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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gleichen Smaragdgrün wie ihre Augen und betonte die elfenbeinweißen Schultern. Nach der Empire-Mode geschnitten, mit hoher Taille, verbarg es geschickt die Schwangerschaft.
    »Glaub mir, Running Bear . . ., begann Wildcat, dann unterbrach er sich. »Ah, da ist ja Warrens Tochter!«
    »Ja«, bestätigte James und ging über das Parkett.
    Wildcat folgte ihm und hielt ihn zurück. »Wollen wir uns wie zivilisierte Wilde benehmen?«
    »Natürlich.«
    »Dann mach mich mit ihr bekannt.«
    Da James keine Wahl hatte, mußte er Wildcat gestatten, ihn zu begleiten. Lächelnd eilte John seinem Freund entgegen und umarmte ihn. »James, mein guter Junge, wie schön, dich wiederzusehen! Offenbar geht's dir gut. Was ist eigentlich los? Ich versuchte dich im Castillo zu besuchen, aber ein griesgrämiger alter Lieutenant verwehrte mir den Zutritt. Und Jarrett teilte mir mit, du würdest dich selber um deine Angelegenheiten kümmern. Aber sei versichert, wenn ich irgend etwas für dich tun kann ...
    »Das tust du doch bereits.« Schon im nächsten Augenblick bereute James den Klang seiner eisigen Stimme, denn Harrington freute sich aufrichtig über die unverhoffte Begegnung. »Du kümmerst dich um Warrens Tochter.«
    »Ja, wir gehen öfter aus. Vorerst läßt uns der Colonel in Ruhe. Aber für dich hat er einiges vorgesehen. Zum Beispiel den Galgenstrick.« »Tatsächlich?«
    »Wildcat!« Erst jetzt erblickte John den Krieger, der hinter James stand und fuhr etwas stockend in der Muskogee-Sprache fort: »Wie elegant Sie aussehen! Amüsieren Sie sich gut?«
    »So gut, wie sich ein Gefangener amüsieren kann«, entgegnete Wildcat.
    »Also, ich finde das großartig!« verkündete John grinsend. »Wir treffen uns weder an der Front noch bei langwierigen Verhandlungen — sondern auf einer Party! Wirklich, ich muß sagen ...« Abrupt verstummte er, als er James' Blick sah, der Teela zu durchbohren schien. »Eh
    — würdest du gern mit meiner Verlobten tanzen?«
    Mit seiner Verlobten. Warrens Wahl für seine Stieftochter. Teela. War es Hohn, ein alberner Scherz oder die Wahrheit?
    Mühsam bezwang James seinen Zorn. »O ja, das wäre wundervoll.« Er ging zu Teela, die sich gerade mit einem grauhaarigen Colonel unterhielt, nickte dem Mann zu und ergriff ihre Hand.
    Mit funkelnden Augen starrte sie ihn an und versuchte, ihm ihre Finger zu entziehen. Aber er war stärker und riß sie in seine Arme — in das Feuer, das ihn seit der letzten Begegnung quälte, das sein Herz zu verbrennen drohte.

24
    Als er sie auf die Tanzfläche zerrte, zischte sie: »Bastard!«
    Die Stirn spöttisch gerunzelt, beugte er sich zu ihrem Ohr hinab. »Biest!«
    »Was für abscheuliche Manieren du hast ...«, begann sie. Doch da wirbelte er sie bereits im Walzertakt übers Parkett, und der schnelle Rhythmus nahm ihr fast den
    Atem. Er war ein ausgezeichneter Tänzer und zog viele Blicke auf sich, nicht zuletzt, weil Teela bei jeder Drehung den Arm abzuschütteln suchte, der ihre Taille umfing. Schließlich gab sie ihren Widerstand auf und folgte seiner Führung, vermied aber geflissentlich jeden näheren Körperkontakt. »Laß mich los!« fauchte sie. »Oder soll ich dir vor all den Leuten eine Szene machen?«
    »Drohst du mir?«
    »Für einen Wilden bist du erstaunlich scharfsinnig.«
    »Besten Dank für das nette Kompliment! Wie kann ich mich revanchieren? Vielleicht, indem ich dir versichere, wie sehr mich unser Wiedersehen beglückt ...«
    »Lügner!«
    »Oh, ich lüge nicht.«
    »Dann bist du ein elender Heuchler!«
    »Und wofür soll ich dich halten? Leichten Herzens bist du in die Zivilisation zurückgekehrt, la belle femme in Samt und Seide, und du vergißt ...«
    »Nichts vergesse ich — und einen Mann, der mich so gräßlich behandelt hat, schon gar nicht!«
    »Habe ich das getan? Nun, ich will's wieder gutmachen und dir gestehen, daß ich nur deinetwegen auf diese Party gegangen bin.«
    »Wie seltsam, nachdem du dich so entschieden geweigert hast, mich zu sehen ...«
    »Nur weil ich unter vier Augen mit dir sprechen muß.« Er tanzte mir ihr durch eine offene Glastür, auf die hintere Veranda hinaus. Dort blieb er stehen und grub seine Finger schmerzhaft in Teelas Schultern. »Von wem ist das Kind?«
    »Was?«
    »Du hast mich sehr gut verstanden. Also, von wem ist das Kind?«
    Mühsam rang sie nach Luft. »Oh, du Schurke!« würgte sie hervor und schlug ihn blitzschnell ins Gesicht. Dann befreite sie sich von seinem Griff und rannte hoch erhobenen

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