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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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von Tara ab. Nie wieder würde sie ein so süßes Glück genießen, eine so wilde Leidenschaft. Heute reitet er davon, dachte sie schweren Herzens. Wie sollte sie ihn jemals vergessen?
    »Wenn man vom Teufel spricht ...«, seufzte Tara.
    Teela schwang ihren Fuchs herum und blickte über ein Feld hinweg, zu den Nebengebäuden und Ställen von Cimarron. Seite an Seite galoppierten die McKenzies heran, James auf einem gescheckten Grauen, Jarrett auf einem schönen Braunen, beide ohne Sattel.
    »Offenbar veranstalten sie ein Wettrennen«, lächelte Tara. »Die meisten Männer bleiben ihr Leben lang Kinder.«
    Vergnügt beobachtete Teela, wie keiner der Brüder die Oberhand gewann. Sie wollten anscheinend auch gar nicht eingestehen, weder anderen noch sich selbst, daß sie um die Wette ritten. Als sie näher kamen, drosselten sie das Tempo.
    »Nun, Miss Warren, wie gefällt Ihnen Cimarron?« rief Jarrett.
    »Oh, ich finde es wundervoll«, erwiderte sie und versuchte James zu ignorieren. Wenn sie doch bloß die Glut dieser blauen Augen nicht spüren würde . .. »Noch nie habe ich eine schönere Plantage gesehen. Das heißt — Blue Forest, mein Familiensitz in Charleston, kann sich in etwa mit Cimarron messen.«
    »Ja, Charleston ist großartig«, bekräftigte Jarrett. »Dort haben wir Verwandte. Aber da Sie sich bei uns wohlfühlen, hoffen wir, Sie werden Cimarron als Ihre zweite Heimat betrachten. Das würde dich doch auch freuen, mein Liebes?« fragte er Tara.
    »Gewiß — obwohl hier so viele Gefahren lauern.«
    »Überall treiben sich wilde Kreaturen herum«, ergänzte James.
    »Ja, ein paar habe ich schon getroffen.« Herausfordernd hob Teela ihr Kinn. »Aber ich glaube, die meisten sind nur gefährlich, wenn sie bedroht werden oder sich fürchten. Sobald sie merken, daß man ihnen nichts antun will, sind sie recht umgänglich.«
    »Manche lassen sich niemals zähmen«, versicherte er.
    »Zahme Klapperschlangen gibt's nicht«, warnte Tara, der die unterschwelligen Strömungen entgingen. »Seien Sie bloß vorsichtig, wenn Sie das gräßliche Geräusch in unseren Wäldern hören, Miss Warren.«
    »Ja, ich werde aufpassen«, versprach Teela und schenkte James ein kühles Lächeln.
    »Hast du ihr das ganze Anwesen gezeigt?« fragte Jarrett seine Frau.
    »Alles, was man ungefährdet besichtigen kann.«
    »Sicher seid Ihr beide durstig und hungrig. Vielleicht sollten wir zum Haus zurückkehren und sehen, was Jeeves uns servieren kann.«
    Tara lenkte ihre Stute näher zum Braunen ihres Mannes heran. »Da ich gehofft hatte, ihr würdet eure Besprechung bald beenden und euch zu uns gesellen, bat ich Jeeves, den Lunch auf der Veranda anzurichten. Das Wetter ist so schön.«
    »Klingt verlockend«, meinte Jarrett, und die beiden lächelten sich an.
    Was für ein hübsches Paar dachte Teela, von einer seltsamen Sehnsucht erfaßt. Wieder begegnete ihr James' Blick. Versuchte er irgendein Geheimnis in ihrer Seele zu ergründen?
    »Also, dann kehren wir nach Hause zurück«, schlug Tara vor und ritt mit ihrem Mann voraus.
    Teela und James folgten ihnen in einigem Abstand.
    »Bleibst du noch eine Weile auf Cimarron?« fragte sie.
    »Nicht mehr lange. Ich muß mich um einiges kümmern.«
    »Oh.«
    Nach einem kurzen Schweigen erkundigte er sich höflich: »Fühlst du dich gut?«
    »Natürlich. Warum sollte ich nicht?«
    »Vielleicht hast du nicht erkannt, daß du nie mehr dieselbe Teela Warren sein wirst wie früher.«
    »Jedenfalls geht's mir gut«, entgegnete sie und starrte geradeaus. »Ich bin nicht naiv, und du brauchst dir meinetwegen keine Sorgen zu machen.«
    »Aber ich kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Tut mir leid, daß ich mich so unbesonnen verhalten habe — wenn ich's auch nicht bereue.«
    Als sie ihn ansah, lächelte er wehmütig. Hastig wich sie seinem Blick aus und strich über die Mähne ihres Pferdes. »Bitte, du mußt dich nicht entschuldigen.«
    »Immerhin habe ich dir weh getan.«
    »Nein.«
    »Jetzt lügst du.«
    »Nur ein bißchen.«
    »Habe ich dir nur ein bißchen weh getan? Oder lügst du nur ein bißchen?«
    »Beides.«
    Er lachte leise, und sie liebte den Klang seiner Stimme, die ihr so verführerisch erschien wie sein attraktives Gesicht, der kraftvolle Körper, die ausdrucksvollen blauen Augen. Das alles darfst du nicht zu sehr lieben, ermahnte sie sich. Aber James hatte zu Recht erklärt, der Falter sei der Kerzenflamme zu nahe gekommen.
    Jetzt waren ihre Flügel verbrannt. Nie wieder

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