Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
bereit .«
Declan wurde mit einem Mal klar, dass er seit achtzehn Stunden nichts mehr gegessen hatte und sich auch keine Medikamente mehr in seinem Körper befanden, die seinen Appetit zügelten. Es machten sich bereits erste Entzugserscheinungen bemerkbar. Hunger und akute Übelkeit wechselten sich ab. Er war unglaublich hungrig, während er zugleich seine abendliche Dosis fieberhaft herbeisehnte. Aber lieber würde er sterben, als die anderen um etwas zu essen zu bitten.
Sie hatten ihre Mahlzeit gerade beendet, als an die Tür gehämmert wurde. Alle erstarrten.
»Das muss Lothaire sein«, sagte Natalya. »Sollen wir den Vampir wirklich reinlassen?«
Thad befühlte seine aufgeschlagene Lippe. »Er hat mir ganz schön die Fresse poliert.«
»Wir haben ihm allesamt die Treue geschworen, oder habt ihr das schon wieder vergessen?« Brandr machte sich auf den Weg die Treppe hinauf. »Außerdem wird er uns dabei helfen, Chase vorläufig am Leben zu erhalten. Er bleibt fürs Erste.«
Sekunden später kehrte Brandr mit dem Vampir zurück.
So viel zu meiner Hoffnung, dass Lothaire sterben könnte.
Der Vampir kam hereingeschlendert und musterte seine Umgebung gelangweilt. »Ihr könnt erleichtert aufatmen. Ich bin zurückgekehrt.« Er hatte sich draußen irgendwo eine Tarnjacke mit Kapuze und einen Buschhut besorgt. Sein Hemd und seine Hose wiesen neue Klauenspuren auf, und aus einer Wunde an seiner Brust rann Blut herab.
Mein Blut. Dreckige Blutsauger. Declans Hände ballten sich zu Fäusten, als er sich ins Gedächtnis rief, dass Lothaire ihnen heute Nacht allen das Leben gerettet hatte und dass er sich auch in Zukunft sicher noch als nützlich erweisen dürfte.
Aber zu welchem Preis? Lass dich niemals auf ein Geschäft mit Vampiren ein.
Lothaire sprang mit einem Satz auf einen hohen Käfig und machte es sich dort bequem, den Rücken gegen die Wand gelehnt. Er begann, seine zahlreichen Waffen abzulegen, darunter auch Declans Schwert.
Ein Vampir hatte seine Waffe. Genauso, wie ich es Regin angedroht hatte.
»Ja, du bist zurückgekommen.« Natalya sah ihn aus schmalen Augen an. »Aber du hast Wendigokratzer abbekommen. Du wirst dich in einen von ihnen verwandeln.«
»Zum Glück habe ich Salz dabei.« Er nahm eine Handvoll aus seiner Tasche und rieb es in die Wunden auf seinem Oberkörper.
Natalya hob die Brauen. »Salz verhindert die Transformation?«
»Hast du eine Ahnung, wie viele Leute ich aussaugen musste, um an dieses Wissen zu gelangen? Gern geschehen, Feyde.«
»Gut zu wissen. Und, was geht dort draußen vor sich?«
»Es wird immer noch gekämpft. Die ganze Einrichtung ist ein einziges Schlachtfeld.«
»Und was machen wir jetzt?«
»Chase wird uns ein paar Informationen liefern.« Lothaire zuckte zusammen, als er eine besonders schmerzhafte Verletzung behandelte. »Wie lange wird es dauern, ehe weitere Truppen von Sterblichen eintreffen werden?«
»Es kommen keine. Ich sagte, der Orden würde zurückschlagen, aber nicht, wie. Sie werden nach einhundertfünfzig Stunden die Insel bombardieren.«
»Warum erst nach so langer Zeit?«, erkundigte sich Lothaire.
»So etwas wird nur gemacht, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Auf der ganzen Insel sind Brandbomben verteilt, um sie im Notfall zu zerstören, aber aus irgendeinem Grund sind sie nicht detoniert.«
»Möglicherweise wurden sie aufgespürt und deaktiviert«, gab Natalya zu bedenken.
Der Verdacht war Declan auch schon gekommen. »Der Orden braucht wenigstens sechseinhalb Tage, um einen Luftangriff vorzubereiten. Also können sie nicht vor Freitagmittag zuschlagen.« Es entging ihm keineswegs, dass er begonnen hatte, sie zu sagen, anstatt wir .
Sein Leben mit dem Orden war vorüber. Aber Webb irrte sich: Das bedeutete noch lange nicht, dass sich Declan weiterhin mit diesen Misskreaturen abgeben musste, sobald die Situation es nicht mehr erforderte.
Leider sah es so aus, als würde er sie allesamt mitnehmen müssen – bis zum Fluchtboot und auch noch darüber hinaus. »Inzwischen gibt es andere Gegner, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.«
»Einige der Vampire und Dämonen werden sich einfach von hier forttranslozieren, nachdem sie ihre Wendelringe nun losgeworden sind«, sagte Lothaire.
»Einige?« Brandr nahm einen Schluck Cola.
»Andere werden hierbleiben und sämtliche Mitglieder der Vertas erledigen, solange sie geschwächt sind. Das würde ich jedenfalls tun. Genau genommen würde ich mehr von meinen Brüdern
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