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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Kopfes davon. Statt ins Haus zurückzukehren, eilte sie über den Rasen.
    »Verdammt, Teela ...«
    »Geh zum Teufel! Oder zurück ins Gefängnis! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!«
    »Bleib stehen!« befahl er und rannte ihr nach.
    »Laß mich in Ruhe!«
    Plötzlich drangen laute Stimmen aus dem Ballsaal. »Der Indianer ist entkommen!«
    O Gott, Wildcat, dachte James. Offenbar hat er eine Chance zur Flucht genutzt. Doch dann erkannte er, daß die Soldaten ihn selbst verfolgten. Und Teela stürmte immer noch davon!
    Nein, er durfte sie nicht gehen lassen. So vieles war ungesagt geblieben. »Teela, komm zurück!« Ehe er sie einholen konnte, wurde sein Arm gepackt. »Lassen Sie mich los!«
    »Ich habe ihn!« schrie der Mann, und James' Faust traf sein Kinn.
    Doch dann fielen vier andere Soldaten über ihn her. Schüsse krachten, und James wehrte sich nicht mehr. Seufzend lief Kommandant Morrison zu ihm. »Um Himmels willen, was ist bloß in Sie gefahren, Mr. McKenzie? Ich dachte, Wildcat würde uns Ärger machen. Aber dieser Vollblutindianer flirtet charmant mit den Damen, während Sie sich hier draußen mit meinen Leuten herumbalgen.«
    »Das hatte ich nicht vor, Captain. Leider versuchten mich Ihre Männer zurückzuhalten, als ich etwas erledigen wollte.«
    »Hören Sie, Mr. McKenzie, Sie können nicht herumlaufen, wie's Ihnen paßt. Sie sind ein Kriegsgefangener. Und so sehr ich's auch bedaure, ich muß Sie ins Fort zurückbringen.«
    James fügte sich in sein Schicksal, da er keine Wahl hatte. Falls er weiterhin Widerstand leistete, würde man ihm womöglich eine Kugel in den Kopf jagen. »Also gut, Captain.«
    Auf dem Rückweg zur Festung vermochte er seinen Zorn kaum zu zügeln. Teela hatte ihn geschlagen und war davongerannt. An einem Ort, wo man ihm verwehrt hatte, ihr zur folgen, wo er — der hilflose Gefangene — von einer Übermacht bezwungen worden war ... Wenn er das nächste Mal eine Antwort von ihr verlangte, würde er es so einrichten, daß niemand dazwischentreten konnte.
    Später kam Wildcat zu ihm, und James kannte nur einen einzigen Gedanken. »Gebt mir rechtzeitig Bescheid, wenn ihr eure Flucht plant.«
    »Begleitest du uns?«
    »Ja.« Er mußte sie Wiedersehen. Zu seinen Bedingungen. Selbst wenn er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, Osceola und die anderen im Stich zu lassen.
    »Was für ein Spektakel!« meinte Tara, als sie Teelas Zimmer betrat und ihre Handschuhe abstreifte. »Jarrett fand keine Gelegenheit, mit seinem Bruder zu reden. Aber wir hörten das Getuschel im Ballsaal. Falls die Gerüchte stimmen, versuchte James dich zu attackieren, und du liefst davon. Mindestens acht Soldaten mußten ihre ganzen Kräfte aufbieten, um ihn zu bändigen. Darf ich diesem Tumult entnehmen, daß ihr gestritten habt?«
    »Er ist ein elender Bastard! O Gott, wurde jemand verletzt?«
    »Nun, einer der Jungs wird morgen mit blauen Flecken am Kinn aufwachen. James kann ziemlich brutal zuschlagen.«
    Unbehaglich kaute Teela an ihrer Unterlippe. Obwohl sie den Zwischenfall bedauerte, fühlte sie sich jedoch im Recht. »Er — er hat mich gefragt, wer der Vater des Babys ist.«
    »Dann hat er nichts Besseres verdient.«
    »Tara ...«
    »Ja?«
    »Was geschah, nachdem ich nach Hause gefahren war?«
    »James wurde ins Castillo zurückgebracht. Laß ihn eine Weile schmoren. Vielleicht gibt ihm die peinliche Szene zu denken, und er wird sich in Zukunft etwas vernünftiger benehmen.«
    »Hoffen wir's ...«
    Tara verließ das Zimmer und lehnte sich an die geschlossene Tür. Teela und James waren viel zu eigensinnig und zu stolz. Irgendwie mußte dieses Problem gelöst werden. Doch dafür brauchten sie Zeit, die sie vermutlich nicht finden würden.
    »Hast du dir den Fluchtweg eingeprägt?« wisperte Wildcat, obwohl keiner der Wächter auch nur ein Wort Muskogee verstand.
    James nickte. Während sie durch den Festungshof wanderten, schaute er nach Südwesten.
    In dieser Richtung galten die Mauern als unüberwindlich. Deshalb wurden dort keine Soldaten postiert. In einer dunklen Nacht konnten geübte Kletterer ungehindert den Schutzwall erreichen. Etwa viereinhalb Meter über dem Boden klaffte eine kleine Öffnung, anderthalb Meter hoch und nur vierzig Zentimeter breit, in die fast zwei Meter dicke Mauer eingelassen und von zwei Eisenstäben versperrt. Aber James, Wildcat und ein Krieger namens Coweta hatten entschieden, sie könnten die eine Stange aus der Verankerung lösen, an der zweiten ein

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