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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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Beruhigungsmittel.”
    „Man wollte Sie ruhig stellen.”
    Sie nickte. „Nach einiger Zeit verlor ich jedes Zeitgefühl. Ich wusste aber noch, wo ich war, und ich wusste auch, dass ich dort nie mehr rauskommen würde, wenn ich nicht aufhörte, diese Pillen zu nehmen.”
    „Nun, das Schlimmste liegt hinter Ihnen. Und in ein paar Tagen haben Sie den Entzug auch geschafft.”
    „Aber was soll ich jetzt tun?” flüsterte sie an seiner Schulter. Er roch schwach nach Schweiß und Sonne, und sie gestattete sich einen kurzen Moment lang zu glauben, dass er sich etwas aus ihr mache; dass er ihr irgendwie helfen würde, ihr Leben wieder zurückzubekommen.
    „Wir sollten jetzt zusehen, dass wir noch ein bisschen Schlaf bekommen. Und dann
    machen wir uns aus dem Staub, bevor sie mich hier aufstöbern.”
    Sam erschauerte in seinen Armen. Wir. Er hatte „wir” gesagt. Sie war nicht mehr allein.
    Es war fast genug, um sich ein bisschen besser zu fühlen. Nur, dass ihr, immer noch alles wehtat und dass sie sich wünschte, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen.
    Jake löste sich etwas von ihr, um sie anschauen zu können. „Ich weiß, dass das hart ist für Sie. Halten Sie durch. Geben Sie nicht auf. Noch ein paar Tage, dann haben Sie es überstanden.”
    Sie hob den Kopf und lächelte schwach. „Ich nehme an, Sie haben in Ihrem Job eine
    Menge über Drogen und Entzug erfahren.”
    Er schob ihr eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht, seine blauen Augen waren
    dunkel wie eine Gewitterwolke. „Ich habe auch persönliche Erfahrungen damit gemacht.”
    „Sie?”
    „Bei mir war es Alkohol. Ich habe auch einen Entzug hinter mir.”
    Sam schüttelte den Kopf. „Wir sind ja ein schönes Pärchen.”
    „Ja. Erinnert stark an Bonnie und Clyde.”
    „Warum helfen Sie mir, Jake?” Sein Name kam ihr so glatt über die Lippen, als würde sie ihn schon ihr ganzes Leben lang kennen. Seine dunklen Augen, in denen sich Mitgefühl widergespiegelt hatte, wurden einen Moment lang hart. „Die Polizei nimmt an, dass ich drei Menschen getötet habe, schon vergessen? Der einzige Weg, mich rein zu waschen, ist Ihnen aus Ihrem Schlamassel zu helfen.”
    „Oh.” Wie dumm von ihr anzunehmen, er würde sich etwas aus ihr machen. Mit Mühe löste sie sich aus seiner Umarmung und stand auf. Sie wandte ihm den Rücken zu und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen in der Hoffnung, unbeschadet ins Schlafzimmer zu gelangen.
    „Wohin gehen Sie?”
    „Schlafen. Wecken Sie mich, wenn Sie losfahren wollen.” Sam drängte ihre Tränen zurück und zwang sich dazu weiterzugehen. Sie war schon immer allein gewesen, und daran hatte sich nichts geändert.

4. KAPITEL
    Jake schreckte aus dem Schlaf hoch, schaute sich verwirrt um und versuchte die letzten Reste seines Traums abzuschütteln. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, während er herauszufinden versuchte, warum er aufgewacht war. Dann kam es wieder. Ein Schrei.
    Sam.
    Er sprang aus dem Bett, schlüpfte in seine Jeans und stolperte schon zur Tür, während er sich die Hose noch hochzog. Die Sonne ging eben auf, was bedeutete, dass er nicht mehr als zwei Stunden geschlafen hatte. „Fletch?” rief er leise. Fletcher schlief immer neben seinem Bett, wenn nicht sogar darin. Aber der Hund war nicht da.
    Jake blieb an der Tür stehen und lauschte. Bis auf den Schrei, der immer noch in seinem Kopf widerhallte, war alles still. Er zog die Tür leise einen Spalt auf und zuckte zusammen, als sie quietschte. Annies Schlafzimmer, in dem jetzt Sam schlief, lag am Ende des Flurs, wo es noch dunkel war. Als er dort anlangte, stolperte er über etwas Weiches, so dass er hingefallen wäre, wenn er sich nicht im letzten Moment an der Wand abgestützt hätte. Statt der erwarteten Hand voll Bösewichte lag sein Feind in Gestalt eines sehr großen Hundes vor Sams Zimmertür, die Schnauze gegen den unteren Türspalt gepresst. Er witterte zweifellos Gefahr. „Verfluchter Hund!”
    Fletcher schaute aus traurigen Hundeaugen flehentlich zu ihm auf. Er winselte, und Jake nahm seinen Fluch zurück. Der brave Polizeihund war einfach nur ein Angsthase.
    „Entschuldige, Kumpel. Was ist denn los da drin?” Als Antwort drückte Fletcher seine Nase noch ein bisschen fester in den Spalt, und seine Ohren richteten sich auf, als ein weiterer Schrei die Stille zerriss.
    Jake ging um den Hund herum und öffnete langsam die Tür. Er konnte im Dämmerlicht
    Sam ausmachen, die sich gegen den Kopf teil des Betts drängte. Er

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