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Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Versprechen der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Lothaires Fleisch bis auf die Knochen verbrannt gewesen, und sein Körper hatte praktisch nur noch aus Asche bestanden. Das UV-Licht richtete bei Vampiren ähnlichen Schaden an wie Erfrierungen bei Menschen: Zuerst traf es die Extremitäten, dann breitete es sich weiter über die Gliedmaßen aus wie Wundbrand.
    Declan hatte kein Erbarmen gekannt.
    Doch nichts, was er getan hatte, hatte Lothaire zum Reden gebracht. Am Ende gab die Kreatur nur noch eines von sich: »Sie kommt, sie kommt. Sie wird ihn zurückhaben wollen …«
    War diese »Sie« überhaupt real oder eine Halluzination?
    Einige Soldaten wichen ihm mit wachsamer Miene aus. Declan wusste, dass sie ihn fürchteten, hatte schon des Öfteren gehört, wie sie sich über ihn unterhielten. Erst kürzlich hatte er einen der Rekruten murmeln gehört: »Dieser Chase ist mir echt nicht geheuer. Der sieht aus, als ob er dir glatt die Kehle aufschlitzt, wenn du ihn nur schief ansiehst.«
    Aber Declan war es scheißegal, was sie dachten, solange sie nur seine Befehle befolgten.
    Während er durch den Gefängnistrakt marschierte, starrte er jedem Gefangenen, der nicht von vornherein den Blick abwendete, so lange in die Augen, bis er es tat. Spürten sie etwas in seiner Gegenwart, so wie der Vampir?
    »Du bist kein gewöhnlicher Sterblicher«, hatte Lothaire behauptet.
    In seiner Paranoia fuhr sich Declan mit einer behandschuhten Hand durch den Nacken.
    Dieser beschissene Tag wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Es lag nur an seiner Begegnung mit dieser Walküre, dass er bei Lothaire nicht richtig in Form gewesen war. Und MacRieves Fluchtversuch unterstrich noch einmal eindrucksvoll, welches Sicherheitsrisiko die Überfüllung des Zellentraktes darstellte.
    Dennoch nahm Webb immer noch weitere Gefangene auf und ignorierte Declans wiederholten Ratschlag, einige von ihnen zu beseitigen. Aber er würde dieses Thema schon bald wieder ansprechen. Entweder ich führe diese Einrichtung auf meine Weise, oder Webb soll herkommen und das Kommando übernehmen.
    Dann kam ihm plötzlich ein Gedanke. Womöglich würde Webb ihm zustimmen – und die Walküre beseitigen wollen.
    Dann würde es so geschehen, versicherte er sich selbst. Trotzdem ließ ihn schon die bloße Vorstellung erschauern – ohne zu wissen, wieso. Sein Job, sein Daseinszweck auf dieser Erde, war es, ihre Artgenossen zu vernichten, einen nach dem anderen.
    Wenn er dazu nicht in der Lage war, warum war er dann überhaupt hier? Diese verdammte Walküre, wieso hatte sie nur so eine Wirkung auf ihn?
    Ich plane, sie morgen zu foltern. Und gleichzeitig fühle ich mich zu ihr hingezogen wie zu keiner anderen Frau vor ihr.
    Und dafür hasste er sie.

13
    »He, Frischfleisch!«, rief ein Ferine-Dämon aus seiner Zelle, als eine bullige Wache Regin durch den Gefängnistrakt führte. »Jetzt bist du wohl nicht mehr so arrogant, wo du uns nicht mehr auf die Nerven gehen kannst, was?«
    Regins Hände waren mit Handschellen gefesselt, und zudem kämpfte sie immer noch mit der Wirkung des Giftgases, als sie nun zu einer Befragung oder aber zur Vivisektion gebracht wurde.
    Und da musste sie sich auch noch von Dämonen verhöhnen lassen? Halb sprang, halb taumelte sie auf deren Zelle zu.
    »Ganz ruhig, Walküre«, sagte die Wache und zog sie wieder zurück. Sie glaubte sich zu erinnern, dass einige der Insassen ihn Vincente genannt hatten.
    Die Dämonen zuckten von der Glasscheibe zurück. Als sie daran vorbeimarschierte, hörte sie, wie einer von ihnen sagte: »Diese Walküre hat mich letzten Sommer gezwungen, eine Krebsfalle zu essen.«
    Regin grinste. Sie glaubte, sich an ihn zu erinnern. Ihr Grinsen verblasste jedoch rasch, als sie sah, wer in der Nachbarzelle saß.
    Carrow die Eingekerkerte, eine von Regins besten Freundinnen und ein Partygirl wie sie selbst. Die schwarzhaarige Hexe stand an der Glasscheibe und lächelte gequält. »Das hier ist wie ein schlimmer Kater, der einfach nicht vergehen will, was?«
    Hinter ihr stand eine Zauberin, die Regin wiedererkannte: die Königin der Überzeugungskünste. Sorceri waren nicht einfach einzuschätzen – einige waren gut, andere böse.
    »Alles klar bei dir?«, fragte Regin, als ob sie immer noch die knallharte Walküre wäre, vor der jeder einen Heidenrespekt hatte und die jedes Problem lösen konnte.
    Carrow nickte. »Die Zauberin ist in Ordnung. Und du, bist du auf dem Weg zu einer Befragung? Oder einer … Untersuchung?«
    Regin ließ sich nichts anmerken, als sie

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