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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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diesen Monstern auf mich stürzen wollten und ich nur noch eine einzige Patrone hatte. Was tun? Ich hab einfach den Trogkopf, den ich als Trophäe aufbewahrt hatte, auf die drei Trogs geschleudert, und da sind sie so schnell weggerannt, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Das hättet ihr sehen sollen!«
    Ich war sehr froh, dass ich es nicht gesehen hatte.
    9
    Auf keinen Fall wollte ich noch mal bei einer Jagd auf Trogs mitmachen, man hätte mir noch so viel dafür bieten können. Wie ich von Sean wusste, lebten diese Monster vor allem in der Kanalisation, und sofern es nach mir ging, sollten sie da auch bleiben. Doch dann geschah etwas, das einen Sinneswandel bei mir bewirkte.
    Ich war froh, als wir das unheimliche Gebäude endlich verließen und hinaus in den Sonnenschein traten. Vielleicht um gut Wetter zu machen, hatte Sean gesagt, in seiner Wohnung warte eine noch ungeöffnete Flasche Jack Daniel‘s auf uns, und die konnte ich jetzt brauchen. Doch auf der Straße stießen wir sofort auf eine blutige Szenerie, denn hier hatte offensichtlich ein Gemetzel stattgefunden. Etwa ein Dutzend Krätzekranke lagen tot auf dem Pflaster. Ihr Blut, das mir in der Sonne sehr hell und unnatürlich rot vorkam, hatte sich ringsum über Straße und Gehweg ergossen. Jemand hatte sie verstümmelt, zerhackt, aufgeschlitzt, ausgeweidet. Die Gedärme waren überall verstreut, einige baumelten sogar von einem Stoppschild herunter. Alle hatte man enthauptet und die Köpfe danach ordentlich am Straßenrand aufgereiht.
    »Was zum Teufel ist hier passiert?«, fragte ich.
    Sofort warf Sean sich nieder, als wäre er wieder in der Armee – ein Kundschafter im Feindesland. Ich hatte keine Ahnung, was los war.
    »Wer hat die getötet?«, wollte Specs wissen.
    »Haltet die Klappe, alle beide, verdammt noch mal!«, herrschte Sean uns an.
    Während er zu den Leichen hinüberrobbte, sondierte er das Gelände in allen Richtungen. Danach untersuchte er einen der Toten und zog ihm etwas aus dem Unterleib, das wie ein zerbrochener Stock aussah. Doch als er uns das Ding unter die Nase hielt, merkte ich zu meiner Verblüffung, dass es eine Speerspitze war.
    »Die Kriegsbeil-Clans«, erklärte Sean. »Sie müssen hier durchgekommen sein, während wir da drinnen waren. Geht zurück ins Gebäude.«
    »Da geh ich nicht noch mal rein!«, protestierte Specs.
    »Dann bleib eben draußen und stirb«, erwiderte Sean. »Denn das wirst du. Die Clans lassen niemanden am Leben, wenn sie ein Gebiet durchsuchen und dort aufräumen.«
    Ich entschied mich dafür, auf Nummer sicher zu gehen, und zog mich ins Gebäude zurück. Schon zum zweiten Mal hatte Sean diese Kriegsbeil-Clans erwähnt. Ich wusste nicht, wer sie waren, aber wenn selbst Sean sie fürchtete, mussten es wirklich üble Typen sein.
    Sean folgte mir schließlich und befahl uns, uns von den Fenstern fernzuhalten, doch er selbst blieb dort stehen, um die Straße zu beobachten.
    »Was sind das für Clans?«, fragte Specs.
    Sean seufzte genervt. »Jedenfalls sind sie verdammt gefährlich. Krätzekranke sind zwar Psychopathen, aber unorganisiert. Wenn sie nicht gerade ihre Spielchen treiben – mit normalen Menschen, meine ich –, bringen die sich gegenseitig um. Aber die Kriegsbeil-Clans sind in großen Einheiten organisiert. Sie töten jeden, der ihnen über den Weg läuft. Und diejenigen, die sie nicht umbringen, die vergewaltigen, foltern oder versklaven sie. Mit denen legt man sich besser nicht an, denn sie sind ... primitiv, barbarisch. Besser kann ich’s nicht erklären. Sie benutzen keine Feuerwaffen, sondern Äxte, Speere, Hämmer oder weiß Gott was. Ich will’s mal so ausdrücken: Sie sind sehr spezielle Räuber und Plünderer. Habt ihr früher, als es noch Fernsehen gab, mal diese Dokus über tropische Armeeameisen gesehen? Die marschieren durch den Dschungel und vernichten alles, was ihnen in die Quere kommt. Genau das tun auch die Kriegsbeil-Clans. Es macht ihnen Spaß, Menschen zu skalpieren und ihnen Körperteile als Trophäen herauszuschneiden.«
    Zwar hatte ich viele Fragen, stellte sie aber nicht, weil ich vor Angst wie gelähmt war, genau wie Specs. Sean war ein harter Typ. Meiner Einschätzung nach gab es kaum etwas, mit dem er nicht fertig wurde, aber die Clans fürchtete er, und das reichte mir.
    Nachdem wir fast zehn Minuten geschwiegen hatten, winkte er uns zu sich. »Schaut mal.«
    Ich sah drei Männer in schmutzigen alten Militärmänteln über einen Schutthaufen steigen und ihr

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