Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Titel: Verschwunden in den Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traci Hohenstein
Vom Netzwerk:
standen vereinzelt in der Umgebung herum. Viele Familien kamen sonntags hierher, um zu picknicken und den Tag mit Angeln oder entspanntem Frisbee- und Footballspiel zu verbringen. Aber unterhalb der Woche hatten sie den Ort für sich allein. Rachel erinnerte sich an Tammies Geschichte über Sams Unfall.
Hier ist es passiert,
dachte Rachel.
Was für eine Ironie.
    Während alle anderen sich fertig machten, ging sie hinüber zu einem der Bäume. Es gab so viele hier, dass sie wünschte, sie hätte Ken gebeten, etwas genauer zu beschreiben, wo sein bestimmter Baum stand. Sie schaute nach oben, konnte aber das Loch, das Ken geschildert hatte, nicht entdecken. Sie begann umherzulaufen und die Bäume abzusuchen. Ihr verletzter Knöchel machte sich bemerkbar, und sie verlangsamte ihren Schritt.
Im Herbst wäre es einfacher
, dachte sie. Jetzt waren die Bäume dicht mit Blättern belaubt, und den Baum zu finden, den Ken beschrieben hatte, erschien ihr eine schwere – wenn nicht sogar unmögliche – Aufgabe zu sein. Doch schon der vierte Baum, den sie näher untersuchte, wirkte vielversprechend. Sie konnte ein kleines Loch in der Mitte des Stammes erkennen.
    »Hey – ich glaube, hier ist es«, rief sie ihrem Team zu.
    »Soll ich nach oben klettern und nachsehen?«, fragte Peter.
    Rachel blickte um sich. Das Tageslicht wurde zusehends schwächer. Die Sonne begann unterzugehen und bald würde es dunkel sein.
    »Ja, tu das.«
    Während Peter den Baum hochkletterte, half sie dabei, Max auf die Suche vorzubereiten.
    »Hier ist das T-Shirt, das wir bei der letzten Suche verwendet haben.« Sie holte es aus dem Auto. »Mal sehen, was Max findet.«
    Peter rief etwas nach unten. »Ich habe etwas gefunden!«
    »Was ist es?«, fragte Rachel.
    »Du wirst es nicht glauben.«
    »Stell uns auf die Probe«, entgegnete Rachel.
    »Matchboxautos. Und Steine. Und …«
    Rachel konnte ihn dort oben in der Baumkrone kaum erkennen.
    »Star-Wars-Figuren. Alte Star-Wars-Figuren.«
    »Geld?«, fragte Rachel hoffnungsvoll und schaute zu ihm hoch.
    »Wenn es hier war, dann ist es jetzt weg.« Peter kletterte am Stamm herunter und sprang vom tiefsten Ast hinunter auf den Boden.
    »Da oben ist eine Spielzeugschatztruhe, wie sie sich ein Siebenjähriger erträumt.« Er wischte sich die Hände an seiner Jeans ab. »Aber kein Geld.«
    »Entweder hat Ken Märchen erzählt, oder es war schon jemand vor uns hier«, sagte Mike.
    »Ich wette, dass jemand anderes schneller war als wir«, sagte Rachel. Sie ging zu einem der Picknicktische, um sich hinzusetzen und ihren Knöchel auszuruhen. Sie sah Rankin und Max dabei zu, wie sie den Umkreis des Sees untersuchten. Nachdem er wenige Minuten lang geschnüffelt hatte, fing Max an zu winseln.
    »Er hat nichts gefunden«, sagte Rankin und kam auf die Gruppe zu. »Ich dachte, er habe eine Witterung aufgenommen, aber es war nichts. Wenn Sam tatsächlich am See war, dann nur hier an dieser Stelle.«
    Rachel sah dem Team die Enttäuschung an. »Uns bleiben ein paar Minuten Tageslicht. Schauen wir uns noch einmal gründlich um, und dann fahren wir«, sagte Rachel.
    Mike holte eine Taschenlampe aus dem Geländewagen.
    »Was hast du vor?«, fragte Rachel.
    »Ich will selbst noch mal auf den Baum klettern.«
    »Mach ruhig«, sagte Rachel. »Wir beginnen dann mit dem Packen.«
    Wenige Minuten später rief Mike: »Hey Rach. Sieht so aus, als ob wir etwas übersehen haben.«
    Rachel blickte nach oben und sah Mikes Beine mit den abgetragenen Stiefeln gefährlich von einem Ast herabbaumeln.
    »Macht ganz den Eindruck, als ob jemand hier war«, rief er nach unten.
    »Nun?«, sagte Rachel.
    Mike kletterte die hohe Eiche herunter. »Ich kann mir keinen richtigen Reim darauf machen, aber ich habe etwas mitgebracht.« Er überreichte Rachel eine silberne Halskette mit einem in der Mitte auseinandergebrochenen Herzen als Anhänger.
    Peter überprüfte das Schmuckstück genau. »Ich kann mir nicht erklären, wie ich das übersehen konnte.«
    »Es hing an einem Stück Rinde in dem Loch«, sagte Mike.
    Sie wendete den Anhänger um und sah die eingravierten Initialen auf der Rückseite. Zunächst machte sich ein Hochgefühl in ihr breit. Aber als ihr die ganze Tragweite der Situation bewusst wurde, erfasste sie eine dunkle Vorahnung.
    »Ich glaube, ich weiß, wo Sam ist …«

KAPITEL 31
    Lake Juniper, Florida, Dienstag, 19:50 Uhr
    Sam lag auf der schmutzigen Pritsche im Keller und versuchte zu verstehen, warum Patrick sie entführt

Weitere Kostenlose Bücher