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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Arschlöchern zu spielen, gefiel mir ganz und gar nicht, deshalb ging ich zu Carl hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Mein Vorschlag gefiel ihm. Hinter mir stand Janie und wartete ab, was wir als Nächstes tun würden. Texas Slim war draußen auf dem Gang und hielt das Treppenhaus im Blick.
    In den folgenden Minuten versuchten die Mistkerle da unten zweimal, es in ihre geparkten Wagen zu schaffen, und zweimal verfehlten Carls Kugeln sie nur um wenige Zentimeter. Sie saßen tatsächlich in der Falle. Noch immer versteckten sie sich hinter der Ladefläche des Pick-up. Der Ford Bronco stand ein bisschen weiter weg und sie wagten es nicht hinüberzustürmen. Was gut war, denn ich hatte bereits ein Auge auf den Wagen geworfen und wollte ihn für uns – egal, ob ich dafür jeden einzelnen von den Kerlen würde umlegen müssen.
    Carl steckte sich eine Zigarette an und blies ein wenig Rauch aus. »Nash?«, fragte er.
    »Alles klar, leg los.«
    Janie sah mich an, doch ich verriet ihr nichts. Carl, die brennende Zigarette zwischen die Zähne geklemmt, nahm den Pick-up ins Visier und feuerte mehrere Salven ab, wobei er abwechselnd in rascher Folge die Sicherung und den Abzug des Karabiners bediente. Mehrere Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe des Pick-up, andere das Rad an der Fahrerseite. Jetzt hatten wir die Mistkerle festgenagelt. Zwei weitere Schüsse trafen die Fahrerkabine. Und danach folgte der Todesstoß: Carl lehnte sich aus dem Fenster, zielte auf den Treibstofftank und drückte ab. Ins Schwarze getroffen! Sofort schoss Benzin aus dem Tank und bildete Pfützen unter dem Pick-up, was selbst diesen Idioten nicht entging. Sie brüllten laut.
    Als Carl den Tank erneut beschoss, explodierte er mit lautem Widerhall, und die Benzinpfützen loderten auf. Das trieb die drei Überlebenden hinter dem Wagen hervor. Bei einem hatte die Kleidung Feuer gefangen, und er versuchte, heftig um sich schlagend, die Flammen mit den Händen zu ersticken. Um sich ballernd bemühten sie sich, es bis zum Ford Bronco zu schaffen, der etwa sechs Meter entfernt stand. Also zielte ich auf den, dem ich vorher ins Bein geschossen hatte, und traf ihn in die Seite. Als er zu Boden ging, schrie er so entsetzlich, als würde er bei lebendigem Leib geröstet.
    Der Rauch, der von dem brennenden Pick-up aufstieg, war so dicht, dass er die anderen vor uns abschirmte – und uns vor ihnen. Gleich würden die beiden Überlebenden den Ford Bronco erreicht haben, deshalb gab ich zwei, drei Schüsse in ihre Richtung ab. Allerdings war mir klar, dass zumindest einer es bis dorthin schaffen würde. Und das wäre sicher auch geschehen, wäre in diesem Moment nicht etwas anderes passiert.
    4
    Carl stellte das Schießen ein und zog sich vom Fenster zurück. »Hört ihr das?«, fragte er. »Sie kommen ...«
    »Und dieser Gestank!«, sagte Janie.
    Ich hatte keine Ahnung, von was die beiden redeten. Ich roch das, was von draußen kam – brennendes Benzin, versengtes Metall, geschmolzenes Gummi und verschmorten Kunststoff –, und im Zimmer verbrannten Kordit. Und meine Ohren klingelten noch von der Schießerei. Aber ein neues Geräusch oder ein neuer Geruch war mir bis jetzt nicht aufgefallen.
    Doch schließlich hörte und roch auch ich es: ein ständig ansteigendes Dröhnen, das aus sämtlichen Richtungen zu kommen schien, und ein süßlicher, Übelkeit erregender Gestank, so als karamellisierte Zucker in einer Pfanne. Bald darauf ging das Dröhnen in ein hohes Sirren über, und der Gestank ... wirklich zum Kotzen. Absolut überwältigend, so als säße man mit dem Kopf in einem vor Honig triefenden Bienenstock fest.
    »Macht die Fenster zu, verdammt noch mal!«, rief ich, was gar nicht nötig gewesen wäre, denn Carl und Janie waren schon dabei, und ich half ihnen gleich darauf. Natürlich waren wir dabei gut sichtbar und setzten uns dem Geschützfeuer von unten aus, aber das war uns im Augenblick scheißegal, denn wir wussten, was auf uns zukam und passieren würde, wenn wir die verdammten Fenster nicht schnell genug schlossen.
    »Die sind unten im Foyer!«, rief Texas Slim, hastete ins Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Endlich waren alle Fenster zu, und das war unser Glück, denn soeben landete etwas draußen auf der Scheibe. Ein Insekt, etwa 15 Zentimeter lang, segmentiert und so kreidebleich wie eine Termitenlarve. Aus dem Brustkorb ragten winzige Stacheln. Es sah aus wie irgendeine verrückte Mutation, eine Kreuzung aus Wespe, Fliege

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