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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie in das alles hineingezogen wurden ...«
    »Machen Sie sich deshalb keine Gedanken. Packen Sie Ihre Sachen. Inzwischen rede ich mit Jarrett.«
    Teela eilte in ihr Zimmer, schloß die Tür hinter sich und holte ihre kleine Samtbörse aus dem Schrank. Hastig nahm sie das Geld heraus und stopfte es in ihre Rocktasche.
    Sicher würde Tara versuchen, ihr beizustehen, und Teela war ihr dankbar. Aber jetzt konnte ihr niemand helfen. Sie würde es nicht ertragen, die Nacht an Bord des Schiffes zu verbringen, in Warrens Nähe. Und sie wollte den McKenzies keine Schwierigkeiten bereiten. Deshalb mußte sie sofort verschwinden.
    Aber — wohin? Jenseits der Felder von Cimarron lag ein verlassenes Dorf. Tara hatte ihr davon erzählt. Und dann? Wie sollte sie in der Wildnis überleben? Sie hatte gelernt, einen Haushalt zu führen und zu handarbeiten, auf dem Spinett zu spielen und mit halbwegs passabler Stimme zu singen. Aber sie konnte kein Jagdwild erlegen und auch nicht kochen. Außerdem wimmelte es da draußen von Schlangen, Krokodilen und — Indianern.
    Für ein paar Sekunden schloß sie die Augen, betete um Mut und Kraft. Welche Gefahren ihr auch drohen mochten — lieber würde sie sterben, als die Brutalität ihres Stiefvaters zu ertragen.
    Sie durfte nicht länger in diesem Haus bleiben. Sonst würde sie Warrens Zorn gegen die McKenzies herausfordern. Sie nahm ein Cape aus dem Schrank und warf es um ihre Schultern. Dann öffnete sie vorsichtig die Tür, schlich in den Flur und die Treppe hinab. In der Halle hörte sie Taras und Jarretts Stimmen, die aus der Bibliothek drangen.
    »Man müßte ihn erschießen! Hätte ich's bloß getan!«
    »O Jarrett, so etwas solltest du nicht einmal denken! Wenn er's auch verdient hätte ... Man würde dich zum Tod verurteilen. Und das könnte ich nicht ertragen. Dann würde auch ich sterben. Wir müssen mit Warren reden — und Teela irgendwie vor ihm schützen.«
    »Wie denn?«
    »Schluck deinen Stolz hinunter, dem Mädchen zuliebe, und versuch, ihm Vernunft beizubringen.«
    »Warum weigert sie sich, Harrington zu heiraten?« fragte er ungeduldig. »In seiner Obhut würde ihr nichts zustoßen.«
    »Ja, das wäre wohl am besten. Vielleicht können wir sie dazu überreden. Aber vorerst müssen wir Teela von Warren fernhalten. Dieser Mann ist bösartig, und er würde sie grausam mißhandeln. Vorhin hat er sie geschlagen.«
    Teela hörte Jarrett seufzen. »Leider hat er das Recht dazu. Er ist ihr Vormund.«
    »Großer Gott, niemand hat das Recht, sich so zu verhalten ...«
    »Natürlich, Tara, das weiß ich. Also gut. Wir haben eine Stunde Zeit, und ich werde versuchen, mit ihm zu sprechen. Aber wir riskieren, daß er seine Soldaten ins Haus schickt und Teela gewaltsam auf sein Schiff bringen läßt.«
    »Und wenn ihm die Männer nicht gehorchen?«
    »Dann würden sie's bitter büßen.«
    »Irgendwas müssen wir doch tun ...«
    »Tara, mein Liebes, ich will mich bemühen, das schwöre ich dir.«
    In Teelas Augen brannten Tränen. Sie war den beiden von Herzen dankbar. Und nun durfte sie nicht länger zögern. Sonst würde sie die einzigen Menschen gefährden, die ihr seit Lillys Tod freundlich begegnet waren. Was keiner der beiden wissen konnte — mit Michael Warren war es unmöglich, vernünftig zu reden.
    Sie rannte durch die Hintertür aus dem Haus und zu den Ställen. In der vierten Box fand sie die schöne, fuchsrote Stute, die sie am Morgen geritten hatte. Teela suchte einen Sattel und eine Decke. Als sie den Gurt festzurrte, spürte sie, daß sie beobachtet wurde. Unbehaglich wandte sie sich zur Tür. Jennifer starrte sie mit großen Augen an. »Wollen Sie fliehen?« fragte das kleine Mädchen traurig.
    »Bitte, sei still!« flüsterte Teela und legte einen Finger an die Lippen. »Ja, ich muß weg von hier. Mir bleibt nichts anderes übrig. Mein Vater — ist nicht so gut wie deiner. Und ich habe Angst vor ihm. Verstehst du das? Ich werde dich sehr vermissen, Jennifer.«
    »Mir werden Sie auch fehlen, Teela. Und meinem Vater.«
    »Dein Vater — ist nicht mehr hier.«
    »Manchmal muß er ganz schnell davonreiten.«
    »Und heute war's meine Schuld«, seufzte Teela. »Tut mir leid.«
    »Schon gut. Sicher wird er bald zurückkommen.« Jennifer hielt eine Feldflasche hoch. »Da ist Wasser drin. Nehmen Sie's mit. Wenn Sie nach links reiten, kommen Sie zu den alten verlassenen Hütten. Dort können Sie sich vor dem kalten Nachtwind schützen. Und die Wölfe wagen sich nicht ins Dorf,

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