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Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Titel: Verschwunden in den Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traci Hohenstein
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gerade das Maisbrot zusammen mit dem Salat anrichtete, klingelte ihr Handy. Sie erkannte die Nummer nicht, nahm aber trotzdem ab.
    »Hallo?«
    »Hallo, meine kleine Lady. Wie geht es dir?«
    Sie brauchte eine Sekunde, um die Stimme zu erkennen. Außerdem kannte sie nur eine Person, die sie »kleine Lady« nannte. Sie hasste das. Und sie hasste ihn.
    »Was willst du? Ich bin ziemlich beschäftigt.« Sie schob das Maisbrot in den Ofen und rührte das Chili auf dem Herd um. Der Duft von gewürzten Tomaten und Zwiebeln zog durch den Raum.
    »Ich muss mit dir reden. Können wir uns nach deiner Schicht treffen?«
    Sie legte den Löffel beiseite und deutete Mack an, dass er das Kochen übernehmen sollte. Sie ging nach draußen, um ungestört reden zu können.
    »Ich denke nicht, dass es klug wäre, wenn man uns gemeinsam sieht, ganz zu schweigen von einer Unterhaltung. Ich habe dir letztes Wochenende alles gesagt, was ich zu sagen hatte.«
    »Es ist wirklich wichtig, dass wir reden. Es gibt noch ein paar Dinge, die ich vor der Verhandlung nächste Woche wissen muss. Bitte.«
    Sie lehnte sich gegen eines der Feuerwehrautos in der Parkbucht und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Was auch immer du mir erzählen musst, kannst du auch am Telefon sagen.« Das Letzte, was sie wollte, war, ihn noch einmal persönlich zu sehen.
    »Es ist nicht sicher, wenn wir am Telefon über diese Dinge reden. Ich muss dich persönlich treffen.«
    Das Ganze langweilte sie. Sie musste es beenden, und zwar dieses Mal endgültig. »Ich mache jetzt Schluss. Ich habe dir nichts zu sagen. Ich will dich nicht sehen. Ich habe genug. Bitte rufe mich nicht mehr an.« Sie legte auf und schaltete ihr Telefon aus.
    Als sie zurück nach drinnen ging, war Mack gerade dabei, den Tisch zu decken. Sie wusste, dass ihr Gesicht vor Ärger rot glühte, und atmete ein paar Mal tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen.
    »Alles in Ordnung?« Er wusste, dass sie wegen der Verhandlung ihres Mannes sehr gestresst war.
    »Ja, klar.« Sie machte eine Kopfbewegung in die Richtung der anderen Jungs, die am Tisch saßen und zuhörten.
    Mack verstand, was sie sagen wollte. Ich kann jetzt nicht reden. Er war der einzige Mensch, auf den sie sich zurzeit verlassen konnte, und es brachte sie fast um, dass sie ihm nicht alles erzählen konnte.
    »Gut, also lasst uns essen.«
    Genau in diesem Moment ging der Alarm los, der zum Einsatz rief. Einen Moment herrschte absolute Stille im Raum, und alle lauschten der Stimme des Einsatzleiters über den Lautsprecher. Als sie die Informationen über das Feuer erhalten hatten, schlüpften sie schnell in ihre Brandschutzanzüge und fuhren los.
    Sie konnte das Feuer schon riechen, bevor sie um die Ecke zu Campbells Bauernmarkt gebogen waren. Als sie vor Ort waren, gab sie ihrem Team die nötigen Anweisungen. Sie wusste, dass es oberste Priorität hatte, das Opfer zu finden und alle sicher wieder nach draußen zu bringen.
    Sobald sie sich in dem brennenden Gebäude befand, ging ihr durch den Kopf, wie einfach es doch wäre, vor ihren Problemen davonzulaufen. Das hier war die ideale Gelegenheit. Sie hatte schon etwas Geld zur Seite gelegt für den Fall, dass sie verschwinden musste. Es würde sie nicht weit bringen, aber sie könnte woanders neu anfangen. Sie wusste, dass Ken bis über beide Ohren mit der Verhandlung beschäftigt war, und jetzt wollte ihm auch noch die mexikanische Mafia an den Kragen. Sie hatte ebenfalls Drohungen erhalten, aber sie glaubte, dassdie Kinder bei ihrer Mutter in Sicherheit sein würden. Es war nur … war sie wirklich fähig dazu, ihre Kinder zu verlassen? Sie konnte sich das nicht vorstellen. Sie hatten schon ihren Vater verloren … zumindest für die Zeit der Verhandlung oder einer Gefängnisstrafe. Nein, die Kinder brauchten sie. Sie schämte sich dafür, diese Überlegung überhaupt in Erwägung gezogen zu haben. Sie schob den Gedanken von sich und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihr lag.
    Wenige Minuten später hatten sie das Opfer gefunden, und sie kommandierte ihr Team zum Vorderausgang des Lagerhauses. Sie machte das Schlusslicht und sah, dass Mack und Kevin das Opfer schon durch die Tür gebracht hatten.
    Dann erkannte sie in dem beißenden Qualm eine Bewegung wie ein kurzer Blitz an der Seite aufzucken. Sie drehte sich um, damit sie besser sehen konnte. Es sah so aus, als trüge die Gestalt Feuerwehrkleidung. War ohne ihr Wissen noch jemand mit hineingegangen? Innerhalb des Bruchteils einer

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