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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihm bitte klar, daß ich ihn untersuchen und behandeln muß.«
    Da James seiner Stimme nicht traute, nickte er nur. Eigentlich hätte er das Interesse des guten Doktors an den >Wilden< anerkennen müssen. Statt dessen ärgerte er sich maßlos, weil Wheedon glaubte, er wäre intelligenter und lernfähiger als die Medizinmänner — nur wegen seiner Hautfarbe.
    Lächelnd kam Tara in Teelas Zimmer. »Ich habe eine Überraschung für dich.«
    Teela, die vor dem Kaminfeuer saß, wandte sich neugierig zu ihrer Freundin. Die McKenzies bemühten sich rührend, ihr über diese schwierige Zeit hinwegzuhelfen
    — die Ungewißheit, was James' Schicksal betraf. Auch Jarretts Nerven wurden auf eine harte Probe gestellt, denn er mußte sein Versprechen halten, nicht einzugreifen. Sein Bruder hatte ihm nur einen kurzen Brief geschrieben und erklärt, es gehe ihm gut. Dann fügte er die Bitte hinzu, seiner Tochter liebe Grüße auszurichten. Teela wurde mit keinem Wort erwähnt.
    Unentwegt fragte sie sich, was Rileys seltsame Worte bedeuten mochten. Warum hatte sie James' Zorn erregt? Weil sie in St. Augustine blieb? Oder war sein Stolz verletzt, weil sie ihn auf dem Weg zum Gefängnis beobachtet hatte? Oder wußte er, daß sie ein Kind erwartete, und glaubte, sie hätte die Schwangerschaft geplant, um ihm das Leben noch schwerer zu machen? In letzter Zeit wurde ihr nicht mehr übel. Wenn sie sich unbehaglich fühlte, dann nur, weil sie dumm genug gewesen war, ihren Zustand nicht zu erkennen.
    Doch das konnte ihre heiße Freude über das Wunder, das in ihrem Körper geschah, nicht trüben. Angesichts dieses Glücks spielte es gar keine Rolle, was James von seiner Vaterschaft halten mochte. Mit der ganzen Kraft ihres Herzens würde sie ihr Baby lieben und ihm eine gute Mutter sein.
    Aber manchmal stellte sie sich die bange Frage, was Michael Warren tun würde, wenn er die Wahrheit erfuhr. Vielleicht sollte sie den Rat der MacKenzies befolgen und nach Hause fahren, um ihr Kind zu schützen. In Charleston könnte sie bei Jarretts Verwandten wohnen, weit genug von ihrem Elternhaus entfernt, das jetzt dem Stiefvater gehörte. Wenn sie dann im nächsten Mai großjährig wurde, konnte er sie zu nichts mehr zwingen.
    Nachdem sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte, war sie nahe daran gewesen, in ihre Heimat zu reisen. Doch dann hatte sie James gesehen, in schmachvoller Gefangenschaft auf dem Weg zum Castillo. Nichts konnte sie bewegen, St. Augustine zu verlassen, solange er sich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielt. Selbst wenn er sich weigerte, sie zu sehen, selbst wenn sie von niederträchtigen Soldaten bedroht wurde. Außerdem führte sie ein angenehmes Leben bei lieben Menschen. Auch Tara erwartete ein Baby, und Teela fand es wundervoll, dieses Erlebnis mit ihrer Freundin zu teilen.
    Zu Jennifer entwickelte sie ein besonders inniges Verhältnis. Sie spielte mit James' kleiner Tochter, las ihr Märchen und andere Geschichten vor. Wenn das Kind angstvolle Fragen nach dem Vater stellte, versicherte Teela, er sei im Fort gut aufgehoben.
    John Harrington blieb stets in ihrer Nähe, fürsorglich und hilfsbereit. Obwohl er immer noch im Fort Peyton stationiert war, kam er oft nach St. Augustine und verlor niemals die Geduld mit ihr.
    Auch er hatte James nach der Gefangennahme nicht mehr gesehen, da er einen Tag später zu seiner Dienststelle zurückgekehrt war. Bald würde er Urlaub bekommen und Teela wieder besuchen. Wann immer sie ihn sah, weckte seine unerschütterliche Zuneigung Schuldgefühle. Er tat alles für sie, was in seiner Macht stand, erwähnte niemals ihren Zustand, und sie hoffte inständig, sie würde ihre Dankbarkeit eines Tages beweisen können.
    Wäre nicht die ständige Sorge um James gewesen, hätte sie diese Zeit genossen. Da sie Tara nicht mit ihrem Kummer belasten wollte, zwang sich Teela zu einem Lächeln. »Eine Überraschung?«
    »Eine Party.«
    »O Tara, ich sollte nicht auf Parties gehen. Mein Zustand ist zwar noch nicht offensichtlich, aber manche Klatschbasen haben scharfe Augen. Und wenn entsprechende Gerüchte aufkommen, könnte ein Offizier ins Landesinnere reisen und Michael Warren holen.«
    »Keine Bange, Jarretts Freunde werden uns rechtzeitig verständigen, wenn Warren zurückkommt.«
    »Trotzdem, eine Party wäre unangenehm. Die älteren Damen lehnen mich ab.«
    Angewidert rümpfte Tara die Nase. »Um die mußt du dich nicht kümmern. Du stehst unter Jarretts Schutz. Ganz egal, was er tut — seine

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