Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
würde sie davonfliegen können. Nicht einmal, wenn er aus ihrem Leben verschwand. »James ...«
    »Vorsicht!« warnte er sie. »Wir sind schon da.«
    Inzwischen waren Tara und Jarrett vor der Hinterveranda abgestiegen. Zwei junge Burschen übernahmen die Pferde. Dann warteten sie auf Teela und James.
    »Oh, die Limonade steht bereits auf dem Tisch«, verkündete Tara fröhlich. »Ganz egal, was ringsum geschieht
    — Jeeves hat auf Cimarron eine Oase des Friedens geschaffen.«
    »Ja, er ist großartig«, bemerkte James, als er mit Teela die Veranda betrat. Seine Mundwinkel zuckten, und sie versuchte nicht zu erröten, was ihr kläglich mißlang.
    »Dann lauf ich jetzt in die Küche und sage ihm, daß wir essen wollen«, erbot sich Tara.
    »Nehmen Sie Platz, Miss Warren.« Höflich rückte Jarrett ihr einen Stuhl an dem kleinen, hübsch gedeckten Tisch zurecht. Zwischen Leinenservietten, Silberbesteck und Gläsern stand ein eisgekühlter Krug. »Offenbar haben Sie James sein rüdes Benehmen auf der Party verziehen.«
    »Natürlich, Mr. McKenzie.«
    »Glücklicherweise besitzt sie ein gütiges Herz«, erklärte James und setzte sich an ihre Seite. Dann verengten sich seine Augen. »Aber ich kann nicht alle Leute um Verzeihung für die Gefühle bitten, die ich Warren entgegenbringe.«
    Teela biß sich in die Lippen. Nur zu gut verstand sie, was ihn bewegte.
    »Hör mal, James ...«, begann Jarrett.
    Aber Teela fiel ihm ins Wort. »Tragen Sie die Schuld an den Sünden Ihres Vaters, Mr. McKenzie?«
    »Mein Vater hat keine Sünden begangen«, entgegnete James.
    »Aber niemand ist frei von Sünden.«
    »Mein Vater war ein wunderbarer Mensch, der sich nichts zu Schulden kommen ließ.«
    Offenbar hatte er seinen Vater verehrt und geliebt. Und sein Bruder bedeutete ihm ebensoviel. Plötzlich empfand sie Mitleid. Der Indianerkrieg mußte die Hölle für James sein. Doch sie hatte dieses verfluchte Blutvergießen nicht verursacht, und sie wollte nicht dafür büßen. »Auch mein leiblicher Vater war ein großartiger Mann«, betonte sie.
    Jarrett lachte leise. Sogar James brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Limonade?«
    »Bitte«, murmelte sie.
    »Bleibst du noch eine Nacht hier, James?« fragte Jarrett.
    »Sicher wäre es verführerisch, den Komfort deines Hauses noch etwas länger zu genießen.«
    Mit zitternden Fingern griff Teela nach ihrem Glas, und Jarrett warf ihr einen sonderbaren Blick zu.
    In diesem Moment kam Tara aus dem Haus. »Gleich wird Jeeves das Essen servieren. James, danach muß ich dir was zeigen. Während wir ausgeritten sind, hat Jennifer mit ihrem kleinen Vetter gespielt, und jetzt schlafen sie nebeneinander auf dem großen Bärenfell in meinem Zimmer. Die beiden sehen wie Engel aus.«
    Lächelnd schaute James zu ihr auf. »Freut mich, daß meine Tochter so gut mit dem Kleinen umgehen kann.«
    »Das habe ich dir ja schon gesagt.« Tara drückte seine Hand, und Teelas Herz krampfte sich schmerzlich zusammen. Wie nahe die McKenzies einander stehen, dachte sie neidisch, eine richtige Familie ... Seit dem Tod ihrer Mutter fühlte sie sich schrecklich einsam.
    »Jennifer ist so ein hübsches kleines Mädchen«, hörte sie sich sagen, und James starrte sie an. Erwartete er, sie würde hinzufügen: Für die Tochter eines Indianers? »Sieht sie Ihrer Frau ähnlich, Mr. McKenzie?« platzte sie heraus.
    Zum Glück nahm er ihr diese Frage nicht übel. »Ja, sie ist Naomi wie aus dem Gesicht geschnitten.« Seine Stimme klang nicht ärgerlich, nur traurig.
    »Aber das Haar hat sie von Ihnen geerbt.«
    »Das Haar unseres Vaters«, warf Jarrett ein.
    »Unseres sündenfreien Vaters«, fügte James hinzu, und Teela sah ihn wehmütig lächeln.
    Tara richtete sich auf und starrte zum Fluß hinab. »Da kommt jemand, Jarrett.« Eine kleine Schaluppe näherte sich dem Kai.
    »Offensichtlich ein Kriegsschiff«, meinte Jarrett und schaute seinen Bruder an, der die Achseln zuckte.
    Gespannt beobachtete sie, wie die Schaluppe anlegte.
    »Erwartest du jemanden?« fragte Tara ihren Mann.
    »Harrington — aber erst in ein paar Tagen. Und dieses Schiff ist aus westlicher Richtung herangesegelt.«
    Jetzt wurde die Laufplanke heruntergelassen, und ein uniformierter Mann ging an Land. Teela sprang entsetzt auf.
    Auch James erhob sich. »Warren!« stieß er hervor, ohne seinen Haß und seine Verachtung zu verbergen.
    Unverkennbar. Colonel Michael Warren. Verzweifelt preßte Teela die Lippen zusammen, während ihr Stiefvater den

Weitere Kostenlose Bücher