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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Kingston erleichtert. Der Karte nach sind wir beinahe da. Ich halt ja schon den Mund, versprochen.“ Freddy wurde still und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Fotos. Olivia hatte sie sich bereits alle angeschaut, die alten Dias und Schwarz-Weiß-Fotos, die ihr zeigten, wie alles einmal ausgesehen hatte. Zum Glück hatte ihre Großmutter die Geschichte des Camps von seinen bescheidenen Anfängen in den 1930er-Jahren bis zu den Glanzzeiten um 1950 herum kurz und knapp dokumentiert, denn das war genau die Zeit, die sie zu Ehren der goldenen Hochzeit wieder aufleben lassen wollte. Sie hoffte, die einfachen Freuden vergangener Sommer zum Leben erwecken zu können. Camp Kioga sollte aussehen wie ein Ort, an den die Leute damals gereist sind – oder von dem sie sich zumindest wünschten, es getan zu haben.
    Freddy klappte das Buch zu. „Bilder von dir als Kind zu sehen erklärt dich ein bisschen besser.“
    „Was meinst du damit?“
    „Du bist eine Meisterin darin, Dinge zu verwandeln. Kein Wunder, dass du in deinem Job so gut bist.“
    Ja, Praxis hatte sie tatsächlich genügend sammeln können. Als Kind war sie davon besessen gewesen, Dinge zu verändern – ihr Zimmer in dem Apartment ihrer Mutter an der Fifth Avenue, ihren Spind an der Dalton School, sogar ihre Hütte in Camp Kioga jeden Sommer. Im Camp war das die einzige Sache, worin sie gut war. Einmal hatte sie einen alten Lagerraum über dem Speisesaal durchwühlt und einen Stapel alter Bett- und Tischwäsche gefunden. Als ihre Mitbewohnerinnen von einer Wanderung zurückkehrten, fanden sie auf ihren Betten handgemachte Quilts vor, ganz weich und verblasst vom Alter. Die Fenster hatten Vorhänge aus Baumwolle, und auf den Fensterbänken standen Einmachgläser mit frisch gepflückten Wildblumen.
    „Wir werden sehen, wie gut ich wirklich bin“, bremste sie Freddys Begeisterung. „Ich habe noch nie ein komplettes Camp in der Wildnis aufgehübscht.“
    „Deine Großmutter hat dir ein fettes Budget und einen ganzen Sommer lang Zeit gegeben, um das Projekt fertigzustellen. Das alleine ist doch schon ein fantastisches Abenteuer.“
    „Ich hoffe, dass du recht hast. Und danke, dass du mir dabei hilfst. Du bist ein Geschenk des Himmels, Freddy.“
    „Vertrau mir, Honey, ich brauche diesen Job“, erwiderte er mit selbstironischer Offenheit. „Du brauchst für diese Renovierung aber mehr als nur mich. Wen hast du, um die schwere Arbeit zu erledigen?“
    „Mein Budget beinhaltet die Kosten für einen Generalunternehmer. Den müssen wir so schnell wie möglich finden. Außerdem wirst du ein paar Bellamys kennenlernen. Dare hat gesagt, dass sie vorbeikommt. Sie ist meine engste Cousine. Außerdem kommt mein Onkel Greg mit seinen Kindern Daisy und Max. Greg ist Landschaftsarchitekt und wird sich um das Gelände kümmern. Er hat gerade eine schwere Zeit in seiner Ehe, weshalb es vielleicht ganz gut ist, wenn er und seine Kinder den Sommer hier oben verbringen.“
    „Siehst du, eine Ehe ist nichts Gutes.“
    „Also sollte ich mich gar nicht erst darum bemühen, willst du das damit sagen?“
    Er ignorierte die Frage und widmete sich wieder den Fotos. „Was für ein Ort. Auf den älteren Bildern sieht es mehr nach einem Familientreffen als nach einem Sommercamp aus.“
    „Vor ganz, ganz langer Zeit, weit bevor ich geboren wurde, war das Camp auch für Familien“, erklärte sie. „Manchmal war das die einzige Gelegenheit im Jahr, zu der sich alle Familienmitglieder trafen. Die Mütter und Kinder blieben die ganze Zeit, und die Väter kamen jeden Freitag mit dem Zug dazu. Komisch, oder?“
    „Ich habe gehört, dass solche Familiencamps wieder in Mode kommen. Du weißt schon, Familien mit übervollen Terminkalendern, die auf der Suche nach ein wenig gemeinsam verbrachter Zeit sind, bla, bla, bla.“
    Sie warf ihm einen Blick zu. „Du scheinst von der Idee ja ganz hingerissen zu sein.“
    „Liebes, ich mache Ferien von meiner Familie, nicht mit ihr.“
    „Wow, wo kam das denn her?“, fragte sie. „Ich wusste gar nicht, dass du Probleme mit deiner Familie hast.“
    „Ich habe keine Probleme. Ich habe keine Familie.“
    Sie biss die Zähne aufeinander. Auch wenn sie schon seit Jahren befreundet waren, hatte er ihr nie von seiner Familie erzählt, außer dass sie in Queens lebte und er seit seinem Auszug zu Hause keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. „Du hast mich die letzten neunzig Meilen über mit Fragen gelöchert, jetzt bin ich mal dran.“
    „Glaub mir,

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