Verschwunden in den Flammen (German Edition)
wir versehentlich einem übereifrigen Jäger vors Visier geraten. Lasst uns morgen bei Tageslicht zurückkommen«, schlug Rachel vor.
»Die alte Hütte sieht ohnehin verlassen aus. Wir probieren es morgen wieder«, erwiderte Mike zustimmend.
Eilig gingen sie zum Wagen und fuhren zurück ins Hotel.
»Der ganze Ort ist unheimlich«, sagte Stacy.
»Genauso wie Patrick«, pflichtete ihr Rachel bei.
»Es ist einfach nur ein Sportlerparadies. Abgelegen, versteckt vor Blicken – mit allem, was des Jägers Herz sich nur wünschen kann«, sagte Mike.
»Und ein idealer Ort, um eine Leiche zu verstecken.« Stacy schüttelte sich.
Sie fuhren schweigend, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Als sie endlich das Hotel erreichten, brachte Mike beide zu ihrem Zimmer.
»Willst du zum Abendessen bleiben?«, fragte Rachel ihn.
»Wie wär’s, wenn ich zur Abwechslung mal für euch koche?«
»Klingt gut.« Rachel blickte zu Stacy.
»Hey, wie ihr wollt. Ich dachte, ich gehe auf einen Sprung rüber zu Jack. Er hat mich wieder zum Abendessen eingeladen. Sie planen eine Gedenkfeier für Mack.«
»Dann halt nur für uns beide«, sagte Mike. »Ich gehe mich schnell umziehen und besorge etwas im Laden.«
»Um wie viel Uhr willst du morgen los?«, fragte Stacy ihn.
»Ich würde sagen, wir sollten so gegen sieben aufbrechen. Um einen frühen Start hinzulegen.« Mike griff nach seinen Sachen. »Ich bin in ungefähr einer Stunde zurück.«
»Alles klar: gut gelaunt im Morgengrauen«, sagte Stacy, als Mike ging. Sie wartete, bis er weg war, und zwinkerte dann Rachel verschwörerisch zu: »Ich dusche schnell und beeile mich, damit du dich für dein Rendezvous hübsch machen kannst.«
»Was?«
»Du und Mike«, sagte Stacy grinsend.
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, sagte Rachel während sie zwei Bierdosen aus dem Kühlschrank holte und eine davon Stacy reichte.
»Ach komm … Es funkt doch unübersehbar zwischen euch.«
Rachel nahm einen großen Schluck von ihrem Bier.
»Mike? Er ist nicht mein Typ.«
»Jaja, klar. Der Mann kocht dir Abendessen. Ich würde mir das nicht entgehen lassen, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
»Er hat angeboten, für
uns
Abendessen zu kochen. Du bist diejenige, die kneift und stattdessen zu Jack geht.«
»Ich wäre auf jeden Fall nicht dabei. Ihr beide braucht ein bisschen Zweisamkeit. Und keine Sorge – ich komme spät nach Hause.«
Rachel lachte. »Deine Fantasie geht mit dir durch.«
»Morgen will ich alle Einzelheiten hören.« Stacy ging grinsend ins Bad. »Ich bin gleich fertig, und ihr habt sturmfreie Bude.«
Rachel nahm ihr Bier mit nach draußen in den Patio. Vielleicht würde sie heute Abend einen Schritt wagen.
KAPITEL 35
Santa Rosa Beach, Florida, Mittwoch, 16:30 Uhr
Das war ganz schön knapp
, dachte Patrick, während er über die Brücke zurück in die Stadt fuhr. Gott sei Dank hatte er sie zuerst gesehen.
Er war gerade kurz davor gewesen, Sam zurück in die Hütte zu schaffen, als er Rachel und ihre Freunde draußen herumlaufen sah. Es war ein glücklicher Zufall, dass sie die andere Frau zurückließen. Er wartete, bis Mike und Rachel den Pfad hinuntergingen, und feuerte dann einen Schuss ab. Er wusste, dass es sie erschrecken würde und dass sie zurücklaufen würden.
Aber jetzt musste er bis zum Morgen warten, um Sam zu holen. Sie würde sich schon wieder einkriegen und die Dinge bald auch so sehen wie er. Er wusste, dass ihnen mit Gonzalez im Nacken nur wenig Zeit zur Flucht blieb. Zuerst musste er sein Auto wechseln. Jeder wusste, dass er einen schwarzen Transporter fuhr, aber nur wenigen war bekannt, dass er noch immer den alten Pick-up seines Vaters benutzte. Er würde alles für die Abfahrt vorbereiten, wenn er in der Stadt war. Sein Herz begann aus Vorfreude aufgeregt zu schlagen. Endlich würden Sam und die Mädchen ihm gehören, und sie würden gemeinsam ein neues Leben anfangen.
Rachel betrat das Wohnzimmer, in dem es nach Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten duftete. Es war himmlisch. »Was kochst du?«
Mike rührte in einem Topf, der auf dem Herd stand. »Spaghetti und Fleischbällchen. Das Spezialrezept meiner Mutter. Es heilt garantiert alles, was dich schmerzt.« Er reichte ihr ein Glas Rotwein.
»Danke. Es duftet köstlich.«
»Du siehst sehr hübsch aus.« Mike gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Oh, danke. Du siehst auch gut aus.« Rachel nahm ihr Glas, setzte sich auf einen der hohen Küchenstühle und schaute Mike beim Kochen zu. Sie
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