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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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meine … ich wollte Sie fragen, ob Sie vielleicht bei mir bleiben könnten”, sagte sie und fügte eilig hinzu: „Nur bis ich eingeschlafen bin.”
    „Im Bett?” fragte Jake und hoffte, dass ihr seine krächzende Stimme, die sich anhörte, als wäre er im Stimmbruch, nicht auffiel.
    Sam kuschelte sich unter die Decke und warf ihm ein schläfriges Lächeln zu. „Ja, im Bett.” Sie klopfte neben sich auf die Matratze. „Bitte. Es ist ein großes Bett.”
    „Nicht groß genug”, murmelte er unhörbar vor sich hin, während er auf ihre einladende Hand zuging wie ein zum Tode Verurteilter auf den elektrischen Stuhl.
    Jake ließ sich behutsam auf dem äußersten Bettrand nieder und stützte sein Kinn in
    seiner Hand auf. Wie zum Teufel hatte er da nur hineinrutschen können?
    „Legen Sie sich nicht hin?” Sams Stimme war heiser, aber ein Blick auf sie genügte ihm, um zu wissen, dass es Schlaf war - nicht Lust -, wonach sie sich sehnte. „Kommen Sie schon. Ich beiße nicht.”
    Während Jake sich auf der Decke ausstreckte, sagte er: „Aber ich vielleicht.” Fletchers Hundemarke klimperte, als er herübergetappt kam, dann ließ er sich mit einem schweren Seufzer an Jakes Bettseite auf dem Boden nieder.
    „Ich bin sicher, dass unter dieser rauen Schale ein netter Kerl steckt.”
    Jake starrte an die Decke. „Ja. Und Sie haben auch gesagt, dass die Drogen Sie verrückt gemacht haben.”
    „Ich bin nicht verrückt.”
    „Das weiß ich.”
    Er wusste es wirklich. Was immer sie auch sein mochte, verrückt war sie jedenfalls nicht.
    Er hatte in seiner Laufbahn eine Menge weinerlicher Geschichten gehört, mit denen
    heruntergekommene Subjekte versuchten, der strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen.
    Aber er hatte auch erlebt, dass Unschuldige wegen Verbrechen, die sie nicht begangen hatten, in die Mühlen der Justiz gerieten. Es passierte nicht oft, aber es passierte. Weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Vielleicht war das ja bei Sam auch der Fall.
    Er wollte es gern glauben. Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Erzählen Sie mir etwas, Jake.”
    „Was wollen Sie wissen?”
    Er spürte, wie sie sich neben ihm bewegte, sich ihm zuwandte, um ihn anschauen zu
    können. Er hielt seinen Blick an die Decke gerichtet und folgte den schwachen
    Lichtstrahlen, die langsam ihren Weg durchs Zimmer antraten. Sein gesunder
    Menschenverstand befahl ihm aufzustehen, aber es fühlte sich gut an, in der Dämmerung neben jemandem zu liegen. Neben ihr. Er verspürte in seinen Lenden ein vertrautes Ziehen.
    „Was machen Sie jetzt, wo Sie nicht mehr bei der Polizei sind?”
    Er atmete langsam aus. „Ich betreibe eine kleine Charterfluggesellschaft, wir fliegen Touristen auf die Inseln. Ich habe zwei Partner, die sich um das Geschäft kümmern, wenn ich unterwegs bin.”
    Das erinnerte ihn daran, dass er Brian und Mac irgendetwas würde erzählen müssen.
    Die Wahrheit war so bizarr, dass selbst er Schwierigkeiten hatte, sie zu glauben.
    „Macht es Ihnen Spaß? Ich meine, mehr als die Arbeit bei der Polizei?”
    Er dachte darüber nach. Er war vierzehn Jahre lang Polizist gewesen. Beim Abgeben
    seiner Dienstmarke hatte er sich gefühlt, als ob man ihm einen Arm oder ein Bein amputiert hätte. Die Scheidung, die Margo schon vorher eingereicht hatte, war nicht halb so schmerzhaft gewesen. Aber sein neuer Beruf als Pilot gab ihm die Freiheit und die
    Unabhängigkeit, wonach er sich gesehnt hatte. Kein Papierkrieg mehr. Keine Bürokratie.
    Keine ungeschriebenen Gesetze.
    Er hatte von dem Stress der Polizeiarbeit genug gehabt. Touristen durch die Gegend zu fliegen war so weit von dem Leben als Polizist entfernt, wie man sich nur vorstellen konnte.
    Er konnte arbeiten, wann und wie er wollte. Er war sein eigener Boss. Und das gefiel ihm.
    „Es ist anders”, sagte er schließlich. „Wenn man Polizist ist, haben alle ein bisschen Angst vor einem. Selbst wenn sie nichts falsch gemacht haben. Man sieht es in ihren Augen, hört es an ihrer Stimme. Man fühlt sich wie jedermanns Feind, obwohl man den Eid zu dienen und zu beschützen abgelegt hat.”
    Sam schaute auf die kantigen Umrisse von Jakes Gesicht. Der heisere Ton seiner Stimme passte zu dem Licht… stahlgrau und kompromisslos, aber angereichert mit einem goldenen Hoffnungsschimmer. Es war seine Stimme, seine energische, ermutigende, sehr männliche Stimme, die ihre Dämonen verjagte. Seine Stimme beruhigte ihren erschöpften Geist.
    „Aber wenn man

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