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Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Titel: Verschwunden in den Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traci Hohenstein
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bislang dar. Zwar hatte es zwei weitere mutmaßliche Brandstiftungen in den vergangenen zwei Monaten gegeben, aber dieses war der erste Fall, in dem eine Person vermisst wurde.
    Sie hatten nachweisen können, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden war, und dass der Brandstifter sich entweder nicht auskannte oder schlichtweg nachlässig war.
    Als Brandbeschleuniger war Benzin benutzt worden, das war einfach nachzuweisen. Der Täter hatte im ganzen Lagerhaus Benzin ausgeschüttet und es dann auf dem Weg nach draußen angezündet. Das Lagerhaus verfügte über keine Rauchmelder, deshalb bemerkte das Opfer nicht, was vor sich ging. Die Rauchentwicklung war so stark, dass er nicht flüchten konnte. Sam und ihr Team waren gerade im richtigen Augenblick eingetroffen. Eine Minute später wäre eine Rettungsaktion nicht mehr möglich gewesen. Nicht zu vergessen die vollen Propangasbehälter, die der Besitzer hinten im Laden für Grillfeste am Wochenende gelagert hatte. Wenige Minuten nachdem das Opfer geborgen worden war, explodierten sie.
    Die Befragung des Opfers hatte nicht allzu viele Informationen ergeben. Der Sohn des Besitzers hatte den Laden um siebzehn Uhr geschlossen und war danach in sein Büro gegangen, um Papierkram zu erledigen. Gerade als er den Computer ausmachte und seine Sachen zusammenpackte, um nach Hause zu gehen, roch er den Rauch. Er öffnete die Tür und sah das Lagerhaus in Flammen stehen. Das war das Letzte, woran er sich erinnerte. Es war unklar, ob er wegen des Rauchs zusammenbrach oder weil sein Blutzucker niedrig war – er war Diabetiker. Er wurde ohnmächtig und konnte sich nicht daran erinnern, dass ihn die Feuerwehrleute nach draußen trugen. Seine Erinnerung kam erst zurück, als er im Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus aufwachte.
    Das große Rätsel an der ganzen Geschichte war die Vermisste, Lieutenant Samantha Collins. Es gab überhaupt keinen Grund, zurück in das Lagerhaus zu gehen. Dies verstieß nicht nur gegen die Vorschriften, es war auch dumm. Selbst wenn sie etwas Außergewöhnliches oder eine weitere Person im Lagerhaus gesehen hatte, musste sie ihr Team über ihr Vorhaben informieren. Und dass bei dieser Aktion auch noch ihr Helm an der Hintertür gefunden wurde, war noch viel verwirrender.
    Er erinnerte sich an einen Ratschlag, den sein ehemaliger Chef ihm während der Ausbildung zum Brandinspektor gegeben hatte: »Wenn du Hufe hörst, dann sind es sehr wahrscheinlich Pferde und keine Zebras.« Meistens war die logische Antwort auf eine Frage naheliegend. Ihr Helm wurde ihr vermutlich durch die Explosion vom Kopf gerissen. Vielleicht hatte sie die Orientierung verloren und war einfach irgendwohin gegangen. Es war wirklich sehr verwirrend, und er war die verschiedenen Szenarien so oft durchgegangen, dass ihm der Kopf wehtat.
    Aus der Sicht eines Brandinspektors war der erste Teil der Arbeit abgehakt: Er hatte die Ursache des Brandes herausgefunden. Aber wer hatte es gelegt und warum? Und was am wichtigsten war: Was war mit Samantha Collins passiert? Er wartete noch auf die Ergebnisse der Untersuchung der Fingerabdrücke, machte sich aber wenig Hoffnung. Der Bauernmarkt war ein öffentlicher Ort, und es würde schwierig werden, irgendjemanden auszuschließen. Die Benzinkanister waren nicht gefunden worden.
    Die Polizei unterstützte sie bei den Ermittlungen, hatte aber bislang keinen Anhaltspunkt gefunden. Sogar die mexikanische Mafia zählte zum Kreis der Verdächtigen, aber Jeff Stanton war bisher nicht zu Ohren gekommen, dass es eine konkrete Fährte gab.
    Sams Mann saß im Gefängnis, das schloss ihn aus – es sei denn, er hatte Hilfe gehabt. Aber laut Aussage des Gefängnisdirektors hatte Ken überrascht und bestürzt reagiert, als man ihm die Nachricht von Sams Verschwinden überbrachte.
    Selbstverständlich waren die Besitzer von Campbells Bauernmarkt sorgfältig überprüft worden, aber auch das hatte nichts ergeben.Ihre Finanzen waren solide und sie hatten eine nette Versicherungspolice, nichts, das irgendeinen Verdacht hervorgerufen hätte. Der Besitzer gab zu bedenken, dass sich sein Sohn während des Feuers vermutlich im Gebäude aufhielt. Warum sollte er sein Leben riskieren? Also schieden sie aus. Übrig blieben andere, unbekannte Verdächtige. Das brachte ihn zurück zum Anfang. Wer war verantwortlich und warum?
    Jeff schob die Papiere auf dem Schreibtisch hin und her und überlegte, was als Nächstes zu tun sei. Er konnte immer besser direkt am Ort

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