Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
jetzt, dass ich unverwundbar bin oder so?«
»Nein, du bist nach wie vor total verwundbar«, sagte Regin. »Zumindest so lange, bis du aufhörst zu wachsen und deine vollständige Unsterblichkeit erreichst.«
Irgendwo im Korridor war drohendes Knurren zu hören, als ein weiterer Kampf ausbrach. Thads Augen wurden schon wieder glasig, darum schnippte Regin mit den Fingern. »He, Thad! Bleib bei uns, Junge. Erzähl uns was von dir. Wie sind denn deine Eltern so?« Sind sie echt stark? Vermutlich sehen sie nicht viel älter aus als du? »Irgendwas Ungewöhnliches?«
»Meine Mom ist Witwe. Mein Dad ist auf der Baustelle gestorben, als ich vier war. Sie hatten mich erst kurz davor adoptiert.«
Eine Waise. Kein Wunder, dass Thad nicht wusste, was er war.
»Jetzt lebe ich mit Mom und meiner Großmutter zusammen. Nichts Besonderes. Mom kocht gerne. Gram näht.«
»Dann isst du also, was deine Mom kocht?«
Er blickte sie finster an. »Sie ist eine tolle Köchin.«
Mach dir mal nicht gleich ins Hemd. »Ich wollte nur wissen, ob du isst ?« Offensichtlich sollte lieber niemand schlecht über Thaddeus Braydens Mama reden.
»Aber natürlich esse ich.«
»Wann zum letzten Mal?«
»Ich hatte gestern einen Burger.«
»Das glaube ich eher nicht, mein Junge«, sagte Natalya. »Du bist schon seit über einer Woche hier.«
»Eine Woche!« Er sprang auf die Füße, sodass er hoch über ihnen aufragte. »Aber ich bin gar nicht hungrig. Wie kann das sein?«
»Einige Spezies brauchen nicht viel zu essen. Regins Spezies isst gar nicht. Da gibt es die Phantome, Geister, Sukkuben, Inkubi, und vielleicht noch ein halbes Dutzend andere.« An Regin gewandt murmelte sie: »Ich setze mein Geld – und meine Hoffnungen – auf Inkubus.«
»Ich kann nicht glauben, dass ich schon so lange hier bin. Oh Mann, ich hab das Spiel am Freitag verpasst. Der Coach wird mich umbringen.«
Wenn das mal nicht zuerst die Sterblichen erledigen …
»Mom und Gram sind sicher schon krank vor Sorge. Ich bin noch nie zu spät nach Hause gekommen.« Dann wurde seine Stimme leise. »Ob es meiner Familie wohl gut geht?«
»Das wissen wir nicht«, sagte Regin. »Aber nachdem du adoptiert bist, sind sie wohl Sterbliche, was bedeutet, dass sie sie vermutlich in Ruhe lassen werden.«
»Wenn ihnen irgendwer was antut …« Seine Augen flackerten. Schwarz .
Natalya und sie sahen einander an. Schwarz deutete auf einen Vampir oder möglicherweise einen Dämon hin.
Dann wurde Natalyas Blick von etwas im Korridor abgelenkt. »Bei den Göttern, Walküre. Sieh nur.«
Einige Wachen zerrten Uilleam MacRieve an ihrer Zelle vorbei. Die blauen Augen des Werwolfs waren glasig, er zitterte am ganzen Körper, seine Haut war völlig blutleer. Dixon hatte ihn viviseziert, und jetzt zierte eine Reihe von Klammern seine breite Brust. Er blutete aus den Ohren.
»Wer ist das?«, krächzte Thad.
»Einer meiner Verbündeten«, erwiderte Regin. Die Lykae waren inzwischen mit den Walküren verbündet. Genau genommen war Regin sogar mit Uilleam verschwägert. Ihre Nichte, der Halbling Emma, war mit dessen Cousin verheiratet, dem König der Werwölfe – einem König mit wölfischem Beschützerinstinkt, der Emma bedingungslos anbetete.
Und der Prinz der Lykae? Er war in Lucia verliebt und sollte in diesem Moment besser gut auf sie aufpassen, nachdem Regin es nicht konnte.
Ehe all das passiert war, hatte Regin kurz darüber nachgedacht, ob sie vielleicht nicht ganz so abfällig über sie reden und sie als Hunde bezeichnen sollte, aber schließlich hatte sie nur mit den Schultern gezuckt und »Ach was« gesagt.
Doch in diesem Moment zählte allein ihre starke Loyalität Uilleam gegenüber. Sie war mit einem Satz an der Glasscheibe. »Wir kommen bald hier raus, MacRieve. Halte durch!« Sie sah ihm nach, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.
»Verbündete? Wir brauchen Verbündete?« Thads Blick wanderte zur Wand, als ob er sich danach sehnte, wieder mit dem Headbangen anzufangen. »Was haben sie euch angetan? Und werden sie das auch mit mir machen?«
Regin blickte zu Natalya. »Nicht, wenn ich es verhindern kann.«
Ich konnte den Vampir nicht brechen.
Als Declan durch den Korridor stürmte, machten die Wachen einen weiten Bogen um ihn, und die Forscher gingen ihm hastig aus dem Weg. Er hörte ihr Flüstern …
»Das war wirklich grausam, sogar für den Klingenmann.«
»Mir hat der Blutsauger fast schon leidgetan.«
Als Declan ihn endlich in Ruhe gelassen hatte, war
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