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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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Pilot ist, mögen einen die Leute. Alle wollen einen kennen lernen. Jeder Tag ist ein Fest.”
    „Das heißt jedoch nicht, dass es Ihnen auch besser gefällt”, bohrte sie nach. Sie spürte, dass dieser Mann seinen Beruf nicht freiwillig aufgegeben hatte, und sie war noch nicht bereit, den Zauber der Intimität zu brechen, in den sie sich eingehüllt fühlte wie in einen warmen Kokon.
    „Ich vermisse meinen Job als Polizist”, gab er schlicht zurück. „Aber es sollte nicht sein, deshalb genieße ich es jetzt Pilot zu sein. Ich liebe die Freiheit.”
    Freiheit. Das war ein Wort, von dem sie seit einem Monat träumte. Es hatte eine neue Bedeutung angenommen, als die vier Wände, von denen sie umgeben gewesen war, immer näher gekommen waren und Fremde jeden Aspekt ihres Lebens kontrollierten … was sie aß, was sie anzog, wann sie schlief. Jetzt bedeutete ihr ihre Freiheit etwas. Aber dass sie diesen Krankenhauswänden entkommen war, machte sie noch nicht frei. Irgendjemand besaß immer noch ihre Seele, und sie würde nicht frei sein, ehe sie nicht herausgefunden hatte, wer.
    Und warum.
    „Sie sollten jetzt schlafen. Wir müssen bald hier weg - bevor sie uns finden.”
    „Glauben Sie, sie wissen, wo wir sind?” Ihr Puls wurde schneller.
    „Vielleicht nicht. Noch nicht. Ich habe ein Stadthaus in Miami, möglicherweise suchen sie erst dort. Aus diesem Grund sind wir hier.” Als er sich bewegte, streifte sie sein Arm.
    „Aber diejenigen, die Greg getötet haben, müssen einen guten Draht zur Polizei haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns hier aufstöbern.”
    Sam erschauerte. Sie würden sie finden. Wer immer die Kerle sein mochten, sie hatten schon zu viel investiert, um jetzt aufzugeben. Sie würden sie nicht entkommen lassen. „Und was dann?” flüsterte sie.
    „Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall werde ich versuchen herauszubekommen, wer hinter Ihnen her ist und warum sie mich in die Sache hineingezogen haben.”
    Das hatte er schon vorher gesagt, im Wohnzimmer. Sie wusste, dass er persönliche
    Gründe hatte, ihr zu helfen. Seine Stimme und seine Hände hatten sie beruhigt, und
    irgendwie war sie sicher, dass er sie nicht im Stich lassen würde. Dieses Bedürfnis, ihm zu vertrauen, war irrational. Ihr Verstand sagte ihr, dass er bereits einmal versucht hatte, sie der Polizei zu übergeben. Aber es versetzte ihr einen Stich, wenn sie die vertrauten Schatten der Einsamkeit über sein Gesicht huschen sah und in seiner Stimme mitschwingen hörte. Er war alles, was sie hatte.
    „Jake?”
    „Ja.” Seine Stimme war eine Oktave tiefer gerutscht.
    „Danke.” Ohne lange zu überlegen beugte sie sich über ihn und küsste ihn zart auf die Lippen, die sich warm und geschmeidig anfühlten. Es war eine federleichte Berührung, eigentlich gar kein richtiger Kuss. Als sein Atem wie eine warme Brise über ihre Wange strich, begann sie wieder zu zittern, diesmal jedoch aus einem ganz anderen Grund. Da er sich nicht bewegte, wiederholte sie: „Jake?”
    Er schien sie nicht zu hören. Seine Augen waren geschlossen, und sein Atem ging
    gleichmäßig. Sie merkte, dass er eingeschlafen war. Einen Moment später merkte sie noch etwas anderes.
    Er schnarchte leise.
    Knapp drei Stunden später waren sie auf der Straße. Jake hatte beschlossen, Annies
    blauen Kleinbus zu nehmen, weil er befürchtete, ihre Verfolger könnten nach seinem Pick-up Ausschau halten. Die Klimaanlage blies angenehm kühle Luft ins Auto und verwandelte den Innenraum in einen geschlossenen Schutzraum inmitten der drückenden Schwüle Floridas.
    Sam warf Jake einen Blick zu und fragte sich, wer sie wohl vor ihm beschützen würde.
    Sie hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, weil sie sich so in ihm getäuscht hatte. Jedes Mal wenn sie glaubte, ihm vertrauen zu können, fing er an sich ihr gegenüber seltsam zu verhalten. Heute Morgen nach dem Aufstehen hatte er sie wie Luft behandelt. Und als sie seinen Matchsack ins Auto hatte tragen wollen, hatte er sie völlig grundlos angebrüllt. Jetzt war sein Gesicht undurchdringlich, und er hüllte sich in Schweigen. Er wollte keine Nähe, und das sollte ihr recht sein. Aber sie waren immer noch zusammen, fuhren in Richtung Key West. Das musste irgendetwas bedeuten.
    Sie ließen die adretten Reihenhäuser hinter sich und bogen auf die 1-95 nach Norden ab.
    Der Verkehr floss auf allen vier Spuren in Richtung Fort Lauderdale gleichmäßig.
    Der einzige Laut außer den Verkehrsgeräuschen, die

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