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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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vor sich hin. »In den Adern unseres Babys wird kaum Indianerblut fließen, und doch ...«
    »Ja?«
    Er wandte sich zu ihr. »Oft genügt den Weißen ein einziger Tropfen Indianerblut, um einen Menschen zu verachten.«
    »Aber viele wissen, daß die Hautfarbe unwichtig ist, und sie werden unsere Freunde sein.«
    »Du lebst in einer Fantasiewelt.«
    »Jedenfalls haben wir nur diese eine Welt, und damit müssen wir uns begnügen.«
    Am nächsten Nachmittag erklärte er, nun würden sie offensichtlich parallel zu den Soldaten und mehreren Seminolengruppen reiten.
    »Sollen wir nicht warten und alle vorbeilassen?« schlug Teela vor. James hatte wieder einen Hasen erlegt, den sie geschickt häutete und ausnahm. Dann briet sie ihn über dem kleinen Lagerfeuer.
    »Nein, ich möchte sie überholen.«
    »Wenn du meinst ...« Sie aßen, dann lagen sie beisammen und beobachteten die Sterne.
    Während der Nacht begann es zu regnen. Blitze zuckten, gefolgt von ohrenbetäubenden Donnerschlägen. Vergeblich suchte James eine Höhle in der näheren Umgebung, und so baute er einen Unterschlupf aus Zweigen und Blättern.
    Bald war die Erde überflutet. So kletterten sie auf einen Baum, und Teela schlief in James' Armen. Am Morgen hörte es zu regnen auf.
    Niemals erwähnte sie die Insektenstiche an ihrem Hals und an den Armen, niemals beklagte sie sich. Er fürchtete, in dem Regen hätte sie sich eine Fieberkrankheit geholt. Teelas Haut fühlte sich so warm an. Seufzend lehnte er seinen Kopf an den Baumstamm. Nicht zum erstenmal bereute er, daß er sie auf seine Flucht mitgenommen hatte.
    Mit strahlenden Augen erwachte sie und wisperte: »Ich liebe dich.«
    »Und ich dich«, antwortete er und küßte sie lächelnd. Ja, er liebte sie über alles, aber Tag für Tag riskierte er ihr Leben.
    »Weißt du was?« fragte sie leise.
    »Was?«
    »Heute ist Weihnachten.«
    »Und du bist mitten in der Wildnis, wo niemand an Jesus Christus glaubt.«
    »Aber ich feiere dieses schöne Fest so glücklich und zufrieden wie seit vielen Jahren nicht mehr.«
    »Außerdem bist du krank!« rief er erschrocken, als sie niesen mußte.
    »Auch in Charleston war ich manchmal krank.«
    »Und ich kann dir nicht einmal was schenken.«
    »Oh, ich habe alles, was ich brauche.«
    Er sprang vom Ast und half ihr herunter. »Bisher sind wir zu langsam geritten. Von jetzt an müssen wir uns leider beeilen. Jarrett und ich besitzen Hütten an der Bucht, die unser Vater hinterlassen hat. Wenn wir sie erreichen ...«
    »Gut, dann brechen wir auf.«
    Am Nachmittag folgten sie einem Weg, der den Lake Okeechobee umrundete.
    James zügelte sein Pferd und schaute sich unbehaglich um.
    »Was gibt's?« fragte Teela.
    »Indianer«, erwiderte er und zeigte auf Hufspuren, die sie kaum ausmachen konnte. »Unbeschlagene Pferde. Sehr viele. Und die Abdrücke von Mokassins. Offensichtlich halten sich die Seminolen in unmittelbarer Nähe auf. Ich bringe dich zu dem Wäldchen da drüben. Bleib dort, unter allen Umständen, bis ich dich hole.«
    »Aber — James ...«
    »Teela, ich weiß noch nicht, was das zu bedeuten hat. Bitte, sei nicht störrisch! Diesmal mußt du mir ausnahmsweise gehorchen. Versprich's mir!«
    »Ja, ich schwör's. Und wohin willst du ...«
    »Ich muß herausfinden, was da los ist.«
    Zu seiner Erleichterung protestierte sie nicht mehr. An einem Hang oberhalb des Sees fand er eine dichtbelaubte
    alte Eiche mit einem hohlen Stamm, in dem Teela auf ihn warten konnte.
    Er küßte sie und wollte auf sein Pferd steigen. Aber sie klammerte sich mit aller Kraft an ihn.
    »Hier bin ich nicht in Gefahr«, versicherte er, nahm seine Halskette ab, an der ein silbernes Amulett hing, und streifte sie über Teelas Kopf. »Du vielleicht schon ... Ich führe dein Pferd weg, dann wird dich niemand finden. Und dieser Talisman beschützt dich. Rühr dich bloß nicht vom Fleck!«
    »Mach dir keine Sorgen. James ...«
    »Vergiß nicht, heute feiern wir Weihnachten. Sei vorsichtig! Dein Leben ist das allerschönste Geschenk, das du mir geben kannst.«
    Liebevoll drückte er sie an sich, dann half er ihr, in den hohlen Eichenstamm zu kriechen. Er nahm ihr Pferd am Zügel, schwang sich auf seinen Hengst und galoppierte davon, ehe er sich anders besinnen konnte.
    Etwa eine halbe Meile von Teelas Versteck entfernt, band er sein Pferd an einen Kiefernast, folgte den Hufspuren bis zu einer Lichtung und blieb abrupt stehen.
    Während des ganzen grausigen Kriegsspektakels hatte er keine so

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