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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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erkannte die Marke Dom Perignon allein an der Silhouette.
    Sie schenkte sich nur einen Blick – einen halben – in dem Spiegel über dem Sideboard, das eigentlich eine japanische Tansu-Kommode war, die sie von einem Möbelhaus geliehen hatte. Spiegel waren in ihrem Arbeitsgebiet wichtig. Nicht um sich selber darin zu betrachten, sondern um Licht, Weite und Ambiente in Räumen zu schaffen – und zwischendurch kurz zu überprüfen, ob man auch keinen Lippenstift auf den Zähnen hatte. Alles, was darüber hinausging, war reine Zeitverschwendung.
    Dann sah sie es – den Hauch einer Bewegung im Spiegel. Noch während der Schrei sich in ihrer Kehle aufbaute, schnappte sie sich die Champagnerflasche und wirbelte herum, bereit, zuzuschlagen.
    „Ich wollte schon immer mal eine Flasche Blubberwasser mit dir teilen, Darling“, sagte Freddy Delago. „Aber vielleicht überlässt du das Öffnen lieber mir.“
    Ihr bester Freund, unglaublich gut aussehend, auch wenn er eine Schürze und einen Staubwedel trug, kam von der anderen Seite des Raumes auf sie zu und nahm ihr die Flasche ab.
    Sie entriss sie ihm wieder und steckte sie zurück in den Eiskühler. „Was tust du hier?“
    „Ich erledige nur die letzten Kleinigkeiten. Ich habe den Schlüssel aus deinem Büro und bin direkt hierhergekommen.“
    Ihr „Büro“ war eine Ecke ihres Wohnzimmers in ihrer Wohnung in Downtown Manhattan. Freddy hatte einen Schlüssel, aber das hier war das erste Mal, dass er dieses Privileg missbraucht hatte. Er nahm die Schürze ab. Darunter trug er eine Cargohose, Arbeitsstiefel und ein enges Spamalot -T-Shirt. Seine Haare hatten weißblonde Spitzen und einen stylischen Schnitt. Freddy war Bühnenbildner und angehender Schauspieler. Er war außerdem Single, wohl erzogen, und er hatte einen ausgezeichneten Geschmack, was Kleidung anging. Alles Gründe, um anzunehmen, dass er schwul war. Aber das war er nicht. Er war nur einsam.
    „Ich verstehe. Du hast mal wieder deinen Job verloren.“ Sie schnappte sich das Tuch aus seiner hinteren Hosentasche und trocknete die Wassertropfen von dem verschütteten Eis.
    „Woher weißt du das?“
    „Du arbeitest für mich. Das machst du nur, wenn du nichts Besseres zu tun hast.“ Mit einem Blick durch das Apartment stellte sie fest, dass er einen fabelhaften Job gemacht hatte, ihrem Design den letzten Schliff zu verpassen. Das war immer so. Sie fragte sich, ob ihre Freundschaft sich verändern würde, sobald sie verheiratet wäre. Rand hatte Freddy von Anfang an nicht gemocht; ein Gefühl, das auf Gegenseitigkeit beruhte. Sie hasste es, dass ihre Loyalität zu dem einen sich wie ein Verrat an dem anderen anfühlte.
    „Die Finanzierung der Show, an der ich gearbeitet habe, ist zusammengebrochen. Ich hasse es, wenn das passiert.“ Auch wenn er ein talentierter Bühnenbildner war, neigte Freddy dazu, sich von Shows anwerben zu lassen, die nur ein geringes bis gar kein Budget hatten. Das führte dazu, dass er oft von jetzt auf gleich ohne Arbeit dastand. Was wiederum Glück für Olivia war, denn er war ein Weltklasse-Tischler, Maler und überhaupt rundum kreatives Talent. „Bevor ich es vergesse“, sagte er mit einem charmanten Lächeln. „Du hast dich mit dieser Wohnung selbst übertroffen. Sie sieht nach einer Million Dollar aus.“
    „Eins Komma zwei Millionen, um genau zu sein.“
    Er stieß einen leisen Pfiff aus. „Ambitioniert. Hups, ein Spinnenweben.“ Er ging zu dem eingebauten Mediaregal hinüber und strich mit seinem Staubwedel über eine der oberen Ecken. „Und noch mal hups“, fügte er hinzu. „Das hätte ich beinahe vergessen.“
    „Was?“
    „Die DVD-Sammlung.“
    Die schmalen Hüllen und Boxen standen hübsch aufgereiht auf dem Regal. „Was ist damit?“, wollte sie wissen.
    „Du machst wohl Witze. Du wirst dieses Apartment niemals verkaufen, wenn man einen direkten Blick auf Moulin Rouge hat.“
    „Hey, ich mochte den Film. Er hat vielen Leuten gefallen.“
    Freddy war ein Filmnarr. Seine Begeisterung für und sein Wissen um Kinofilme grenzte schon an nervtötenden Snobismus. Er hatte alles, was je auf Zelluloid gebannt worden war, gesehen. Und es vermutlich auch auswendig gelernt. Er machte kurzen Prozess mit dem DVD-Regal, verbannte Moulin Rouge in eine Schublade, zusammen mit Phantom der Oper und Prêt-à-Porter . „Die machen nicht an“, sagte er. „Niemand will ein Geschäft mit einem Kerl abschließen, der sich so einen Müll anschaut.“ Er ging in die Hocke und

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