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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Hang heraufstieg. Der Zauber des Tages war abrupt zerstört worden, das Gefühl, wenigstens zeitweise einer liebevollen Familie anzugehören. Sekundenlang schloß sie die Augen und hoffte, es wäre nur ein Alptraum.
    Aber sie mußte sich mit der grausamen Wirklichkeit abfinden. Warren ging unaufhaltsam zur Veranda, ein Dämon in Fleisch und Blut — fest entschlossen, die Stieftochter wieder in seine Hölle zu zerren.

8
    Vom Scheitel bis zur Sohle sah Michael Warren wie ein korrekter Offizier aus. Die blaue Uniform saß perfekt, die Hose wies messerscharfe Bügelfalten auf. Um sich vor der unbarmherzigen Florida-Sonne zu schützen, trug er einen Schlapphut, auf dem eine Feder im Wind flatterte
    — das einzige Zugeständnis an seine Eitelkeit. Die Gesichtszüge des fast fünfzigjährigen Mannes wirkten hart und kalt, mit ernsten dunklen Augen, einer geraden Nase und schmalen Lippen. Durch sein braunes Haar zogen sich graue Strähnen.
    »Mr. McKenzie!« begrüßte er Jarrett. Er hatte James ein paarmal getroffen — nicht auf dem Schlachtfeld, aber die Begegnungen waren trotzdem unerfreulich gewesen. Meistens saßen sie sich am Verhandlungstisch gegenüber, zum Beispiel, wenn Warren, im Gegensatz zu den Seminolen, die Bedingungen eines Waffenstillstands nicht einhielt. Er wußte, daß die McKenzies Halbbrüder waren, und er verstand nicht, warum sich James für die Indianer einsetzte, statt seinem weißen Erbe den Vorzug zu geben.
    Nachdem er die Verandastufen hinaufgestiegen war, reichte er dem Hausherrn seine Hand, die nur zögernd ergriffen wurde. Dann verneigte sich der Colonel vor Tara. »Wie schön, Sie wiederzusehen, Mrs. McKenzie!«
    Tara nickte ihm zu, und Jarrett bemerkte: »Soweit ich informiert bin, sollte John Harrington Ihre Tochter zu Ihnen bringen, Sir.«
    »Als ich diesen Entschluß faßte, wußte ich noch nicht, daß ich in dieser Gegend zu tun haben würde. Nun kann ich Ihnen persönlich für Ihre Gastfreundschaft danken.«
    »Es war uns ein Vergnügen, Miss Warren bei uns aufzunehmen.«
    Erst jetzt wandte sich der Colonel zu Teela, und James sah verblüfft den Haß, der in den Augen des Mannes auf-flammte. Offensichtlich wurde dieses Gefühl erwidert. Vater und Tochter umarmten sich nicht und schienen nicht einmal geneigt, einander höflich zu begrüßen.
    »Running Bear ...« Endlich nahm Warren auch James zur Kenntnis, der Teelas verwunderten Blick spürte. Sie hörte seinen Seminolennamen zum erstenmal.
    »Colonel ...«, erwiderte er mit einer knappen Verbeugung.
    »Freut mich, Sie in dieser zivilisierten Umgebung zu sehen.«
    »Ich bin sehr gern im Haus meines Bruders«, entgegnete James, der sich nicht so leicht herausfordern ließ.
    »Wahrscheinlich wäre es ihrer Gesundheit dienlicher, wenn Sie sich öfter hier aufhalten würden.«
    »Nun, wir alle müssen unsere Pflichten erfüllen.«
    Warren zuckte die Achseln. »Hattest du eine angenehme Reise, Teela?«
    »Wie du siehst, bin ich wohlbehalten hier eingetroffen.«
    »Ohne deine Leibwächter.«
    »Das dürfen Sie Ihrer Tochter nicht vorwerfen, Sir«, mischte sich Jarrett hastig ein. »Ich wußte nicht, daß die jungen Männer Miss Warren nach Cimarron begleiten sollten, und so ließ ich sie in Tampa zurück.«
    »Da in ganz Florida Gefahren lauern, muß eine junge Dame, die diese Gegend aufsucht, ständig bewacht werden.«
    »Nicht in meinem Haus. Aber was das Risiko betrifft, haben Sie recht, und es erstaunt mich, daß ein kriegserfahrener Mann wie Sie seine Tochter hierherholt.« Um den Tadel zu mildern, lächelte Jarrett freundlich.
    Aber es interessierte den Colonel nicht im mindesten, wie andere Leute seine Maßnahmen beurteilten. »Ich entstamme einer Soldatenfamilie, und unsere Ehefrauen und Töchter sind den Männern stets an die Front gefolgt. Außerdem, Mr. McKenzie — vielleicht werden Sie und Ihre Gemahlin eines Tages herausfinden, wie leicht sich
    Töchter in Gefahr bringen können. In meiner Nähe ist Teela am sichersten. Als ich sie nach Florida beorderte, dachte ich allerdings, ich würde in Tampa stationiert bleiben. Aber General Jesup führt einen unerbittlichen Feldzug, und ich bin zumeist inmitten der Wildnis beschäftigt. Neulich habe ich ein Haus in Tallahassee gekauft, das ich leider nur selten sehe, weil der Feind die im März getroffenen Vereinbarungen konstant mißachtet.«
    Auch dieser Herausforderung begegnete James ruhig und gelassen. »Tallahassee liegt ziemlich weit von hier entfernt.«
    »In Kriegszeiten —

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