Versehentlich verliebt (German Edition)
trifft, der sich so viel Mühe gibt und einen bis nach Paris holen will, dann merkt der Ex wie sehr er seine Verflossene eigentlich doch liebt?
„Geh zu deiner Verlobten und sei zu ihr nicht so ein Idiot, wie du es bei mir warst.“
„Pippa, wir beide wissen, wie sehr du Reisen hasst. Paris, das ist doch Quatsch.“
„Du irrst dich. Ich liebe es zu reisen. Ich habe nur nie den richtigen Reisepartner gehabt.“
„Aber der Typ ist nicht der Richtige.“
„Mach's gut, Benny.“
Es wird Zeit, alles zu packen. Ich muss in ein paar Tagen in Paris sein. Egal wie viel Angst ich vor der Zugfahrt und der großen fremden Stadt habe, es wird Zeit, endlich einen Schritt raus zu wagen. Ein neues Kapitel muss her und wenn ich diesmal kneife, dann werde ich immer zurückschauen und nie nach vorne. Ich habe nicht nur einen Reisepartner, ich habe auch jemanden, der gewillt ist, mir zu meinem neuen Lebenskapitel auch noch ein ganzes Buch zu schreiben.
Epilog
D er Eiffelturm steht hell beleuchtet mitten in der Pariser Nacht. Es ist kalt und um mich herum stehen zahlreiche Menschen, die aus der ganzen Welt an diesen Ort gekommen sind. Ich höre verschiedene Sprachen, manche klingen so fremd, wie ich mich jetzt fühle. Den ganzen Tag bin ich alleine durch diese wundervolle Stadt gelaufen, habe Fotos gemacht und Croissants gegessen. Man ist keine Sekunde in Paris und schon wird man verschluckt von der atemberaubenden Atmosphäre des Großstadtlebens. Die Architektur hat mich sofort begeistert, jede Hausfassade scheint eine Geschichte zu erzählen, die Kirchen wirken größer und mächtiger als sonst wo. Wie konnte ich nur all die Jahre diese Schönheit verpassen? Und das nur aus Angst, alleine in den Straßen verloren zu gehen. Aber selbst wenn man sich in Paris verläuft, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Hinter jeder Ecke wartet ein neues Wunder, das einem den Atem rauben will.
Jetzt hier zu stehen ist nur noch ein Bonus des heutigen Tages. Ein krönender Abschluss – zumindest rede ich mir das seit Stunden ein. Nur noch wenige Minuten, dann fängt der große Countdown an und jeder wird einen Partner zum umarmen, küssen und festhalten haben. Noch bin ich alleine. Von Lukas keine Spur. Meine Hände, die in schwarzen Wollhandschuhen stecken, fühlen sich unendlich kalt an. Bennys Worte schießen mir durch den Kopf, als irgendwo verfrüht eine Rakete in den Himmel geschossen wird. Ist Lukas der Richtige? Werde ich es überhaupt jemals erfahren? Würde jemand wirklich so viel Anstrengung betreiben, um dann zum vereinbarten Termin nicht zu erscheinen? Die Zyniker lachen mich aus, weil ich tatsächlich hier bin und zwischen den fremden Menschen friere. Die Romantiker feiern mich als Heldin, weil ich an die Liebe glaube, selbst nachdem mir immer und immer wieder das Herz gebrochen wurde. Meine Mutter wird schimpfen, weil ich keine Mütze trage und kalte Ohren habe. Und ich selbst spüre die Tränen auf meinen Wangen, als alle in den großen Countdown einsteigen, wie ein griechischer Chor. Es dämmert mir so langsam. Er wird vielleicht nicht kommen. Oder mich nicht finden. Oder beides. Egal, wie auch immer, mir wird das versprochene Happy End verwehrt bleiben, weil mein Herz ein Spielplatz für grobmotorische Liebhaber zu sein scheint. Kein gepflegter Rasen für begnadete Ballkünstler, eher ein Bolzplatz für Stolperfußballer.
„Dix!“
Kann ich nicht trotzdem oder gerade deswegen stolz auf mich sein?
„Neuf!“
Weil ich noch immer an die große Liebe glaube und mir diesen Glauben von niemanden nehmen lasse?
„Huit!“
Weil ich wirklich in den Zug gestiegen bin, Herr der Ringe auf der Fahrt gelesen habe und mit meinem Reiseführer in der Hand ganz alleine durch die Stadt gelaufen bin?
„Sept!“
Weil ich Tränen in meinen Augen und ein Lächeln auf meinen Lippen spüre, während ganz Paris bereit ist, mit mir zu feiern?
„Six!“
Weil ich laut mitzähle, obwohl ich die Sprache nicht beherrsche und so gerne weinen würde?
„Cinq!“
Weil ich trotz Herzschmerz nicht wütend auf Lukas bin, sondern dankbar, weil er zumindest ein Versprechen gehalten und mich nach Paris gebracht hat?
„Quatre!“
Weil ich Benny endlich losgelassen habe, und mich nicht mehr mit den schmerzhaften Erinnerungen der vergangenen Jahre belasten muss?
„Trois!“
Weil ich das kommende Jahr zu meinem Jahr machen will, mich durch meine Städteliste arbeiten und meinen Urlaub in den Ländern der Erde verbringen werde, die ich
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