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Versehentlich verliebt (German Edition)

Versehentlich verliebt (German Edition)

Titel: Versehentlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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der Abschnitt über Silvester:
    Liebe Pippa, wenn du das hier liest, möchte ich dir sagen, dass ich an dem Buch für dich arbeite. Ich schreibe fast Tag und Nacht und möchte es dir endlich vorlesen. Ich werde an Silvester in Paris sein und auf dich warten. Ich habe meinen Teil des Deals so gut wie erfüllt, jetzt bist du dran: pack den Reiseführer ein und triff mich um Mitternacht am Eiffelturm. Ich werde da sein.
    Dein Lukas.
     
    Ich starre auf meinen Bildschirm, unfähig mich zu bewegen. Paris. Lukas. Das Buch. Ich habe in den vergangenen Tagen den Reiseführer fast auswendig gelernt. Ich kenne jede Metro-Station und weiß, wie oft ich umsteigen muss, um von einem Ende der Stadt ans andere zu gelangen. Alle Bistros und Cafés, die günstig gutes Essen anbieten, sind mir bekannt und die Namen werde ich nie wieder vergessen. Welche Hotels guten Service, aber grässliche Zimmereinrichtungen bieten und welche Attraktion die lange Warteschlange wirklich lohnt. Man könnte meinen, ich habe die Stadt schon oft besucht und würde mich darin auskennen wie in meiner Westentasche. Immer und immer wieder habe ich Lukas' Widmung gelesen und mich jedes Mal ein bisschen mehr in ihn verliebt.
    Mein Telefon klingelt und fast bin ich dankbar, denn ich komme nur schwer wieder in die Realität zurück. Lukas will mich in Paris treffen.
    Geistesabwesend greife ich zum Hörer.
    „Hallo?“
    „Pippa? Ich bin es, Benny.“
    Mein Herz bleibt stehen. Die Zeit übrigens auch.
    „Hallo? Pippa bist du dran?“
    Ich nicke.
    „Ja?“
    Benny atmet am anderen Ende der Leitung hörbar aus.
    „Ich wollte nur fragen, wie es dir so geht?“
    Moment. Benny ruft mich an, um zu fragen, wie es mir so geht? Das muss doch ein schlechter Scherz sein. Er hat nicht auf meine SMS-Nachrichten und Mails reagiert, als ich ganze Nächte wach neben meinen Handy gelegen bin, in der Hoffnung, dass er sich vielleicht doch melden würde. Ich habe Ärger bei der Arbeit bekommen, weil ich ständig bei Facebook auf eine Antwort oder einen Kommentar von ihm gewartet habe. Und jetzt – ausgerechnet jetzt – will er wissen wie es mir geht?
    „Sehr gut. Und dir?“
    Die Kühle in meiner Stimme überrascht mich selbst. Eigentlich bin ich überrascht, dass ich überhaupt sprechen kann, denn mein Blick liegt wie fest getackert auf dem Bildschirm vor mir, wo ich Lukas kleines Bild betrachte. Die Brille und der Hut stehen ihm ausgezeichnet. Was ich am Anfang irgendwie albern fand, gefällt mir jetzt so gut. Es ist keine Kostümierung, Lukas ist so. Ein bisschen Nerd, ein bisschen Hipster, ein bisschen verrückt.
    „Nicht so gut. Ich habe gerade viel Stress und so.”
    Warte nur mal ab, wie das wird, wenn ein schreiendes Baby im Haus ist, mein Lieber.
    „Theresa ist ziemlich mies drauf. Naja, die Schwangerschaft eben. In letzter Zeit wird es nur immer schlimmer.“
    „Ärgerlich.“
    „Ich musste oft an dich denken.“
    „Aha.“
    Ich drehe mich auf meinem Bürostuhl vom Bildschirm weg. Jetzt wird es spannend.
    „Dein Anruf an Weihnachten. Das war … Du fehlst mir, Pippa.“
    „Aha.“
    Er soll weitersprechen. Ich will das alles hören. Zu lange habe ich auf das alles gewartet. Es zu hören tut mir gut.
    „Irgendwie habe ich doch nie aufgehört, dich zu lieben.“
    Gut, vielleicht will ich es auch nicht hören.
    „Benny …“
    „Nein, bitte, lass mich ausreden. Ich war ein Idiot, als ich dich habe gehen lassen. Weil du so wunderbar bist.“
    „Wenn du mir diesen ganzen Mist sagen willst, dann bau eine Zeitmaschine, reise zwei Jahre in die Vergangenheit – bevor du Theresa gevögelt und mich betrogen hast – und versuch es dann noch einmal!“
    Wütend laufe ich durch meine Wohnung.
    „Aber es heißt doch: besser spät als nie.”
    Ich wünschte mir, er wäre jetzt hier, dann könnte ich ihm links und rechts eine Ohrfeige verpassen. Ich mag Theresa nicht, aber keine Frau hat es verdient, das durchmachen zu müssen. Da spreche ich aus Erfahrung.
    „Du bist verlobt und Theresa erwartet dein Kind!“
    „Aber du gehst doch nicht wirklich zu diesem Knilch nach Paris, oder?“
    Mir bleibt fast die Luft weg. Er weiß von Lukas?
    „Ich habe den Flyer bekommen und ich denke … Ich weiß nicht, aber der Typ … Du kannst doch nicht ...“
    So langsam verstehe ich die Spielregeln für das Leben. Wenn man unsterblich in jemanden verliebt ist und hofft, das diese Person die Liebe erwidert, dann vögelt er eine Kollegin auf dem Kopierer. Aber wenn man einen Mann

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