Verschwunden in den Flammen (German Edition)
war, mit ihm Schluss zu machen. Was sie nicht wusste, war, dass er etwas anderes plante. Nach dem Abendessen fuhr er mit ihr an Millers Lake, wo sie viel Zeit verbracht hatten. Sie nahm sich fest vor, stark zu sein und ihm zu sagen, was sie wirklich empfand. Die ganze Nacht lang überlegte sie, was sie ihm sagen würde. Sie würde ihm sagen, dass es Zeit für eine Trennung war, dass sie mit ihm befreundet bleiben und ihn auch weiterhin treffen wollte. Patrick parkte seinen Wagen, und sie gingen zu den Picknickplätzen. Er nahm eine Flasche Champagner und zwei Gläser aus einer Tasche. Sie ging davon aus, dass er auf ihren Abschluss anstoßen wollte. Sie atmete tief ein und fing an, die Worte auszusprechen, die sie sich zurechtgelegt hatte. »Patrick, ich möchte, dass du weißt, dass ich die Zeit mit dir sehr genossen habe …« Er steckte seine Hand nach ihr aus und legte ihr einen Finger auf den Mund. »Psssst … Es gibt etwas, das ich dich fragen möchte.« Er kniete sich mit einem Bein vor sie und ergriff ihre Hand.
Ach du Scheiße
, dachte sie panisch. Nicht das. Nicht jetzt. Sie hätte es kommen sehen müssen. Der Champagner, die Blumen, seine Nervosität.
»Patrick, ich glaube nicht, dass …«
»Bitte, Sam, lass es mich aussprechen, bevor ich den Mut verliere«, bat Patrick. »Ich liebe dich schon mein ganzes Leben. Ich möchte, dass wir für immer zusammenbleiben. Wir haben dieselben Träume, dieselben Ziele, und wir passen einfach perfekt zueinander. Wirst du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
Sie steckte bis zum Hals in der Klemme. Sie hatte nicht vorgehabt, ihn zu verletzen, aber es war höchste Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen, denn später würde es nur noch schwieriger werden. Sie atmete tief ein. Jetzt oder nie. Die Worte sprudelten aus ihr heraus. »Patrick, ich kann das nicht. Ich wollte es dir heute Abend sagen, ich finde wir sollten uns trennen. Das geht mir alles zu schnell. Ich möchte Arbeit finden und mich etablieren. Ich bin noch nicht bereit zu heiraten.«
Patrick war niedergeschmettert. Nie würde sie den Ausdruck in seinem Gesicht vergessen.
»Was? Du willst mit mir Schluss machen?«
Sie nickte bestätigend.
»Du willst mich wohl verarschen?« Sein Gesicht wurde rot und er geriet in Wallung. »Wer ist es?«
»Was meinst du?«
»Mit wem triffst du dich?«
»Es gibt keinen anderen. Ich möchte einfach nur durchatmen. Das ist alles.«
Einen Moment lang saß er einfach nur ganz ruhig da und versuchte sich zu beruhigen. Er nahm den Ring und wirbelte ihn in seiner Hand umher. Der winzige Diamant glitzerte im Mondlicht.
»Du kannst ihn ja trotzdem tragen, als eine Art Freundschaftsring. Mit dem Heiraten können wir ja warten, bis wir beide Jobs gefunden haben«, bat Patrick sie.
»Nein, Patrick. Das wäre nicht aufrichtig. Es ist an der Zeit, dass wir getrennte Wege gehen.« Sie zwang sich, ihn direkt anzublicken. »Wirkönnen trotzdem noch befreundet sein und uns treffen.« Sie bereute ihre letzten Worte, die in ihm wieder die Wut aufbrausen ließen. Er stand auf und ballte seine Fäuste.
»Tu … das … nicht … Samantha. Bitte. Wenn es keinen anderen gibt, warum trennen wir uns dann? Liebst du mich nicht?«
Sie schüttelte ihren Kopf. All das, was sie hatte sagen wollen, war wie weggeblasen. »Nein, Patrick. Es tut mir leid, aber es ist vorbei.«
Patrick griff nach der Champagnerflasche und schleuderte sie in die Nacht. Als die Flasche an einem Baum zerbarst, zischte der perlende Champagner wie ein verglühender Sternschnuppenschweif. Dann nahm er die dünnen Champagnergläser und warf sie ebenfalls gegen den Baum. »Ich kann das nicht glauben!«, schrie er sie an. »Das … wirst … du … noch … bereuen, du Scheiß-Schlampe!«
Patrick zitterte, als er zu seinem Wagen ging und davonfuhr. Sie blieb auf dem Picknicktisch sitzen und weinte lange. Sie war nicht traurig, sondern vielmehr erleichtert. Bis zu dem Moment hatte sie gar nicht gemerkt, dass sie ständig angespannt war, wenn sie mit Patrick zusammen war. Jetzt fühlte sie Erleichterung. Sie war frei.
Nach einer Weile, die ihr wie Stunden vorgekommen waren, fuhr ein anderes Auto vor. Es waren Blake, ein Freund ihres Bruders, und seine Freundin. Die beiden brachten sie nach Hause. Nach dem Fiasko sah sie Patrick für zwei Monate nicht. Bei einem Auswahltraining der Feuerwehr liefen sie sich wieder über den Weg. Patrick tat so, als sei nie etwas zwischen ihnen vorgefallen. Zuerst fand
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