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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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mir zu verraten, warum?”
    Er verkniff sich ein Grinsen. Ihre Entrüstung ließ sie ihre Angst vergessen. Gut für sie.
    „Sie sind in Miami festgenommen worden. Man hat Sie beschuldigt, einen FBI-Agenten
    getötet zu haben. Das muss doch in der Zeitung gestanden haben. Wenn ich den Namen des Polizisten herausbekomme, der Sie festgenommen hat, oder sonst ein bisschen mehr über die Sache erfahre, könnte es vielleicht hilfreich sein.”
    Als sie nickte, entspannte er sich etwas. Er war überzeugt gewesen, dass es den ganzen Weg bis nach Key West ein Kampf werden würde. Er hatte ihre Ungeduld schon die ganze Zeit gespürt. Es scherte ihn einen Dreck, was sie dachte, aber er brauchte ihre Unterstützung, schließlich hing er jetzt in der Sache ebenso drin wie sie.
    „Klingt einleuchtend.”
    „Ich bin froh, dass Sie einer Meinung mit mir sind. Wir müssen uns beeilen, ich will Fletcher nicht allzu lange allein hier draußen lassen.” Er schaute sich um. „Es gefällt mir nicht, dass er so nah am Feind ist.”
    „Sind wir auch”, murmelte sie.
    Er kurbelte für. Fletcher das hintere Fenster herunter, dann stiegen sie aus. Draußen war es heiß wie in einem Backofen, obwohl es erst Anfang April war. Jake beobachtete, wie sich während des kurzen Wegs über den Parkplatz auf Sams Stirn Schweißtröpfchen bildeten. Er wusste, dass sie noch immer unter den Entzugserscheinungen litt, aber sie hielt sich besser als erwartet.
    In der Bibliothek war es angenehm kühl. Sam erschauerte, und Jake legte ihr einen Arm um die Schultern, wobei er nur daran dachte sie zu wärmen. Doch ihr überraschter Blick verunsicherte ihn.
    „Dort drüben”, flüsterte sie. Komisch, dass selbst Leute, die die Schule schon lange hinter sich haben, in einer Bibliothek immer noch flüstern, dachte er.
    Da bei der Ausgabe niemand war, betätigte Jake die silberne Glocke auf dem Tresen.
    Gleich darauf kam aus einer Seitentür eine füllige Frau mit weißen Haaren und einem schlecht gemachten künstlichen Gebiss und lächelte die beiden an. „Ja?”
    „Wir würden gern den Herald vom …” Er wandte sich Hilfe suchend an Sam, weil er den Monat nicht wusste.
    „Februar”, sagte sie.
    „Vom Februar einsehen.”
    Die Frau nickte und zog sich in ihr Büro zurück. Wenig später kehrte sie mit einem
    Karton Mikrofilmen zurück. „Die Geräte dort drüben in der Ecke. Eine Kopie kostet
    fünfundzwanzig Cent.”
    Jake nahm den Film, und sie fanden eine leere Nische. „Wann genau hat man Sie
    festgenommen?” fragte er, während er den Film einfädelte.
    „Am sechsundzwanzigsten Februar.”
    „Gut, mal sehen, was wir finden.” Doch unter dem Datum des sechsundzwanzigsten stand nichts.
    „Versuchen Sie es am siebenundzwanzigsten. Vielleicht haben sie es ja erst am nächsten Tag gebracht.”
    Sams Finger umklammerten seinen Arm, während sie sich neben ihm vorbeugte, um auf
    den Monitor zu schauen. Er mochte es, wie sich ihre Hand anfühlte, warm und weich. Er nahm den schwachen Blütenduft des Shampoos wahr, der aus ihrem Haar aufstieg und seinen Puls beschleunigte, so dass er fast vergaß, wonach sie suchten.
    „Halt! Warten Sie!” Sams Stimme holte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Ich glaube, ich habe mein Foto gesehen.”
    Sie beugte sich vor und spulte den Film zurück. Ihr Haar war fast an seinem Gesicht, und er atmete ihren Duft ein. Verdammt, er musste sich auf der Stelle in den Griff kriegen!
    Sie lehnte sich wieder zurück. „Da.”
    Er lenkte seine Aufmerksamkeit erneut auf den Bildschirm. Kein Zweifel, das war sie. Ihr Haar war ordentlich gekämmt, ihr Gesicht etwas schmaler als derzeit, aber es bestand kein Zweifel, dass es sich bei der Frau auf dem Bild um Samantha Martin handelte. Als er ihr einen Blick zuwarf, registrierte er, dass ihr alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war.
    „Was ist, Sam?”
    „Lesen Sie die Überschrift.”
    Sie ließ den Monitor nicht aus den Augen, und er musste sich zwingen, seinen Blick von ihrem Gesicht, auf dem sich blankes Entsetzen spiegelte, loszureißen. Aber er folgte ihrer Aufforderung und spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Die Überschrift war grausiger als alles, was er bisher in seinem Leben gelesen hatte.

5. KAPITEL
    Preisgekrönte Fotografin tot aufgefunden.
    Jake schüttelte fassungslos den Kopf. Das konnte nicht sein. So etwas Finsteres gehörte in einen Roman von John Grisham.
    „Oh, mein Gott.”
    Jake schaute auf Sam und hörte die Todesangst in

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