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Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Titel: Verstohlene Blicke - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katalin Sturm
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Ton. »So, wo waren wir stehen geblieben? Habt ihr alle noch Wein?«
    »Setz dich, wir haben noch genug.«
    Cordula lehnte sich in die Polster und kostete die angespannte Stille aus. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Jetzt musste sie Farbe bekennen. Sie holte tief Luft. »Also, ich habe mir gedacht, es könnte erregend sein, mal Sex an einem öffentlichen Ort zu haben.«
    Katrins Mund stand offen.
    »Na ja, soooo ausgefallen ist mein Wunsch nun auch nicht gerade!«, versuchte Cordula abzuschwächen.
    Linda gab sich ganz locker. »Klar, warum nicht? Ich wär dazu viel zu feige. Aber Cordula hat dann gleich das richtige Handwerkszeug parat, falls sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angeklagt wird, ist doch praktisch!«
    Katrin kicherte. »Gibt’s den Paragraphen eigentlich noch?«
    Cordula ratterte sogleich den Wortlaut des Paragraphen herunter. »Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 183 mit Strafe bedroht ist.« Sie fügte hinzu: » Allerdings ist es immer wieder Gegenstand der Diskussion, was eigentlich unter sexueller Handlung zu verstehen ist. Das, was ich will, ist aber ganz sicher darunter zu verstehen, Mädels!« Cordula erhob sich zum Gehen.
    »Ab ersten September bist du dran!«, erinnerte Linda sie und brachte sie zur Tür. Auf dem Weg nach Hause machte sich in Cordulas Unterleib ein vorfreudiges Kribbeln bemerkbar.

Besuch? Na klar! So schnell lasse ich mich nicht abwimmeln. Der Baum auf der Straßenseite gegenüber bietet mir genug Deckung. Ich sehe im dritten Stock die erleuchteten Fenster. Der Klingel nach müsste es ihre Wohnung sein. Ob sie sich gewundert hat, dass ich ihre Adresse kenne? Schließlich hat sie mich nicht eingeladen, als wir in dem Bistro saßen und versuchten, die Fremdheit zwischen uns wegzureden. Es war eine blöde Situation. Und es war mehr als deutlich, dass sie nicht über die Vergangenheit sprechen wollte. Um nicht über sich selbst reden zu müssen, hat sie mir Löcher in den Bauch gefragt. Alles Nebensächlichkeiten. Dinge, die sie nichts angehen, über die ich nicht reden will. Meine Geheimnisse muss sie nicht kennen. Gerade kommt eine Frau aus der Haustür. Ob sie ihr Besuch war? Sie sieht gut aus. Wie eine Geschäftsfrau, sehr taff und schick. Ich werde noch ein wenig warten. Bis die Lichter oben ausgehen. Linda, Linda, du entkommst mir nicht!

Cordula
    Der Fahrstuhl brachte sie in die Tiefgarage. In dem Gebäude, in dem sich ihre Kanzlei befand, waren noch eine Arztpraxis, eine Computerfirma und ein Fachmarkt für Bürozubehör untergebracht. Alle nutzten die Tiefgarage. Es war bereits nach zwanzig Uhr, und Cordula freute sich auf ein langes Bad. Mit dem Autoschlüssel in der Hand drückte sie die schwere Brandschutztür auf, um zum Parkdeck zu gelangen, auf dem nur noch wenige Autos standen. Fast wäre sie mit einem Mann zusammengeprallt, der gleichzeitig die Tür von der anderen Seite aufgerissen hatte, um in das Gebäude zu kommen.
    »Nicht so stürmisch, schöne Frau!«, entfuhr es ihm.
    Cordula, die seit Tagen auf ihre Überraschung wartete, unterzog den Fremden einem schnellen Check. Grauer Kurzhaarschnitt, wache graublaue Augen, Fältchen in den Augenwinkeln und um den Mund herum. Er schien viel zu lachen. Vom Alter her zu ihr passend und genau ihr Typ. Da hatten sich die Mädels etwas Schönes für sie ausgesucht. Sie tat, was sie sonst in ähnlichen Situationen nie tat: Sie grinste ihm offen ins Gesicht. Fast schon herausfordernd.
    Er schien das Spiel mitspielen zu wollen. »Kennen wir uns?«
    Cordula liebte Spiele. Sicher hatten die Mädels in der Agentur einen entsprechenden Hinweis gegeben. »So weit ich weiß, nein, aber was nicht ist, kann ja noch werden.«
    Die Antwort schien ihm zu gefallen. »Gern, und wie darf ich Sie anreden?«
    Cordula überlegte kurz, ob sie ihm ihren richtigen Namen sagen sollte, und entschied sich dafür. »Cordula, das reicht. Und Sie?«
    »Michael Sommer.«
    Er verriet ihr sogar seinen Nachnamen. Der garantiert genauso falsch ist wie sein Vorname.
    Noch immer standen sie in der geöffneten Tür, die Michael in den Rücken drückte.
    »Wollen wir uns einen angenehmeren Ort suchen?«
    Cordula nickte. Das wurde aber auch Zeit. Was hatte er sich wohl für sie ausgedacht? Seit Tagen trug sie Strümpfe und Strapse unter ihrem Kostüm, jetzt würden sie sich als

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