stattfindet. Das ist fast schon
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