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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Bällen mit Flügeln. Einige, zu aufgedunsen zum Fliegen, krabbelten träge über den Boden und schleiften dabei die Flügel hinter sich her. Ihre Gefährten sprangen ihnen bei, indem sie auf ihnen landeten und mit ihren Rüsseln das überschüssige Blut absaugten.
    Als weitere Insekten am Fenster landeten und Carl sie mit einem Klopfen wegscheuchen wollte, hinderte ich ihn daran, denn falls die Glasscheibe zerbarst, würden wir sterben. Es war zwar Sicherheitsglas, und Sicherheitsglas bricht nicht so einfach, wie es in Filmen dargestellt wird. Aber um den Insekten Zugang zu verschaffen, reichte es schon, wenn eines der Fenster einen kleinen Sprung abbekam. Falls es vollständig zersplitterte, würden wir ausgesaugt sein, noch ehe wir die Tür erreichten.
    Doch zu diesem Zeitpunkt konnten wir ohnehin nicht mehr aus dem Raum flüchten: Ich konnte hören, wie die Insekten gegen die Tür prallten, an ihr schabten und mit den Saugrüsseln das Holz abtasteten.
    Vom Fenster aus sah ich, dass die Blutsauger unten auf dem Parkplatz inzwischen von unseren Gegnern abgelassen hatten, nachdem sie ihnen jeden Tropfen Blut abgepresst hatten. Leichenblass lagen sie wie ausgetrocknete Spinnen auf dem Pflaster. Ihre Körper waren seltsam verdreht, die Arme und Beine angezogen, die Gesichter so zusammengeschrumpft, als wären sie uralte Mumien.
    »Wieso verschwinden die nicht?«, fragte Janie. »Was zum Teufel wollen die?«
    »Sie wollen uns«, flüsterte Carl.
    Natürlich hatte er damit bei Janie nur noch Öl ins Feuer gegossen. Es war so, als sagte man einem Menschen mit Schlangenphobie, dass die Schlange in seinem Garten nicht eher verschwinden wird, bis sie sein Bein erwischt und zugebissen hat. Aber Einfühlungsvermögen hatte man Carl noch nie nachgesagt.
    Der Lärm an der Tür – das Summen, Pochen, Schaben und Saugen – schwoll so laut an, dass ich erneut eine Gänsehaut bekam. Ich sah aus dem Fenster: Mittlerweile hatten die Insekten den Pick-up und den Bronco vollständig eingehüllt und bildeten auch auf dem Boden eine so dicke Schicht, dass man das Pflaster nicht mehr erkennen konnte. Und ständig ließen sich immer mehr von ihnen vor unseren Fenstern nieder.
    Wie berauscht und aufgebläht von dem Blut schwirrten sie in verrückten Kreisen umher, stießen mit anderen zusammen und schlugen auf dem Boden auf. Plötzlich prallte ein Insekt mit solcher Wucht gegen die Fensterscheibe, dass das Glas vibrierte. Ich fuhr zurück. Das Insekt hatte so viel Blut getankt, dass es beim Aufschlag wie ein mit Wasser gefüllter Ballon explodiert war. Blut, Gewebefetzen und einige Gliedmaßen hinterließen eine grelle rote Spur auf dem Glas.
    Das verspritzte Blut brachte den Schwarm zur Raserei: Unverzüglich pressten sich Dutzende von Insekten an die Scheibe, um es aufzuschlecken, sodass das Summen vor den Fenstern bald lauter war als das vor der Tür. Immer mehr Blutsauger stießen hinzu, legten sich übereinander und über die Scheibe, bis kein Licht mehr nach innen drang und es im Zimmer dunkel wurde.
    Carl fand zwei Kerzen in seinem Rucksack und zündete sie an, während Texas Slim seine Grubenlampe herausholte und anschaltete.
    »Wir müssen das einfach aussitzen«, meinte Carl verblüffend ruhig. »Wenn die merken, dass hier nichts mehr zu holen ist, werden sie weiterziehen. Das tun sie immer.«
    Das klang plausibel. Und als der Anführer unserer kleinen Gruppe hätte ich wohl etwas darauf erwidern sollen, aber mein Mund war so trocken, dass ich kaum noch etwas herausbrachte.
    Carl ging zur Tür hinüber, untersuchte sie im Schein seiner Taschenlampe und steckte sich eine Zigarette an. »Schade, dass wir keinen Rauch hinauslassen können, Nash, denn das würde sie vertreiben.«
    »Geh sofort von der Tür weg!«, befahl ihm Janie.
    »Wollte mich nur davon überzeugen, dass sie noch hält.«
    Texas Slim kicherte. »Und? Hält sie noch?«
    »Scheint so.«
    »Das sind ja gute Neuigkeiten, Carl«, frotzelte Texas. »Gibt mir das Gefühl, hier so geborgen zu sein wie in Mutters Schoß.«
    »Leck mich doch am Arsch, du Assi.«
    »Das reicht«, fuhr ich dazwischen. »Hört auf, euch herumzustreiten, okay?«
    Texas, der auf dem Sofa an der Wand saß, hielt immer noch Janie in den Armen, was er eindeutig genoss. »Na, du weißt doch, dass es nicht an mir liegt, Nash, sondern an Carl. Er hackt einfach gern auf Leuten herum, und je mehr man auf Leuten herumhackt, desto eher fließt Blut.«
    »Sag bloß nichts mehr von Blut«, warf Janie

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