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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sind.« Er legte sich flach auf den Rücken, streckte die Beine aus. »Da ist Kassiopeia.«
    »Wo?« Neugierig suchte Eden nach dem Sternbild, sah jedoch nur Millionen von Sternen.
    »Von hier können Sie es besser erkennen.« Er zog sie neben sich hinunter, und bevor sie protestieren konnte, zeichnete er auch schon mit dem ausgestreckten Arm die Form nach. »Da. Um diese Jahreszeit sieht sie aus wie ein W.«
    »Oh ja!« Voller Entzücken fasste Eden impulsiv nach seinem Handgelenk und fuhr an der Konstellation entlang. »Ich habe noch nie ein Sternbild erkennen können.«
    »Sie müssen nur richtig hinschauen. Da ist Pegasus.« Chase bewegte den Arm. »Man kann seine hundertsechsundsechzig Sterne mit bloßem Auge erkennen. Sehen Sie nur! Er fliegt geradewegs nach oben.«
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen schaute Eden konzentriert nach oben und versuchte, das geflügelte Pferd zu erkennen. Mondschein fiel auf ihr Gesicht. »Oh ja, jetzt erkenne ich es.«
    Sie rückte ein Stückchen näher, um wieder mit seiner Hand zu zeichnen. »Mein erstes Pony habe ich Pegasus genannt. Manchmal stellte ich mir vor, dass ihm Flügel wachsen würden und ich dann auf ihm fliegen konnte. Zeigen Sie mir noch ein Sternbild.«
    Er betrachtete ihr Gesicht, wie die Sterne sich in ihren Augen spiegelten, wie das Lächeln ihren Mund großzügig und weich machte. »Orion«, murmelte er.
    »Wo?«
    »Er steht da, das Schwert hinter sich, den Schild vor sich. Der rötliche Stern, tausendmal heller als die Sonne, ist seine Schulter.«
    »Wo ist er? Ich …« Eden drehte den Kopf und schaute direkt in Chases Augen. Sie vergaß die Sterne und das Mondlicht und das weiche Gras unter sich. Der Griff ihrer Finger um sein Handgelenk wurde fester, bis sein Puls dem ihren den Rhythmus vorgab.
    Sie spannte sich leicht an, wartete auf den Kuss. Doch seine Lippen streiften nur flüchtig ihre Schläfe. Eine angenehme Wärme floss durch sie hindurch, sanft und süß, so wie der Duft des Geißblatts durch die Luft schwebte. Sie hörte den Ruf einer Eule, die der Nacht galt oder den Sternen oder einem Geliebten.
    »Was tun wir hier nur?«, brachte sie stockend hervor.
    »Wir genießen die Gesellschaft des anderen.« Ohne Eile ließ er seine Lippen über ihr Gesicht gleiten.
    Genießen? Das Wort war viel zu schwach, um das Feuer zu beschreiben, das in ihr aufbrandete. Niemand hatte sie je so fühlen lassen, so matt und doch gleichzeitig so voller Energie, so stark und so verletzlich zugleich. Sein Mund war weich und zärtlich, seine Hand, die an ihrer Wange lag, rau. Edens Herz begann wild zu schlagen, galoppierte davon, und die Zügel entglitten ihren Händen.
    Sie drehte leicht den Kopf, fand seinen Mund. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken, und ihre Lippen öffneten sich zum Kuss.
    In ihrem ganzen Leben hatte Eden wahres Verlangen nie gekannt. Bis jetzt. Es war atemberaubend, schmerzhaft, wunderbar.
    Chase hätte eine solch bedingungslose Leidenschaft nie erwartet. Er war darauf vorbereitet, es langsam angehen zu lassen, sanft. So, wie es die Unschuld verlangte, die er in ihr spürte. Doch jetzt bewegte sie sich unter ihm. Ihre Finger gruben sich in seinen Rücken, ihre Lippen lagen heiß und fordernd auf seinen. Die Geduld, die so in seiner Natur lag, wurde von Verlangen überflutet.
    Die Empfindungen … so neu, so wunderbar, so mitreißend. Eden schmiegte sich an seinen muskulösen Körper. Die Götter und Göttinnen wachten am Himmel über sie. Er roch nach dem Gras und der Erde, und er schmeckte nach Feuer. Die Geräusche der Nacht hallten in ihrem Kopf wider, und ihr hingebungsvoller Seufzer stieg als ein leises Echo in die Luft, als sein Mund an ihrem Hals hinabwanderte.
    Sie murmelte seinen Namen und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Er wollte sie berühren, überall. Er wollte sie in Besitz nehmen, jetzt gleich. Als sie ihre Hand an seine Wange legte, bedeckte er sie mit seiner und fühlte den glatten Opal.
    Da gab es so vieles, das er wissen wollte. So wenig, dessen er sicher war. Verlangen und die Hitze des Moments reichten nicht aus. Wer war sie? Er hob den Kopf und sah hinunter in ihr Gesicht. Wer, zum Teufel, war sie? Und warum machte sie ihn wahnsinnig?
    Er zog sich von ihr zurück, versuchte den festen Boden unter den Füßen wiederzufinden. »Du steckst voller Überraschungen, Eden Carlbough von den Carlboughs aus Philadelphia.«
    Einen Moment lang konnte sie nur stumm starren. Sie hatte zu der Fahrt auf dem Riesenrad angesetzt,

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