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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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flackerte ein Streichholz auf und erhellte die nachdenkliche Miene eines betrunkenen Terry Davis. Er hielt das Streichholz auf Armeslänge von sich, sodass sein schwaches Licht zu Philip und Mariska hinüberzwinkerte.
    „Nacht, Kinder“, sagte er mit einem ironischen Lächeln.
    „Mist“, fluchte Philip unterdrückt. „Ihr geht es nicht gut“, erklärte er Davis. „Ich bringe sie nur zu … ihrem Auto.“
    Davis’ Blick flackerte. „Hmmh.“ Er führte das Streichholz an seine Zigarette.
    Philip und Mariska gingen weiter. „Mach dir um ihn keine Sorgen“, sagte er. „Er wird sich vermutlich morgen an nichts mehr erinnern können.“ Trotz des überzeugenden Klanges seiner Stimme spürte er eine Vorahnung in seiner Brust. Den Sommer über waren er und Mariska unglaublich kreativ gewesen, wenn es darum ging, Plätze zu finden, an denen sie sich ungestört lieben konnten. Sie hatten es nicht nur im Bootshaus getrieben, sondern auch in einigen der Boote. In dem Lieferwagen, mit dem Mariska das Gebäck ausfuhr. Auf der Brücke über den Meerskill Falls.
    Heute Nacht jedoch wollten sie es riskieren, sich in einen der Bungalows zu schleichen. Als Senior-Betreuer hatte Philip ein eigenes Quartier, und dort, nur beleuchtet von einer einzelnen Nachttischlampe, nahm er sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem duftenden Haar. „Ich kann es nicht erwarten, für immer bei dir zu sein.“
    „Das wirst du aber müssen. Ich bleibe heute Nacht lieber nicht zu lange aus. Ich habe morgen ganz früh einen Arzttermin.“
    Er lehnte sich zurück und musterte sie genauer. „Ist alles in Ordnung?“
    „Nur eine Routineuntersuchung.“
    Ihm entschlüpfte ein Seufzen. „Puh. Ich werde dich so sehr vermissen.“
    Mit zarten Fingern fing sie an, sein Hemd aufzuknöpfen. „Wie sehr?“
    „Mehr als du ahnst.“ Er hielt den Atem an, als sie das Hemd zur Seite schob und ihre Lippen an seinen Hals presste.
    „Du wirst mich bestimmt schnell vergessen haben, wenn du erst einmal zurück auf dem College bist mit deiner reichen Verlobten und deinen ganzen High-Society-Freunden.“
    „Red nicht so. Du weißt, dass das nicht stimmt.“
    „Dafür habe ich nur dein Wort.“ Trotz der Anschuldigung lag ein spielerischer Unterton in ihrer Stimme. „Die Welt der reichen Jungen. Was machen reiche Mädchen eigentlich so den ganzen Tag über?“
    „Sie lassen reiche Jungs mit ihnen Liebe machen“, zog er sie auf. Mit einer fließenden Handbewegung strich er ihr das Kleid von den Schultern. Er war aufgeregt, zwang sich aber, langsam zu machen. Er löste einen Manschettenknopf an seinem Hemd und steckte ihn in seine Hosentasche.
    „Die sind hübsch.“ Mariska bewunderte das glänzende Silber.
    „Sie gehörten einst meinem Großvater.“ Er nahm auch den anderen Manschettenknopf ab und legte ihn in ihre Hand. „Ich sag dir was: Du behältst den einen, ich den anderen. Nachdem ich … wenn ich zu dir zurückkehre, werde ich sie auf unserer Hochzeit wieder tragen.“
    „Philip.“
    „Ich meine es ernst. Ich will dich heiraten. Ich gebe dir dieses kleine Stückchen Silber. Und sobald ich alles geklärt habe, werde ich es durch einen Diamantring ersetzen.“
    Ihre Augen funkelten, als sie zu ihm aufschaute und den Manschettenknopf in ihre Handtasche fallen ließ. „Ich nehme dich auch hierbei beim Wort. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mir meinen Traumring schon längst ausgesucht.“
    „Bei Palmquist, wo du arbeitest?“
    „Sehr lustig. Bei Tiffany’s.“
    „Ha. Tiffany’s kann ich mir nicht leisten.“
    „Natürlich kannst du das. Deine Eltern sind reich.“
    „Aber ich nicht. In dieser Familie muss jeder seinen Weg alleine gehen.“
    „Du machst Witze, oder?“
    Er lachte und schob ihr Kleid noch weiter herunter, bis es in einem duftigen Haufen auf den Fußboden fiel. Dann griff er mit einer Hand um sie herum und öffnete den BH. „Du wirst die Braut eines armen, aber vornehmen Strafverteidigers.“
    „Okay, jetzt machst du mir Angst.“
    Er hielt den Atem an, als der BH zu Boden fiel. Dann fand er seine Stimme wieder. „Das Einzige, was mir Angst macht, ist, dich morgen zu verlassen.“
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