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Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Versprechen der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gleichmütig antwortete: »Keine Ahnung. Chase oder Dixon. Einem von denen werde ich gleich jedenfalls mächtig in den Arsch treten.« Sie zuckte mit den Achseln. »Bis gleich, Hexe.«
    Ungefähr zehn Zellen weiter befand sich Brandr, Aidans Stammesgenosse, der den Eid, den er seinem Anführer und Freund geschworen hatte, überaus ernst nahm.
    »Regin!« Er sprang von seiner Koje.
    »Na so was, die ganze Gang ist also hier versammelt.« Nïx musste ihm verraten haben, wo Regin war. Wieder einmal.
    »Ich werde dich hier rausholen.« Seine grünen Augen funkelten.
    Sie schnaubte. »Sag Bescheid, wie du das hinkriegen willst.« Brandr hier zu sehen zeigte ihr den Ernst ihrer Lage in aller Deutlichkeit. »Komisch … normalerweise tauchst du doch erst dann auf, wenn es Zeit ist, ihn zu begraben.«
    Als Brandr zusammenzuckte, bekam Regin ein schlechtes Gewissen. Sie hatten beide ihre Rolle in diesem Fluch zu spielen. Regin war dazu bestimmt, bis in alle Ewigkeit Aidans Tod zu verursachen. Brandr war dazu bestimmt, bis in alle Ewigkeit zu spät zu kommen, um ihn zu retten, ganz egal, wie sehr er sich auch bemühte. Viele in der Mythenwelt nannten ihn mittlerweile Brandr den Treuen.
    Also fuhr sie in sanfterem Ton fort: »Du weißt, wer mich hergebracht hat?«
    »Ja, er ist es, obwohl ich es kaum glauben kann. Halt einfach durch, Regin. Ich werde mir etwas einfallen lassen …«
    Vincente zwang sie weiterzugehen.
    Als sie an der Zelle des Königs der Zentauren vorbeikamen, zeigte Volós auf Regin und fuhr dann mit dem Zeigefinger über seine Kehle.
    »He, hab ich dich nicht letztens in dieser Eselshow in Tijuana gesehen?«, erwiderte sie. »Nein? Dann musst du wohl einen Zwilling haben …«
    »Beweg dich«, sagte Vincente warnend.
    Sie blickte zu der Wache hinauf. Er sah aus wie ein ehemaliger Berufsboxer – Schwergewicht – mit ausgeprägter Stirnwulst, kantigem Kinn und Bartstoppeln, denen sicher kein Rasierer etwas anhaben konnte. Er war dunkelhaarig, seine Züge eine fesselnde Mischung aus amerikanischem Ureinwohner und Mafioso.
    Er war der erste Mensch hier, der sie nicht feindselig anstarrte.
    »Und, wohin bringst du mich, mein Großer?«
    Keine Antwort.
    Gestern hatten einige Wachen Lothaire durch den Korridor gezerrt, nachdem Chase seine »Befragung« beendet hatte. Das Hemd des Vampirs war aufgerissen gewesen, sodass seine zu Asche verbrannte Haut sichtbar war. Hinter halb gesenkten Lidern hatten seine Augen rot aufgeblitzt, und er hatte Regin etwas auf Russisch zugezischt.
    Lothaire war ein Feind – dazu noch einer, der den Walküren auf unvorstellbare Weise Leid zugefügt hatte –, darum war es ihr unmöglich, Mitgefühl für ihn zu empfinden. Also hatte sie nur zurückgezischt: » Do swidanja , Mistkerl!«
    Jetzt war es Regin, die einen Termin mit Declan oder der verrückten Wissenschaftlerin hatte.
    »Bekomm ich jetzt auch diesen Reißverschluss auf meiner Brust?«, fragte sie den Mann mit gesenkter Stimme.
    Hatte er da etwa kaum merklich den Kopf geschüttelt?
    »Soll ich verhört werden?«
    Nichts. Scheiße, dann also das Verhör.
    Kurz darauf führte er sie in einen kargen Raum, an dessen Decke eine Kamera angebracht war. An einer der weißen Wände befand sich ein unverkennbarer Einwegspiegel und in der Mitte ein Tisch mit zwei Stühlen.
    Vincente zeigte auf einen der Stühle, der am Boden festgeschraubt war. »Setz dich.«
    »Wenn’s dir nichts ausmacht, möchte ich lieber stehen blei…«
    Er drückte sie hinunter und befestigte ihre Handschellen an der Rückseite des Stuhls, sodass sie sich nicht rühren konnte.
    Sobald sie fixiert war, kam ein Mann im weißen Kittel, der einen Zugang in Regins Arm legte. Der durchsichtige Schlauch, der daran befestigt war, führte zu einem Beutel, der höchstwahrscheinlich mit einer Art pharmazeutischem Foltersaft gefüllt war.
    Der Zweck war klar: Der Vernehmende konnte einfach auf ein Knöpfchen drücken und ihr eine Dosis davon verabreichen.
    Nachdem Vincente und der Assistent gegangen waren, kam Chase herein. Seine Miene war verkniffen, sein tintenschwarzes Haar feucht – er kam wohl gerade erst aus der Dusche. Er hatte die Haare aus seinem glatt rasierten Gesicht zurückgeschoben, sodass seine gemeißelten Züge nun besser zu sehen waren. Dünne Narben zogen sich über seine Wangen, und dunkle Ringe verunstalteten seine eisgrauen Augen.
    Trotz all seiner Makel besaß Declan Chase eine Art düstere, verzweifelte Attraktivität. Es tröstete sie zu wissen,

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