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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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wäre niemandem gegenüber fair – weder Pamela noch Mariska –, wenn er so tun würde, als hätte der Sommer nicht alles verändert. Es wäre nicht fair den Kindern gegenüber, die Pamela und er irgendwann einmal hatten haben wollen. Kinder sollten in einem Haushalt voller Liebe aufwachsen.
    Er hätte ihr an ihrem Geburtstag im Frühling niemals einen Antrag machen dürfen. Aber sie hatte so sehr darauf gewartet. Einer der Designer, der für Lightsey Gold & Gem arbeitete, hatte einen einzigartigen Ring aus feinstem Gold entworfen, der einen 1,3-karätigen Diamantring im Marquise-Cut trug. Philip war mitten im New Haven Green auf dem Campus vor ihr auf die Knie gegangen – und hätte bei dem Blick in ihre leuchtenden Augen in dem Moment schwören können, sie zu lieben.
    Was für ein Idiot er gewesen war. Es hatte Mariska Majeskys bedurft, um ihm zu zeigen, was Liebe wirklich bedeutete.
    Kurz vor dem Eingang zum Pavillon blieb er noch einmal stehen und drückte ihre Hand. Dann beugte er sich vor und sagte: „Ich liebe dich.“
    Sie belohnte ihn mit einem Lächeln, bevor sie ihm ihre Hand entwand. Seite an Seite betraten sie das Fest, als wären sie einfach nur gute Freunde.
    Die Feier war in vollem Gange. Seine Eltern drehten ihre Runden zwischen den Gästen, stets die perfekten Gastgeber. Und wie perfekt sie ihren Job machten, sah er daran, dass auch die Lightseys da waren. Pamelas Eltern und seine waren schon ein Leben lang miteinander befreundet – ein weiterer Faktor, der Philips Plan verkomplizierte. Mr Lightsey war der Trauzeuge auf der Hochzeit der Bellamys gewesen, und seitdem standen die beiden Paare sich sehr nahe. Es war beinahe so, als wenn die Hochzeit zwischen Philip und Pamela vorherbestimmt war. Jedes Jahr kam Pamelas Familie am Ende der Saison, um zu helfen, das Camp für den Winter abzuschließen, und sich noch ein paar letzte Sommertage zu stehlen, bevor es zurück in die Stadt ging.
    In Gegenwart der Lightseys musste er besonders vorsichtig sein. Pamela sollte es von ihm persönlich erfahren. Wenn sie die Neuigkeiten von ihren Eltern hören würde … daran wollte er nicht einmal denken. Und um die Sache noch komplizierter zu machen, stand Mariskas Mutter hinter dem Büfetttisch und sorgte dafür, dass die Desserttabletts stets gut gefüllt waren. Helen Majeskys Beerentörtchen und Kolaches waren legendär und fanden reißenden Absatz.
    Als sie Mariska erblickte, winkte Helen ihr zu, wobei ihr Lächeln ein wenig gezwungen wirkte. Philip war sich ziemlich sicher, dass Helen eine Vermutung hatte, was ihn und ihre Tochter anging – und dass sie es nicht guthieß. Wie sollte sie auch. Jeder wusste von seiner Verlobung mit Pamela, und so musste sie natürlich annehmen, dass er ihrer Tochter das Herz brechen würde.
    Er wollte Helen beruhigen, sie wissen lassen, dass er vorhatte, den Rest seines Lebens damit zu verbringen, ihre Tochter glücklich zu machen. Bald, dachte er. Bald werde ich alles richtigstellen.
    Im Pavillon gingen Mariska und er getrennte Wege, auch wenn es ihm schwerfiel, den Blick von ihr zu wenden. Ein Strahlen schien sie zu umgeben, und auch wenn er wusste, dass es von den Lichtern entlang der Balustrade kam, fand er, dass es ihr einen überirdischen Glanz verlieh, als wäre sie nicht von dieser Welt.
    „Hey, Phil.“ Earl, sein bester Freund und Mitbewohner im College, klopfte ihm auf den Rücken. „Du hast die Mitarbeiterversammlung am Bootshaus verpasst.“ Das war der Code fürs Haschischrauchen. Anthony George Earl der Dritte war ein großer Freund von Gras und gönnte sich das Vergnügen jeden Abend. Eine Bong zu rauchen war beinahe auch schon so etwas wie ein Camp-Ritual.
    „Ich werde es überleben. Lass uns was zu essen besorgen.“
    „Guter Plan. Ich bin kurz vorm Verhungern.“ Seine Augen waren geschwollen und glänzend, ein Zeichen dafür, dass er das Meiste aus der „Mitarbeiterversammlung“ herausgeholt hatte.
    Sie gingen am Büfett entlang und mussten relativ laut sprechen, um die Musik zu übertönen. „Ich nehme den Morgenzug zurück“, sagte Earl mit dem Mund voll Maischips. „Mann, ich hasse es, von hier weg zu müssen.“
    „Ich auch.“ Philip schaute sich verstohlen nach Mariska um. Sie tanzte gerade mit Terry Davis, einem jungen Mann aus dem Dorf, der hier im Camp die Hausmeistertätigkeiten verrichtete. Wie üblich war Davis leicht angetrunken. Er war gebaut wie ein Footballspieler und konnte ein Sixpack Bier binnen weniger Minuten

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