Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
Vom Netzwerk:
knipste das Licht an und näherte sich der verängstigten Frau. Sie schaute mit weit aufgerissenen Augen wild um sich, ihr Haar war zerwühlt. Sie hatte in dem Hemd geschlafen, das sie vorhin getragen hatte, und ihre Jeans lag am Fußende des Bettes. Die Laken hatte sie sich um den Körper gewickelt, und ihre Hände flatterten wie aufgeregte Seemöven um ihren Kopf. Die Haut ihres Halses und ihres Ausschnitts war mit einem Schweißfilm überzogen.
    „Sam?” Jake ging mit schnellen Schritten zum Bett und setzte sich auf die Kante. Sie erkannte ihn nicht. „Was ist los?”
    „Wanzen”, stöhnte sie und zerrte sich das Laken über die Brust hoch. „Wanzen!” Dem Wort folgte ein Schrei, der dazu angetan war, Tote zu wecken.
    Jake nahm sie sanft in die Arme und wiegte sie, und er fühlte, wie sie zitterte. Die Halluzinationen hatten begonnen. „Da sind keine Wanzen, Sam. Es sind die Entzugserscheinungen. Halten Sie durch.”
    „Nein! Sehen Sie sie denn nicht? Sie sind überall! Sie kriechen über mich!” Verzweifelt schlug sie nach ihren eingebildeten Peinigern.
    Jake drehte sie herum, so dass ihr Rücken an seine Brust gepresst war. Er zog sie auf seinen Schoß und rutschte dann auf dem Bett so weit zurück, bis er sich gegen den Kopfteil lehnen konnte. „Da sind keine Wanzen, Sam.”
    Sie schrie wieder, wobei sie vor Angst den Kopf hochriss, der gegen sein Kinn prallte.
    „Jagen Sie sie weg! Jagen Sie sie weg!” Sie drehte sich um und barg ihr Gesicht, Zuflucht vor den Schrecken ihrer Fantasie suchend, an seiner Brust.
    Jake, der Blut an seiner Lippe schmeckte, schüttelte sie unsanft. „Hören Sie!” brüllte er sie über ihre Schreie hinweg an. „Da sind keine Wanzen! Sie sind nur in Ihrem Kopf.
    Schauen Sie sich um, Sam. Schauen Sie.” Er hatte ihr die Hand in den Nacken gelegt und zwang sie aufzuschauen. Als sie versuchte, sich aus seinem Griff herauszuwinden, hielt er sie fest. „Sehen Sie? Keine Wanzen.”
    Sie wimmerte vor sich hin, während sie panisch den Blick durchs Zimmer schweifen ließ, dann wurde sie langsam ruhiger. „Wanzen”, flüsterte sie in ängstlicher Erwartung.
    „Nein. Keine Wanzen. Sehen Sie? Es ist eine Halluzination. Es ist nicht wirklich.”
    „Nicht wirklich”, wiederholte sie dumpf.
    „Richtig. Nicht wirklich. Es ist okay. Es bedeutet, dass fast keine Drogenrückstände mehr in Ihrem Blutkreislauf sind.”
    „Ich habe Halluzinationen gehabt?” fragte sie, und ihre Stimme klang beinahe wieder normal.
    Jake nickte an ihrem Haar. Sie duftete wie der Jasmin oben am See, der immer erst nachts seine Blüten öffnete. Langsam entspannte sie sich, und er spürte die Wölbung ihrer Brüste unter dem Hemd. Als ihm klar wurde, dass er sie immer noch fest hielt, ließ er sie los. Sie schien keine Eile zu haben, sich zu bewegen.
    „Es sind die Entzugserscheinungen. Es geht vorüber”, sagte er und schob die Heiserkeit in seiner Stimme auf seine Müdigkeit.
    Sams heftiges Zittern ließ nach. Sie bewegte sich auf seinem Schoß, was bewirkte, dass ihm unwillkürlich ein Stöhnen entfuhr. Was zum Teufel war los mit ihm? Das konnte er nicht gebrauchen. Er wollte nicht in ihre Probleme verwickelt werden.
    „Habe ich Ihnen wehgetan?” Sie legte die Hand, die immer noch leicht zitterte, auf sein Kinn. Das Kratzen ihrer Nägel an seinen Bartstoppeln hörte sich in seinen Ohren unangenehm intim an. Er riss den Kopf zurück und krachte gegen das Kopfteil des Bettes.
    „Verdammt…”, fluchte er und rieb sich die schmerzende Stelle. „Schon gut. Sie können jetzt von meinem Schoß runtergehen.”
    In ihre bleichen Wangen kam Farbe. „Entschuldigen Sie”, murmelte sie verlegen und rutschte ein Stück weiter ins Bett.
    Sie griff nach dem Laken und wickelte sich darin ein wie ein Kind in seine
    Lieblingsdecke. Wovor wollte sie sich schützen, vor den Alpträumen und Halluzinationen oder vor ihm? Er fragte sich, was das kleinere Übel wäre. Entschlossen, Abstand zwischen sich und sie zu bringen, stand Jake auf und wandte sich ab. Sie hatte irgendetwas in ihm ausgelöst … etwas, das er seit langer Zeit unterdrückt hatte. Auf halbem Weg zur Tür rief ihre Stimme ihn zurück.
    „Jake?”
    Er wandte sich zu ihr um und versuchte die Verletzlichkeit in ihren Augen zu übersehen.
    „Ja?”
    „Äh … könnten Sie … würden Sie …”
    „Was?” fragte er voller Ungeduld, endlich aus dem Zimmer zu kommen, weil sich seine Jeans plötzlich ein paar Nummern zu klein anfühlte.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher